Kohlenbergbau. 907 – * Prokuristen: Alb. Kuhne, Wilh. Blöbaum. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Geh. Komm.-Rat Adalb. Colsman, Langenberg; Stellv. Geh. Komm.-Rat Carl Klönne, Berlin; Herm. Tigler, Wiesbaden; Komm.-Rat Gust. Hilgenberg, Jul. Stempel, Essen; Komm.-Rat Reinh. Effertz, Hannover. Zahlstellen: Für Div.: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Bank; Berlin u. Köln: A. Schaaffh. Bankver.: Essen, Bochum, Gelsenkirchen u. Dortmund: Essener Credit-Anstalt; Elberfeld: Deutsche Bank. 0 % * * Zechau-Kriebitzscher Kohlenwerke Glückauf, Actien-Gesellschaft in Zechau. Gegründet: 14./4. 1898; eingetrag. 12./5. 1898. Die Rositzer Zucker-Raffinerie zu Rositz hat in die Ges. eingebracht: 1) die sämtl., von ihr lt. Vertrag v. 28./2. 1898 erworbenen Rechte auf Übereignung des gesamten Unternehmens der Meuselwitzer Braunkohlen-Abbau-Ges. Glückauf zu Kriebitzsch u. 2) die von ihr lt. Vertrag vom 11./12. 1897 von Frau Anna Marie verw. Georgius in Zechau erworbenen Rechte (Gertrudschacht bei Zechau). Als Gegenleistung für diese Einlagen erhielt die Rositzer Zucker-Raffinerie von der Ges. 310 Stück Aktien der Ges. à M. 1000. Zweck: Begründ. u. Erwerb. von Bergbauunternehm., sowie Betrieb des Bergbaues, Ver- arbeit. u. Verwert. der beim Bergbau gewonnenen oder anderweitig erworbenen Produkte. Die Ges. verfügt auf dem bisherigen Besitz über 4 Förderanlagen. welche auf eine jährl. Gesamtproduktion von ca. 16 000 000 hl Kohlen eingerichtet sind. Ausser 4 grossen Förder- schächten sind verschiedene Wasserschächte u. Wetterschächte vorhanden, welche sämtl. in Mauerung stehen; die Seilbahnen in den Grubenbauen haben eine Länge von ca. 10 000 m. Die Betriebseinrichtungen sowie Gebäude sind mit neuen maschinellen und baulichen Einricht. versehen. Zur Verwertung u. Verarbeitung der gewonnenen Kohle, soweit sie nicht als Rohkohle abgesetzt wird, sind zurzeit auf den Werken der Ges. 20 Brikettpressen, zum Teil stärksten Modells, u. 3 Nasspressen in Betrieb. Diese verteilen sich wie folgt: 1. Gertrud- schacht, mit 7, 422 ha Grund u. Boden, 7 Brikettpressen; 2. Eugenschacht, mit 3,68 ha Grund u. Boden, 5 Brikettpressen u. 1 Nasspresse; 3. Idaschacht, mit 4,336 ha Grund u. Boden, 2 Brikettpressen; 4. Herzog Ernst-Schacht, mit 13,428 ha Grund u. Boden, 6 Brikettpressen u. 2 Nasspressen. Elektr. Hauptzentrale auf Gertrud-Schacht, Reserve-Auflage auf Herzog Ernst- Schacht. Sämtl. Werksanlag. haben Bahnanschluss. Die Förder. erfolgt teils durch Tagebau, teils durch Tiefbau. Die Kohlenfelder der Ges. liegen in den Fluren Zechau, Kröbern, Kriebitzsch, Altpoderschau, Rositz, Petsa, Monstab, Grossröda, Leesen, Oberlödla mit Rödigen, Lossen u. Steinwitz; ihr Umfang beträgt gegenwärtig, nach Abzug der bereits abgebauten Flächen, ca. 700 ha; davon sind rund 38 ha, für die noch ein Betrag von M. 170 280 in Raten bis zum J. 1920 zu zahlen ist, nicht an die Ges. aufgelassen; eine Vormerkung zur Sicherung des Rechts auf Auflassung, die am 15./6. 1913 zu bewirken ist, ist für die Ges. grundbücherlich eingetragen. Abgesehen von den Kohlenfeldern besitzt die Ges. an eigenem Grund u. Boden einschliessl. der nicht zum Betrieb gehörigen Grundstücke 54,146 ha. 1904–13 Ankäufe von Kohlenfeldern für M. 100 137, 152 009, 289 853, 288 992, 743 253, 206 560, 1 370 978, 4591, 21 633, 752 311. Sonstige Zugänge auf Anlagekonti erforderten 1909: M. 291 151, 1910 ca. M. 570 000, 1911 ca. M. 80 000, 1912: M. 566 378, 1913 M. 2 702 223, besonders für die übernommenen An- lagen der Union u. Grube Ernst. Kohlenförderung 1906–1913: 8 445 362, 10 218 923, 13 075 180, 12 554 581, 11 574 511, 9 849 125 11 705 733. 16 926 611 hl; Presssteinproduktion 1906–1910: 3 302 000, 6 349 000, 15 680 000, 14 655 000, 10 650 000 Stück; 1911–1913: 4618, 11 014, 13 361 t. Brikettproduktion 1906–1911: 3 219 599, 3 675 487, 4 751 075, 4 634 102, 4 117 349, 3 471 900, Ztr.; 1912–1913: 214 622, 324 440 t. Mauersteinproduktion: 15 000, 48 200, 135 300, 203 400, 69 000, 53 500, 2, ? Stück. Die Ges. gehört der Meuselwitzer Brikettverkaufs-Ges. m. b. H. zu Leipzig an. Die Ges. Zechau-Kriebitzsch litt 1911 unter einem 14 wöchentlichen Streik, so dass nach M. 592 564 Abschreib. nur ein Reingewinn von M. 7672 erzielt werden konnte, der vorgetragen wurde. Bei schwachem Absatz konnte 1912 ein Reingewinn von M. 245 024 erzielt werden, woraus 3 % Div. verteilt u. M. 60 657 auf 1913 vorgetragen wurden. 1913 ging der Reingewinn weiter auf M. 171 393 zurück. Die a. o. G.-V. v. 3./4. 1912 beschloss den Erwerb der Braunkohlen A.-G. Union in Krie- bitzsch und der Braunkohlen Akt.-Ges. Grube Ernst in Altpoderschau zur Abrundung der Kohlenfelder und zur Stärkung der Position der Ges. im Syndikat. Nach den Fusions- verträgen ging die Braunkohlen A.-G. Grube Ernst bei einem Erwerbspreise von M. 716 000 gegen M. 500 000 bar und die Braunkohlen Akt.-Ges. Union bei einem Erwerbspreise von M. 1 021 000 gegen Barzahlung von M. 725 000 und die Übernahmen der Passiven beider Ges. in den Besitz von Zechau-Kriebitzsch über. Im J. 1910 hat die Ges. mit der Überlandzentrale Osterland, G. m. b. H., Ronneburg einen langfristigen Stromlieferungsvertrag abgeschlossen. Der Bereich der Überlandzentrale, an welcher sich die Ges. durch Zeichnung von Anteilen beteiligte, erstreckt sich vorläufig über 130 Ortschaften des Herzogtums Sachsen-Altenburg. Zur Lieferung des Stromes wurde auf dem Getrudschacht 1911/12 eine Kraftstation gebaut. Die Lieferung von Strom erfolgt seit Anfang 1912. Die Ges. hat ihre Werke an die neue Kraftstation angeschlossen.