888 Kohlenbergbau. 1./3. 1913 konnte das erste System der Kohlenwäsche u. die erste Batterie von 60 Koksöfen mit Ammoniak- u. Benzolfabrik in Betrieb genommen werden. Eine zweite Koksofenbatterie von 60 Ofen folgte am 1./10. 1913. Das zweite System der Kohlenwäsche befindet sich in Montage, weitere Koksofenbatterien sind im Bau begriffen u. werden im J. 1914 dem Betriebe übergeben werden. Die Belegschaft betrug 3100 Arb. Die Kokerei produzierte 1913: 146 362 t Koks, 6027 t Teer, 2124 t Ammoniak, 899 t Benzol. Der Umsatz belief sich für Kohlen auf M. 5 548 726, für Koks auf M. 2 701 399. Die Produkte der Nebengewinnungsanlagen wurden durch die Verbände verkauft; Umsatz in diesen Produkten M. 8 929 529. Die Anlage einer zweiten Schachtanlage ist geplant. Die Ges. besitzt eine eigene Ringofenanlage. (Produktion 1911–1912: 4 859 200, 5 049 000 Steine.) Die Anschlussbahn nach Bahnhof Repelen ist fertig- gestellt, ebenso 1351 Arb.- u. 40 Beamtenwohnungen. Behufs Erbauung eines gemeinsamen Rheinhafens bei Orsoy nebst Hafenbahn mit Anschluss an den Bahnhof Repelen der Staats- bahn wurde mit der Akt.-Ges. Phönix in Hörde u. den Rheinischen Stahlwerken in Duisburg- Meiderich ein Abkommen in Form einer G. m. b. H. getroffen. Alle drei Werke sind dabei zu gleichen Teilen interessiert. Um der Ges. einen Lager- u. Umschlageplatz in Süd- deutschland zu sichern, hat die Ges. im Hafen der Rheinau bei Mannheim ein für diese Zwecke günstig gelegenes Terrain erworben. Die Ges. steht ausserhalb des Kohlensyndikats. Kapital: M. 22 000 000 in 22 000 Nam.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 14 000 000, volleingez. seit Juli 1909. Das A.-K. wurde sukzessive, je nach Fortschreiten der Schachtbauten ein- gezogen. Die G.-V. v. 13./5. 1910 beschloss Erhöhung um M. 4 000 000 (also auf M. 18 000 000) in 4000, ab 1./7. 1910 div.-ber. Aktien, angeboten den alten Aktionären 7: 2 zu pari plus 3 % für Aktienstemp. Die G.-V. v. 24./5. 1913 beschloss weitere Erhöh. um M. 4 000 000 (auf M. 22 000 000) in 4000 Aktien, begeben zu 100 % plus 3 % für Stempel u. Unk. Anleihe: Die G.-V. v. 13./5. 1910 ermächtigte den A.-R. eine Oblig.-Anleihe bis zum Höchst- betrage von M. 16 000 000 zu begeben, wovon bis Ende 1913 vorerst M. 9 271 500 zu 5 % ver- zinslich, emittiert wurden. Der Erlös dieser Emission diente zum weiteren Ausbau der Zechenanl., speziell für eine zweite Schachtanl. u. zur Bezahl. der neuerworb. Grubenfelder. Der noch verbleibende Rest soll teilweise zum Abstossen bestehender Darlehen dienen. Hypotheken u. Darlehen: M. 14 997 660, davon M. 3 820 000 auf Arb.-Kolonien. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Berechtsame 6 868 016, Kassa 47 118, Grundstücke 2 685 471, Gebäude 5 062 750, Kokereianlage 2 165 619, Arbeiterkolonie 5 615 269, Masch. u. Material. 4 652 792, Bahnanlage, Wegebau- u. Planierung 1 721 871, Wasserversorg.- u. Ent- wässer.-Anlage 303 549, Schacht- u. Vorricht.-Kto 9 902 707, Schachtanlage III 954 527, Ring- ofenziegelei 121 836, Hafen Orsoy 337 293, Lagerplatz Rheinau 313 597, Kohlen- u. Kokerei- produktenverkauf 82 116, Disagio-Kto 472 011, Bankguth. 2 290 595, Debit. einschl. Kautionen 1 943 774. Aktionäre-Kto (noch nicht eingezahltes A.-K.) 768 000, Verlust 1 700 000. – Passiva: A.-K. 22 000 000, Teilschuldverschreib. 9 271 500, Hypoth. u. Darlehen 14 997 660, Kredit. einschl. Kaut. u. Restschuld auf Grundstücke 1 739 758. Sa. M. 48 008 919 Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1 900 126, Steuer 37891, Amortis. 260136, Gen.-Unk. 371 021, Kranken- u. Pens.-Kassen 320 892, Zs. u. Disagio 1 188 872. – Kredit: Kohlen- u. Kokereiproduktenverkauf 2 239 633, Wohnungs-Ertrag 132 342, Grundstücksertrag 6964, Verlust 1 700 000. Sa. M. 4 078 940. Dividenden: 1906/07: 0 %; 1908–1913: 0 % (Schachtanlagen im Bau). Direktion: Alb. Spaeth, Bergwerks-Dir. Franz Brenner. Aufsichtsrat: Vors. Bankpräsident A. de Monplanet, Stellv. Komm.-Rat Bankier Max Trinkaus, Jean Bonnardel, Mitgl.: Christian de Catheu, Auguste Collignon, Ing. Jean Keller, Etienne Hely d'Oissel, Paris; Bankpräsident Jean Buffet, Nancy; Bank-Dir. a. D. Alfred Koss- mann, Frankf. a. M.; Komm.-Rat Herm. Heye, Düsseldorf. Prokurist: Anton Denninger. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Düsseldorf: C. G. Trinkaus; Brüssel: Société belge de credit industriel et commercial; Strassburg i. E. u. Frankf. a. M.: Allg. Elsäss. Bankgesellschaft. Lugauer Steinkohlenbauverein zu Lugau i. 8. Gegründet: 1869. Zweck: Steinkohlenbergbau u. Verwertung der dabei gewonnenen Produkte. Die Ges. erstand 1869 die Grubenfelder des vormaligen, in Konkurs geratenen Zwickau-Lugauer Steinkohlenbauvereins „Neue Fundgrube“ und teufte 1869–75 die beiden Förderschächte „Vertrauenschacht- u. „Hoffnungschacht“ mit zus. 5 Flözen ab, wozu 1902 der Viktoriaschacht der Rhenania (s. unten) kam. Arealbesitz 260.37 ha Kohlenfeld und 36 ha 20 a oberird. Grundstück. Ausgaben für Neuanl. 1908–1913 M. 60 501, 271 842, 31 917, 49580 62 102, 37 406, davon entfallen 1909 M. 218015 auf den Ankauf des Mühlengrundst. einschl. der Wasserkraft eines Fabrikgrundstücks u. eines Bauerngutes. Abschreib. seit Bestehen des Werkes (1874) bis Ende 1913 M. 3 780 990. Die G.-V. v. 9./4. 1902 beschloss Ankauf des gesamten Bergwerkseigentums der Gew. Rhenania in Lugau mit Wirkung ab 1./5. 1902 für M. 500 000. Abbauwürdiger Kohlenreichtum des Rhenania-Feldes 2–2½ Mill. t. Zur Verbindung des Viktoria-Schacht getauften Feldes mit dem Vertrauenschacht, Um- u. Aus- bauten wurden 1902 M. 75 449 aufgewandt. Produktion: 1907 1908 1909 1910 1911 1912 1913 Kohlenförderung t 224 868 221 506 224 777 223 385 215 541 200 760 208 974 6%% .......... 176 919 190 419 181 750 183 727 166 938 168 503 Erlös . . .. M. 2 829 835 2 781 600 2 995 527 2 795 669 2 781 802 2 555 776 2 790 482