Kohlenbergbau. 899 „Concordia“, Bergbau-Akt.-Ges. in Oberhausen, KRheinl. Die a. o. G.-V. v. 25. 4. 1914 genehmigte einen Pachtvertrag mit den Rombacher Hütten- werken, nach dem die Rombacher Hütte in den ersten fünf Jahren des Pachtverhältnisses den Aktionären der Concordia eine Jahresdiv. von 21 % u. für die nächsten 25 Jahre eine Jahresdiv. von 22 % unter Aufrechterhaltung der bisherigen Abschreib. garantiert. Die Rombacher Hütte hat andererseits das Recht, nach 10 Jahren u. nach 30 Jahren die Pflicht, die Concordia Bergbau Akt.-Ges., u. zwar in beiden Fällen unter Zugrundelegung eines Aktienkurses von 375 % zu erwerben. Gegründet: 31./3. 1890; eingetr. 10./5. 1890. Übernahme der Gew. Zeche Concordia mit allen Aktiven und Passiven für M. 6 500 000. (Die „Concordia“ war schon einmal A.-G., Konz. 1853, A.-K. M. 3 300 000. Auflös. beschlossen 15./5. 1877.) Zweck: Betrieb von Bergbau, Verarbeitung u. Verwertung der gewonnenen Produkte f. Handel u. Konsum. Die Berechtsame der Ges. umfasst annähernd 15 300 000 qm Flächenraum in den Gemeinden Oberhausen, Duisburg-Meiderich u. Sterkrade-Buschhausen. Sie markscheidet im Süden mit den Zechen Roland, der Harpener Bergbau-Ges. u. Alstaden, der Bergwerks- Ges. Hibernia gehörig; im Westen mit der Zeche Westende, der A.-G. Phönix, im Norden mit den Zechen Neumühl u. Oberhausen, letztere der Gutehoffnungshütte gehörig; diese bildet auch die östliche Grenze. Die Ges. verfügt über drei Tiefbau-Anlagen. Schacht 1 dient jetzt, nachdem der unterirdische Betrieb der Schachtanlage 4 u. 5 angegliedert ist, nur noch zur Seilfahrt u. zur Materialförderung. Ausserdem hat er die Zentralwasserhaltung sämtl. Anlagen. Bei der Schachtanlage 2 u. 3 ist der Schacht 2 als Doppelfördenschacht ein- gerichtet, während Schacht 3 zurzeit im vollständigen Ausbau begriffen ist u. demnächst auch als Förderschacht dienen wird. Der für diese Schachtanlage im Westfelde nieder- gebrachte Schacht 6 hat eine Teufe von 300 m erreicht u. ist im Nov. 1913 als ausziehender Schacht in Benutzung genommen. Bei der Schachtanlage 4 u. 5 besitzt der Schacht 4 eine Doppelförderung, während der Schacht 5 zurzeit nur mit einer Förderung ausgerüstet ist. Beide Schächte sind für sich ausgerüstet, mit allen Betriebseinricht. u. Kokereien versehen. — Die derzeitige tiefste Hauptschachtfördersohle ist auf allen Anlagen bei rund 400 m gefasst. — Eine tiefere Sohle ist nur auf Schacht 2 in Vorricht., woselbst mit einem Blindschacht bei 540 m das Muldentiefste des Flözes Sonnenschein, das liegendste Flöz der Fettkohlenpartie, er- schlossen ist. Bis dahin enthält nach markscheiderischen Ermittlungen das durch die Schacht- anlage 2 u. 3 auszubeutende Westfeld noch eine Gesamtfettkohlenmenge von rund 16 000 000 t. Der übrige Teil des Grubenfeldes, der nach Angliederung der Schachtanlage 1 an die Schachtanlage 4 u. 5 durch diese ausgebeutet wird, enthält bis zur jetzigen tiefsten Hauptschachtfördersohle bei 400 m Teufe eine Kohlenmenge von rund 25 000 000 t. Es stehen somit auf den derzeitigen Bausohlen rund 41 000 000 t Kohlen an. Ein Weiter- abteufen auf Schachtanlage 4 u. 5 um etwa 100 m u. die Vorricht. einer hier zu fassenden 500 m Sohle wird eine weitere Kohlenmenge von rund 25 000 000 t zur Aufschliessung bringen. Bis zu einer Teufe von 1000 m beträgt die Gesamtkohlenmenge im ganzen Grubenfelde rund 180 000 000 t, wovon etwa 150 000 000 t der Fett- u. etwa 30 000 000 t der Magerkohlenpartie angehören. Mit dieser Teufe von 1000 m ist die Fettkohlen- partie erschöpft, während darunter noch mit der Magerkohlenpartie in der Erstreckung der ganzen Berechtsame gerechnet werden muss. Die Ges. besitzt ferner 222 Koksöfen mit Gewinnung der Nebenprodukte, seit Ende 1907 ist die Benzolgewinnung aufgenommen. Die Ges. besitzt 260 Häuser mit 834 Beamten- u. Arb.-Wohnungen u. 1 Heim für un- verheiratete Arb. Im J. 1914 Erweiterung der im Stadtteil Lirich gelegenen Kolonie um 8 Häuser mit 32 Wohnungen. Bahnanschluss an Station Oberhausen u. Oberhausen-West. Seit 1893 Betrieb einer Ringofenziegelei. – 1907 Erwerb von 7 Bauernhöfen. Buchwert der Gesamtanlagen Ende 1913 M. 19 038 182 (einschl. Zeche Steingatt). Die Zugänge auf Anlagen Kti 1907 betrugen M. 2 533 594, 1908 M. 3 396 117, 1909 M. 981 156, 1910 M. 614 440, 1911 M. 1 025 441, 1912 M. 1 616 520, 1913 ca. M. 4 300 000, davon entfallen auf Grundstücke M. 153 856, Gebäude M. 523 649, Schacht- u. Grubenbau M. 326 530, auf Kokerei u. Neben- gewinnungsanlagen M. 1 449 936, Masch. u. Kessel M. 108 973, Ausbau des Schachtes III M. 1 706 964. Belegschaft 1911–1913 durchschnittl. 5401, 5457, 5577 Mann. Das Neubau-Kto stand Ende 1913 mit M. 284 692 zu Buch. Produktion: 1908 1909 1910 1911 1912 1913 EHlelnln t% 1 229 532 966 „ Selbstkosten pro t. . M. 9.33 8.61 8.37 8.22 8.45 9.63 EE.. t 260 763 215 079 258 979 324 700 33108 395 220 Erlösf. I1 t verk. Kohlen M. 11.15 10.63 10.56 10.23 10.98 11.80 %%% %%**.. 1734 15.31 14.75 5 16.28 17.68 Beteiligungsziffer im Rhein.-Westf. Kohlen-Syndikat an Kohlen 1 526 400 t, an Koks 487 400 t. Auch Beteilig. an der Ges. für Teerverwertung m. b. H. in Meiderich sowie bei der Deutschen Ammoniak-Verkaufs-Vereinigung in Bochum. Die G.-V. v. 27./11. 1902 beschloss den Erwerb des Steinkohlenwerks Steingatt in Kupferdreh. Der unrentable Betrieb der Zeche wurde stillgelegt. Die Concordia übernahm deren Syndikats- beteilig. v. 216 376 t zur Erhöh. der eigenen. Kaufpreis M. 1 800 000 (worin M. 776 000 An- leiheschuld Steingatts mit enthalten); der Rest aus dispon. Mitteln der Concordia gedeckt. Die Berechtsame der Gew. umfasst 1 Längen- u. 1 Geviertfeld a. M.; Grundbesitz 13 ha 50 a. 57=