Kohlenbergbau. 881 die eine Jahresleistung von zus. 260 000 t Braunkohlenbriketts besitzen. Ausserdem sind moderne Aufbereitungsanlagen vorhanden. Die Grube hat Eisenbahnanschluss. Die auf Grube Fortuna befindl. Ringofenziegelei ist verpachtet. Der Grundbesitz der Grube beträgt 175 ha 29 a, von denen 108 ha zu Bergwerks- u. Betriebsanlagen dienen. Eine Anzahl Arbeiterhäuser sind vorhanden. B) Abteil. Sibyllagrube-Grefrath mit den Grubenfeldern Sibylla, Sibylla-Erweiterung, Tongrube, Tongrube-Erweiterung, Grefrath, zus. gross 9 913 772 qm. Die Felder Sibylla u. Grefrath haben je einen Tagebau u. je eine Brikettfabrik. Die Fabriken sind mit zus. 16 Brikettpressen ausgestattet u. leisten jährl. 240 000 t Braunkohlenbriketts. Ausserdem hat jede Grube Aufbereitungsanlagen für Rohkohle. Auf Grube Sibylla sind Einrichtungen für den Abbau des unter dem Kohlenflöz lagernden Tones vorhanden, der mit Vorteil ver- wertet wird. Eisenbahnanschluss vorhanden. Der Grundbesitz für die Gruben Sibylla u. Grefrath beträgt 178 ha 57 a; rund 91 ha 50 a dienen zu Bergwerksanlagen. C) Das Gruhlwerk (dessen Übernahme lt. G.-V. v. 4./1. 1908 erfolgte) umfasst die im Bergrevier Cöln-Ost belegenen Grubenfelder: Bleibtreu, Franziskus, Friederike I u. II, Morgensonne, Morgensonne II. Weilerswist II, zusammen gross 12 923 267 qm. Die reine Braunkohle tritt in diesen Feldern in einer Mächtigkeit bis 50 m auf. Die Verhältnisse von Oberdecke zur Kohle sind günstig, in einem grossen Teile der Felder 1:4 bis 1:5. Die Kohle wird in zwei Tagebauen durch 3 Förderbahnen gewonnen. Die Abräumung des Deckgebirges geschieht durch elektrisch betriebene Bagger u. Förderbahnen. Das für den Abbau notwendige Grundeigentum wird zum Teil von dem preuss. Forstfiskus gepachtet, zum Teil zu Eigentum erworben. Die für den Bergwerksbetrieb nicht mehr be- nötigten Pachtflächen werden zurückgegeben. Bis jetzt sind von dem Forstfiskus in dieser Weise 79 ha gepachtet. Der eigene Grundbesitz umfasst 85 ha. Von dem gesamten eigenen u. angepachteten Grundbesitz dienen zu Bergwerksanlagen ca 116 ha. Auf dem Gruhlwerk werden 4 Brikettfabriken mit einer Jahresleistungsfähigkeit von 400 000 t betrieben. Diese Fabriken sind ausgerüstet mit 28 Brikettpressen. Eine neue Brikettanlage für 500 000 t Jahresherstell. wird 1914/15 ausgebaut. Vorhanden ist eine Arb.-Kolonie von 148 Wohn- D) Die Gew. Brühl-Cölner Braunkohlenbergwerk Donatus, deren Übernahme lt. G.-V. v. 4./1. 1908 erfolgte, besitzt an Bergwerkseigentum die Grubenfelder Donatus u. Hermann, Amalia u. Amalia-Erweiterung, im ganzen gross 6 064 796 qm. Die Kohle wird im Tagebau- betrieb mit Kettenbahnen gewonnen. Das für den Abbau auf lange Jahre nötige Grund- eigentum steht im Eigentum der Gew. Donatus. Diese hat zu diesem Zwecke das 213 ha grosse Gut Villenhof gekauft. Der eigene Grundbesitz umfasst inkl. Villenhof insgesamt ca. 280 ha, für Bergwerksanlagen sind hiervon ca. 106 ha verwendet. Für den Bau einer umfangreichen Arbeiterhäuser-Kolonie hat die Gew. eine Bauges. mit einem Kapital von M. 290 000 begründet, die M. 126 000 Hypoth.-Schulden hat. An der Bauges. ist die Rhein. Akt.-Ges. mit M. 170 477 beteiligt. Auf Grube Donatus sind 3 modern eingerichtete Brikett- fabriken vorhanden. Diese sind ausgerüstet mit 20 Brikettpressen mit einer Jahresleistungs- 13 fähigkeit von 320 000 t Briketts. Die Ges. besitzt wie schon erwähnt 100 Kuxe der 100teiligen Gew. Louise in Horrem, die sie mit den Aktiven der Gew. Sibyllagrube zu M. 10 000 pro Kux übernommen u. ebenso verbucht hat, die 510 Kuxe der 1000teiligen Gew. Beisselsgrube, welche zu M. 1500 bei der Gründung der Akt.-Ges. Fortuna übernommen wurden, stehen heute zu diesem Betrage zu Buch. Aus diesen Werten M. 1 000 000 für 100 Kuxe Louise u. M. 765 000 für 510 Kuxe der Gew. Beisselsgrube, sowie aus M. 1 390 000 Aktien der Clarenberg A.-G. f. Kohlen- u. Tonind. in Frechen u. sämtl. M. 4 000 000 Aktien des Rhein. Elektrizitätswerks im Braun- kohlenrevier in Cöln (s. unten) setzt sich das in der Bilanz der Akt.-Ges. v. 31./3. 1914 mit M. 9 505 510 ausgewiesene Effekten-Kto zus. Auch übernahm die Ges. ab 1./4. 1913 den Betrieb u. die Verwalt. der Grube Carl zu Frechen, der Gew. des Eisensteinbergwerks Bellerhammer gehörend (siehe unten). E) Die Grube Louise besitzt das Grubenfeld Louise (1 691 200 qm gross) u. 2 Brikett- fabriken mit je 210 000 t Jahresleistungsfähigkeit. Die Grube u. Fabriken der Gew. Louise nahm die Akt.-Ges. im Herbst 1912 in vollen Betrieb. Grundbesitz der Gew. 117 ha. Grube u. Fabriken der Gew. haben 1913 zufriedenstellend gearbeitet. Die vollständ. Durchführung der maschinellen Kohlengewinnung u. sonstige Verbesserungen in den Fabriken werden im Jahre 1913 die Selbstkosten noch günstiger gestalten. Aus dem Gewinn der Gew. wurden nach Abzug von Gen.-Unk. u. Anleihezs. M. 396 001 dem Ern.-Bestand überwiesen. Die Forderung an die Gew. betrug am 31./3. 1914 M. 3 454 290. Die Rhein. A.-G. hat für diese Gew. eine zu 4½ % verzinsl. u. zu 102 % rückzahlbare hypothek. sichergestellte Anleihe in Höhe von M. 6 000 000 bei dem Allg. Knappschaftsverein zu Bochum aufgenommen. Für diese Anleihe hat die Rhein. A.-G. die Bürgschaft übernommen. F) Die Gew. Beisselsgrube in Ichendorf bei Cöln besitzt ein Grubenfeld von 2 378 771 qm. welches eine Kohlenmächtigkeit bis zu 100 m hat, bei einem Verhältnis der Oberdecke zur Kohle von durchschnittlich 1:3. Das Grubenfeld markscheidet mit den Feldern Schlender- han u. Urwelt der Akt.-Ges. Die Gew. Beisselsgrube hat eine Brikettfabrik mit 8 Pressen, die eine Jahresleistungsfähigkeit von 120 000 t Briketts besitzt. Die Grube ist an Staatseisen- bahnstrecken angeschlossen. Der eigene Grundbesitz beträgt 17 ha 1 a 21 qm, der pacht- weise erworbene 22 ha 60 a 62 qm. Insges. dienen 39 ha 50 a zu Bergwerksanlagen. Ferner besitzt die Gew. eine grössere Anzahl Arb.-Häuser. Die Verwaltung der Gew. erfolgt Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1914/1915. I. 56 *