Salz- und Kali-Bergwerke. 927 Sylvinit- u. Hartsalzläger mit Mächtigkeiten von 4–18 m aufgeschlossen. Grösse des Grund- besitzes der Ges. 175 000 qm. – Die für den vollen Betrieb des Werkes erforderlichen Tagesan- lagen sind vorhanden, als Schachthalle, Fördergerüst, Ventilator, Fördermaschine für 800 m Teufe u. einer Leistung von 5000 dz in 8 Stunden, eine Kesselanlage von 12 Kesseln mit 1200 qm Heizfläche u. allem Zubehör, eine Rohsalzmühle mit 2 Mahlsystemen von je 3000 dz Leistung in 10 Stunden, ein Rohsalzmagazin, eine elektr. Centrale mit Reserven und diverse Hilfsanlagen, vollständig eingerichtete Werkstätten, Magazine und Verwaltungs- gebäude, eine vollständig eingerichtete Fabrik mit einer Leistungsfähigkeit von 4000 dz in 24 Stunden. Mit der definitiven Förder. ist Ende 1905 begonnen. Die Konz. eines Chlorkalium- Fabrikbetriebes ist 1905 erteilt; die Fabrik ist Jan. 1906 in Betrieb gekommen. Ergänzungs- u. Neuanlagen, sowie Anschaff. erforderten bis 1913 noch erhebliche Beträge. Beteilig. mit M. 478 000 vollgez. Aktien an der Steinhuder Meerbahn (letzte Div. 2½ %), nach Abschreib. mit M. 286 800 zu Buch stehend. Dem Kalisyndikat gehört die Ges. ab 1./5. 1914 mit einer Beteilig. von 8.9314 %, entsprechend dem Kontingent nach dem Reichskaligesetz, an. Belegschaft zus. ca. 250 Mann. Die Ges. Sigmundshall hat 1908 die mit ihr markscheidende Gerechtsame der Kalibohrgesellschaft Neu-Wunstorf (Gew. Morgensegen) erworben behufs Arrondierung der Felder von Sigmundshall. Produktion von Sigmundshall: 1910/11 gelangten unter Berück- sichtigung der Austausche zur Fakturierung: 46 243 dz Kali der neuen Gruppe II, 40 817 dz Kali der neuen Gruppe III, 28 656 dz Kali der neuen Gruppe IV. 1911/12 fakturiert; 47 978 dz Kali der Gruppe II, 50 478 dz Kali der Gruppe III u. 31 082 dz Kali der Gruppe IV; 1912/13: 18 236 dz Kali der Gruppe II, 70080dz Kali der Gruppe III, 40271 dz Kali der Gruppe IV. Mit Genehmigung des A.-R. u. Zustimmung der Gen.- Vers. v. 15./12. 1906 hat die Ges. nachfolgendes Geschäft abgeschlossen. Sigmundshall erwarb 4000 Kuxe der 5000teil. Gewerkschaft Weser und gab als Kaufpreis M. 850 000 Sigmundshall-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1907. Weitere M. 150 000 Sigmundshall- Aktien wurden der Gew. MWeser ausgehändigt und dienten als Gegenwert für die seitens der Gew. Weser auf 4550 Kuxe ausgeschriebene Zubusse. Behufs Aufbringung der weiteren Mittel zum Schachtbau hat die Gew. Weser ferner eine 5 % hypohek. Anl. von M. 2 500 000 aufgenommen u. die Ges. Sigmundshall beschloss zu diesem Zwecke am 15./12. 1906 die Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 (s. bei Kap.). Die Gew. Weser untersteht den Bestimmungen des Fürstlich Schaumburg-Lippischen Berggesetzes v. 28./3. 1906. Die Fürstlich Schaum- burg-Lippische Regierung besitzt von den 5000 Kuxen 450 Freikuxe u. delegiert einen Vertreter in den Grubenvorstand. Das durch Verleihungsurkunde v. 26./9. 1906 der Gew. Weser verliehene Bergwerkseigentum im Fürstentum Schaumburg-Lippe bezieht sich auf die Aufsuchung und Gewinnung von Steinsalz und den mit ihm auf der nämlichen Lager- stätte vorkommenden Salzen, namentlich Kali-, Magnesia-, Borsalzen u. Soolquellen, sowie Erdölen etc. u. umfasst etwa 22 000 ha. Von diesem Komplex grenzt der ganze nördliche Teil unmittelbar an die Felder der Alkaliwerke Sigmundshall. Der Weser-Schacht, mit dessen Bau im Aug. 1910 begonnen wurde, erreichte 1913 die Endteufe von 550 m, ist bis dahin ausgemauert u. mit Einstrichen versehen. Bei 385 m Teufe wurde eine Wettersohle angesetzt u. auf derselben ein Hartsalzlager von 3–5 m Mächtigkeit mit einem Gehalt von 13–20 % Chlorkalium erschlossen. Provisorische Beteiligungs-Quote von 1, 29 %% ab 1. Sept. 1913. Inzwischen ist ein Sylvinitlager im Weserfelde von Sigmundshall aus in einer Mächtigkeit von 3½ m u. mit einem Chlorkaliumgehalt von 24 % angefahren. Bei 535 m Teufe kam eine Bausohle zur Aussetzung, auf welcher die Verbindung mit dem Sigmundshaller Schachte hergestellt wurde. Im östlichen Hauptquerschlage dieser Sohle wurde auf 239 m Länge ein Sylvinitlager durchfahren, welches anscheinend mit dem von Sigmundshall angetroffenen Lager identisch ist. Mit der streichenden Auffahrung ist begonnen. Der Schacht ist weiter bis zu einer Teufe von 635 m niedergebracht. Über Tage sind die definitiven Anlagen fertiggestellt. Die chem. Fabrik der Alkaliwerke Sigmundshall ist in der Lage, die Fabrikation für beide Werke zu übernehmen. Die Alkaliwerke Sigmundshall haben für obengenannte Weser-Anleihe die selbstschuldner. Bürgschaft übernommen u. hierfür auf ihren Besitz eine Sicherungs-Hypoth. zur II. Stelle eintragen lassen. Die G.-V. von Sigmundshall am 6./9. 1909 genehmigte die Beteilig. an der Phosphatfabrik Hoyermann G. m. b. H. in Hannover u. Nienburg a. Weser mit M. 510 000 in St. Anteilen. Die Phosphatfabrik hat ein Ges.-Kapital von M. 1 000 000, das seit 1912 voll eingezahlt ist. Ausser- dem ist eine 4½ % Anleihe von M. 500 000 aufgenommen u. begeben. Die Phosphatfabrik betreibt ein umfangreiches Handelsgeschäft in Kali- u. sämtl. Düngemitteln u. eine Fabrik in Nienburg in Superphosphaten. Die Ges. schloss im ersten Geschäftsjahr 1909/10 mit Verlust ab, der durch die Gewinne der Jahre 1910/14 getilgt worden ist. Die Ges. Hoyer- mann ist bei dem Deutschen Kali-Kontor G. m. b. H. in Berlin beteiligt. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000 erhöht lt. G.-V. v. 20./10. 1904 um M. 1 000 000, angeboten den Aktionären zu 145 %; einzuzahlen waren zu- nächst 25 % u. das Agio, seit 15./2. 1906 voll bezahlt. M. 350 000 Aufgeld in R.-F. Die G.-V. v. 7./6. 1906 beschloss nochmalige Erhöh. um M. 500 000 in 500 ab 1./10. 1906 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 200 %, angeboten den Aktionären zu 210 %. M. 500 000 Aufgeld in R.-F. Weitere Erhöh. des A.-K. lt. G.-V. v. 15./12. 1906 behufs Erwerbung von 4000 Weser-Kuxen (s. oben) um M. 1 000 000 zu pari, begeben unter Ausschluss des Bezugs- rechtes der alten Aktionäre. Hypoth.-Anleihe: M. 2 000 000 in 5 % Oblig.-von 1905, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 500, 1000, 2000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1908 durch Auslos. im Januar auf 1./7. Der Erlös diente