Salz- und Kali-Bergwerke. 921 auch Zementfabrik. – Osternienburg: Elektrolytische Fabrik f. Atzalkalien, Chlorkalk, Chlor- produkte u. Wasserstoff; Fabrik f. kaustisches Soda; Arb.-Kolonie. – Roschwitz: Kali- u. Stein- salzbergwerke mit zwei getrennten Schächten (Kainit, Karnallit, Sylvinit u. Steinsalz), Chlor- kaliumfabrik (Chlorkalium, schwefels. Kali, konzentrierte Düngesalze, Magnesia, Salzsäure, Brom u. Bromprodukte); Arb.-Kolonie. –— Plömnitz: Solebergwerk mit 2 Schächten. Das Solebergwerk Plömnitz ist durch 4 Solleitungen von je ca. 9 km Länge mit den Soda- fabriken in Bernburg verbunden. – Osternienburg: Braunkohlenbergwerke mit 2 getrennten Schachtanlagen. Förderung 1908: 5 426 085 hl Braunkohlen. Dampfziegelei. Produktion 1908: 3 290 000 Steine. Ausgedehnte Arb.-Kolonie. – Die Ges. besitzt in Anhalt: 7 Gruben- felder auf Kalisalze u. Steinsalz bezw. Sole mit insgesamt 14 000 000 qm Flächeninhalt; hiervon ist ein Solefeld noch unverritzt, von den 5 konsolidierten Grubenfeldern auf Kali- u. Steinsalz in Grösse von 10 000 000 qm ist etwa ein Elftel der Fläche in Abbau genommen, aber erst teilweise verhauen; ausserdem 38 Grubenfelder auf Braunkohle mit insgesamt ca. 44 000 000 qm Flächeninhalt, davon 8 Felder mit ca. 3 900 000 qm in Abbau, der Rest unverritzt. Der Grundbesitz in Anhalt beträgt 423 ha 93 a 59 qm. Preussen: Peissen (Saalekreis): Kali- u. Steinsalzbergwerk mit einer Schachtanlage; ein Grubenfeld auf Kali- u. Steinsalz mit ca. 2 000 000 qm Flächeninhalt zum Abbau auf- geschlossen, das zweite auf Steinsalz mit gleichem Flächeninhalt unverritzt. — Micheln (Kreis Calbe a. Saale): Braunkohlenbergwerk mit 2 Schächten. Förderung 1908: 3 712 436 hl Braunkohlen. Brikettfabrik für 6 Pressen; davon z. Z. 2 Pressen installiert. Produktion 1908: 24 210 000 kg Briketts. 8 Grubenfelder mit insgesamt ca. 28 000 000 qm Flächenin- halt, davon 1 Grubenfeld mit ca. 1 000 000 qm im Abbau, der Rest unverritzt. – Rheinberg (Rheinprovinz): Sodafabrik (Ammoniaksoda, Kristallsoda, Ammoniakprodukte). Bahnan- schluss zum Rhein u. Werftanlage daselbst. Dampfziegelei. Produktion 1908: 5 267 450 Stück. Arb.-Kolonie. – Würselen b. Aachen (Sodafabrik). – Borth b. Wesel (Rheinprov.): Doppel- schachtanlage im Abteufen begriffen, zur Gewinn. von Kalisalzen, Steinsalz u. Steinkohle. – Wallach bei Wesel: Doppelschachtanlage für Solegewinn., im Abteufen begriffen. Zu vorstehenden Anlagen gehören: 40 Bergwerks-Konz. auf Steinkohle, 40 Bergwerks- Konz. auf Kalisalze u. Steinsalz, sämtl. noch unverritzt. Gesamtflächeninhalt dieser 80 Kon- zessionen ca. 175 000 000 qm. Der Grundbesitz in Preussen beträgt 405 ha 59 a 27 qm. Baden: Wyhlen (Bad. Oberland): Sodafabrik (Ammoniaksoda, Kristallsoda, Ammoniak- produkte), eigene Kalksteinbrüche, Solbohrlochsbetrieb für eigenen Bedarf auf Grund staat- licher Verleihungs-Konzessionen. Arb.-Kolonie. Der Grundbesitz in Baden beträgt 47 ha 06 a 92 qm. Elsass-Lothringen: Saaralben: Sodafabrik (Ammoniaksoda, Kristallsoda, kaustische Soda, Ammoniakprodukte). Saline, Kokereianlage (25 Öfen mit Gewinnung der Nebenprodukte: Téer, Benzol, Ammoniak). Dampfziegelei: Produktion 3 bis 4 000 000 Steine pro Jahr. Kalksteinbrüche für eigenen Bedarf im Saar-Kohlen-Kanal; Verfrachtung in eigenen Schiffen. Gewinnung des eigenen Bedarfs an Sole durch Bohrlochsbetrieb. Arb.-Kolonie. –— Chateau- Salins: Sodafabrik (Ammoniaksoda, Kristallsoda, kaustische Soda), Saline. Kalksteinbrüche für eigenen Bedarf. Gewinnung des eigenen Bedarfs an Sole durch Bohrlochsbetrieb. Bergwerksgerechtsame in Elsass-Lothringen: 56 Steinsalz- u. Solquellenfelder mit ca. 112 000 000 qm Flächeninhalt, davon 10 im Abbau u. 46 unverritzt. Der Grundbesitz in Elsass-Lothringen beträgt: 229 ha 50 a 56 qm. Hamburg: Ammoniakfabrik zur Verarbeitung der Gaswässer der städtischen Gaswerke. Die gesamten Fabriks- u. Bergwerksanlagen der Ges. sind durch eigene Anschlussbahnen mit den Staatsbahnlinien verbunden. Die Ges. beschäftigt ca. 6000 Arb. u. 550 technische u. kaufmännische Beamte. Die Ges. ist bei der Gewerkschaft Kalisalzbergwerk Asse in Wittmar i. Braunschweig mit 48 Kuxen beteiligt u. besitzt von Akt.-Ges. Kaliwerke Salz- detfurth 582 Aktien. Sie besitzt ferner von dem St.-Kap. der Steinsalz- u. Sodawerke G. m. b. H., Hohensalza, in Höhe von M. 8 000 000 einen Gesellschaftsanteil von M. 7 811 100. Diese Ges. verteilte für 1906 5 % Div.; in den Jahren 1907 u. 1908 hat eine solche wegen Ersaufens des Steinsalzschachtes nicht zur Verteilung gebracht werden können. Der Betrieb der Sodafabrik konnte aufrecht erhalten werden. Mit ihrem Hauptartikel Soda gehört die Ges. dem Soda-Syndikat an, welches die Regulier. der Produktion u. des Absatzes von Soda bezweckt u. dessen Leit. in ihren Händen liegt. Der Syndikatsvertrag läuft bis 31./12. 1915. Des weiteren ist die Ges. Mitgl. des Kali-Syndikats G. m. b. H.; die Quote nach dem Reichskali- gesetz beträgt ab 1./5. 1913 mit zus. 32.73 %0 für 5 Schächte. Der Verkauf einer Reihe von anderen Produkten der Sodafabrikation ist durch Vereinbarungen geregelt, ebenso der Ver- kauf von Steinsalz u. Siedesalz sowie mit Wirkung bis 31./12. 1910 von Benzol u. Toluol. Kapital: M. 40 000 000 in 40 000 Nam.-Aktien à M. 1000 Urspr. M. 10 000 000 in Inh.- Aktien. Die G.-V. v. 10./5. 1904 beschloss Umwandlung der Inh.- in Nam.-Aktien, zu diesem Zwecke die Div.-Scheine einzuziehen u. die Div. gegen Quittung an die in das Aktienbuch eingetrag. Aktionäre auszuzahlen. Neben den M. 10 000 000 Aktien waren lt. G.-V. v. 10./5. 1904 10 000 Genussscheine ausgegeben, die über die Rückl., Tant. u. 5 % erste Div. hinaus mit dem dreifachen des auf die Aktien entfallenden Div.-Betrags teilnahmen. An Stelle der Genussscheine sind lt. G.-V.-B. v. 10./5. 1904 M. 30 000 000 neue Aktien getreten und ist zu diesem Zwecke der R.-F. B verwendet, der sich auf etwa M. 37 500 000 belief, ferner wurden aus dem R.-F. B M. 3 000 000 auf R.-F. A übertragen, der sich dadurch auf die gesetzl. M. 4 000 000 für das erhöhte A.-K. beläuft.