916 Salz- und Kali-Bergwerke. Sall- und Kali-Bergwerke. Kalisyndikat G. m. b. H. in Berlin SW. I. Dessauerstr. 28-29. Zweigniederlassung in Hamburg 36, Kaufmannshaus. Vorstand: Dir. Schüddekopf, Dir. Forthmann, Stellv.: Dir. Dr. Felber, Dir, Dührssen, Dir. Hasberg. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Justizrat M. Kempner, Berlin; I. Stellv. Oberbergrat Gante, Leopoldshall; II. Stellv. Gerhard Korte, Magdeburg; Komm.-Rat Besserer, Gross-Lichterfelde- West; Bergrat Kost, Hannover; Bergwerksbes. Emil Sauer, Grunewald; Gen.-Dir. Ebeling, Westereégeln; Bankier Friedr. H. Krüger, Halberstadt; Rechtsanwalt Dr. Busch, Charlotten- burg; Bank-Dir. Dr. jur. Herm. Fischer, Dr. Fritz Eltzbacher, Berlin; Oberbergrat Ziervogel, Stassfurt; Dr. jur. Wilh. Sauer, Berlin; Bergrat Moritz Baer, Sondershausen; Komm.-Rat Franz Schwengers, Uerdingen a. Rhein. Die unter den Salzbergwerken begründete Karnallit-Förder-Konvention wurde am 15./10. 1883 bis Ende 1888 fest und dann mit 6 Monate Künd. erneuert, gleichzeitig auch ein Syndikat der Chlorkaliumfabriken mit Centralverkaufsstelle errichtet. Am 21./9. 1888 wurde die Konvention von neuem auf 10 Jahre abgeschlossen. Im Juni 1898 fand Erneuerung und anderweite Organisation des Syndikats statt. Die Dauer des Vertrages wurde auf 3 Jahre, 1899 bis Ende 1901, festgesetzt, der dann im Juni 1901 ab 1./1. 1902 bis Ende 1904 ver- längert wurde. Am 1./7. 1904 wurde das Syndikat auf 5 Jahre erneuert, u. zwar für die Zeit vom 1./1. 1905 bis 31./12. 1909 unter der Firma „Kalisyndikat“, Ges. mit beschr. Haft. in Leopoldshall-Stassfurt. Stamm-Kapital zuletzt M. 688 200, dann fand die Erneuerung des Syndikats am 8./7. 1909 statt, indem die sämtl. Gesellschafter des bestehend. Kalisyndikats G. m. b. H. bis auf drei (Aschersleben, Sollstedt u. Einigkeit) das neue Kalisyndikat G. m. b. H. (Stamm-Kap. M. 741 800) errichteten, welches vom 1./1. 1910 ab in Tätigkeit getreten ist u. bis 22./6. 1910 dauerte. Am 7./6. 1910 ist dann die Erneuerung des gegenwärtigen Kali- syndikats G. m. b. H. in Berlin bis Ende 1925 erfolgt. Die Gew. Einigkeit ist nachträglich beigetreten, ebenso sind Aschersleben u. Sollstedt seit 1./1. 1912 wieder Mitglieder des Syndikats. Jetziges St.-Kapital des Syndikats M. 949 900. Es werden 5 Gruppen bezw. Gattungen von Erzeugnissen zum Verkauf gebracht: Gruppe I. Carnallit mit mind. 9 % und weniger als 12 % K20. „ II. Rohsalze mit 12–15 % K20. „III. Düngesalze mit 20–22 % K: 0, do. 30–32 % K:0, do. 40–42 % K:0 einschl. Kalidünger mit 38 % K:0. „ IV. Chlorkalium mit 50–60 % K:0, do. über 60 % K:0. „ V. Schwefelsaures Kali mit über 42 % K:0, schwefelsaure Kalimagnesia. Der Absatz der Syndikatswerke betrug: 1910 1941 1912 1913 Garnallit üund Kiesertt dz 816 164 806 603 704 616 682 168 Eainit und Sylvinit 8992 16 63190026 5 990 499. / 77 .... Chlorkalium à 80 % (einschl. Kalidünger) „ 4 602 738 4 723 817 5 075 533 5 221 272 (BPefelsaures Kali 1 90 % 932 081 1101 226 1 157 284 1 107 836 Kalc. schwefels. Kalimagnesia 48 % . „ 415291 490 136 559 872 582 691 Kryst. 5 5 400% 1 679 1 436 1194 Kieserit kalciniert 3.%%% % %. 7536 7152 10 703 11 658 3 in Blöcken 298 537 301 769 454 924 367082 Das sind in reinem Kali „ 8 578 826 9 399 269 10 092 188 11 103 694 Die Gesamtförderung auf allen Syndikatswerken belief sich an Kalisalzen 1898–1913: 22 083 284, 24 838 623, 30 370 358, 34 846 945, 32 508 346, 36 245 976, 40534 996, 48 785 984, 53 113 527, 56 382 648, 60 142 618, 69 011 539, 81 607 785, 97 065 073, 110 700 143, 116 075 105 dz. Der gesamte Absatzwert betrug im J. 1911 ca. M. 160 000 000, im J. 1912 ca. M. 176 000 000, 1913: ca 191 000 000. Am 30. Juni 1909 kam es zu einer Krisis im Kalisyndikat. Die in der Nacht zum 1. Juli 1909 durch die Schmidtmann-Gruppe (Sollstedt u. Aschersleben) vorgenommenen Kaliverkäufe nach Amerika brachten die Grundlagen des Syndikats derart ins Wanken, dass sich die Reichsregierung und der Reichstag bestimmen liessen, im Mai 1910 das Gesetz über den Absatz von Kalisalzen zu erlassen, welches den Absatz u. damit selbstverständlich auch die Produktion von Kalisalzen, sowie die Beteiligung der einzelnen Werke beschränkt, die Verkaufspreise festsetzt und die Erhebung einer Reichsabgabe verfügt. Bei Inkrafttreten des Gesetzes im Jahre 1910 waren 68 Werke anteilberechtigt, welche Anzahl sich bis April 1914 auf 177 Schächte erhöhte. Das Gesetz ist bis Ende 1925 in Kraft.