946 Salz- und Kali-Bergwerke. letzterer 420 m tief. Da der Verkauf aller in der Beteilig. enthaltenen Salzsorten, besonders aber der durch Behandlung auf chemischen Wege hergestellten hochprozentigen Salze gewinnbringender ist als etwaige Übertragungen, hat die Ges. die Erricht. einer Chlor- kaliumfabrik ins Auge gefasst. Kapital: M. 8 000 000 in 8000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 600 000, übernommen von den Gründern. Die a. o. G.-V. v. 20./5. 1911 beschloss Erhöh. um M. 2 400 000 (auf M. 8 000 000) in 2400 Aktien, angeboten den alten Aktionären v. 1.–30./6. 1911 zu 125 %. Anleihe: Die G.-V. v. 8./11. 1913 ermächtigte die Verwalt., eine Anleihe bis zum Betrage von M. 10 000 000 aufzunehmen. Der Erlös dient zum Teil zur Erfüllung von Verbindlich- keiten, zum Ausbau der Schächte u. Erricht. einer Chlorkaliumfabrik. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Gerechtsame u. Beteilig. 8 400 707, Immobil. 53 828, Mobil. u. Material. 13 348, erste Anschaffungskosten u. Debit. 7 349 217, Kassa 3704, Verlust 123 765. – Passiva: A.-K. 8 000 000, Banken 7 051 222, Kredit. 893 349. Sa. M. 15 944 572. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 70 713, Steuern 91 489, Gen.-u. Betriebs- Unk. 276 187. – Kredit: Miete 4705, Erlös aus Salz- u. Quotenverkäufen 309 920, Verlust 123 765. Sa. M. 438 391. Dividenden 1910–1913: 0, 0, 0, 0 % (Baujahre). Direktion: Ing. Fernand Vogt. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Jos. Vogt, Niederbruck; Stellv. Komm.-Rat Ed. Alb. Schlum- berger, Mülhausen; Bank-Präs. Jean Buffet, Berg-Ing. Lucien Bailly, Nancy; Dir. Charles Baudry, Sennheim; Bergwerks-Dir. Louis Mercier, Mazingarbe; Ing. Jean Plichon, Paris; Dir. Léon Thiriez, Loos; Ing. Gabriel Sépulchre, Nancy. Zahlstellen: Mülbausen: Bank von Elsass u. Lothr.; Nancy: Société Nancéienne de Credit Industriel & de Dépots. Akt.-Ges. Kaliwerk Neu-Bleicherode, Sitz in Neustadt (Kreis Worbisß). Gegründet: 2./9. bezw. 7./10. 1905; eingetr. 11./10. 1905. Sitz bis 18./6. 1907 in Essen a. R. Zweck: Bergbaubetrieb, Verarbeitung der gewonnenen oder sonst erworbenen Erzeug- nisse in eigenen oder fremden Fabriken, gewerbmässige Verwert. von Bergwerks- oder Fabrik- erzeugnissen, Beteilig. bei gleichartigen Unternehm., Erwerb u. Verwert. von Grundstücken, Bergbaugerechtsamen u. Bergwerkseigentum, Ausführung von Bohrungen für eigene Rechnung. Besitztum: Die Gerechtsame der Ges. liegt im Kreis Worbis u. markscheidet im Norden mit den Feldern der Gew. Weidtmansheil, im Osten mit den Grubenfeldern des Königl. Salzbergwerks Bleicherode u. im Westen u. Süden mit den Grubenfeldern der Gewerkschaften Ferna u. Westohm sowie der A.-G. Deutsche Kaliwerke. Die Werksanlagen sind in der Gemeinde Neustadt errichtet. Mit den Bohrungen u. Grubenbauen wurden zumeist Sylvinite, daneben Carnallite er- schlossen. Der Schacht ist 680 m tief u. befindet sich seit Herbst 1908 in Förderung. Der Grundbesitz umfasst 36 ha 24 a 59 qm. An Tagesanlagen sind neben den für den Bergbau erforderlichen Anlagen, wie Kesselhaus, Salzmühle etc., eine Fabrik zur Verarbeitung der geförderten Sylvinite, eine Spülversatzanlage sowie eine Ringofenanlage vorhanden. Die Ges. besitzt 2 Beamtenwohnhäuser u. ein Kantinengebäude. Die Werksanlage ist durch eigene Anschlussbahn nach Grossbodungen mit der Eisenbahnlinie Bleicherode-Herzberg verbunden. Elektr. Energie bezieht die Ges. von den Deutschen Kaliwerken aus deren Zentrale in Bernterode u. von der Überlandzentrale Südharz G. m. b. H., Bleicherode. Die Zweischachtfrage wird durch einen Durchschlag mit dem Schacht der benachbarten Gew. Woidtmanshall gelöst. Im März 1909 wurde die Ges. mit 17 Tausendsteln in das Kali- Sendikat aufgenommen. Die Beteilig.-Quote nach dem Reichskaligesetz beträgt jetzt ab 1. 5. 1914 9.6796 Tausendstel. Die a. o. G.-V. 1./9. 1908 beschloss den Verkauf der nördl. Kalifelder von Neubleicherode, welche von den Feldern der G. m. b. H. Westohm im Westen begrenzt werden, an die A.-G. Bismarckshall, welche die Gew. Weidtmanshall gründete. Siehe Jahrg. 1913/14 dieses Buches. Neu-Bleicherode besitzt jetzt noch ca. 4½ preuss. Maximalfelder. Die a. o. G.-V. vom 18./12. 1909 ermächtigte den Vorst. zum Abschluss eines Vertrags mt der Akt.-Ges. Deutsche Kaliwerke in Bernterode, wonach die Ges. ihr Vermögen als Ganzes unter Ausschluss der Liquid. an die Deutschen Kaliwerke übertrug u. die Aktionäre der Ges. Neu-Bleicherode für jede ihrer Aktien eine Aktie der Deutschen Kaliwerke erhielten mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910. Sämtliche restlichen M. 2 750 000 Aktien sind so in den Besitz der Deutschen Kaliwerke übergegangen, nachdem die Deutschen Kaliwerke bereits früher M. 2 250 000 Aktien von Neu-Bleicherode erworben hatten. Von einer gänzlichen Fusion von Neu-Bleicherode mit den Deutschen Kaliwerken hat man Abstand genommen, es wird vielmehr der Betrieb des Werkes Neu-Bleicherode ab 1./7. 1910 von den Deutschen Kali- werken pachtweise geführt. Absatz 1909–1913: 113 393, 112 707.50, 179 566.88, 171 372.92. 188 742 dz K:0, davon 1910–1913: 107 607, 114 580, 131 008.92, 126 930 dz K20 eigene Beteilig., der Rest entfällt auf Beteilig.-Käufe.