954 Salz- und Kali-Bergwerke. Geh. Reg.-Rat Kammerherr Ernst von Stocmeier, Kammerherr Alphons von Boddien, Meiningen; Centralsparkassen-Dir. Finanzrat Georg Sieler, Römhild; Dr. med Adolf Alsberg, Cassel; Komm.-Rat Gottfr. Nies, Saalfeld; technischer Beirat: Reg.- u. Geh. Med.-Rat Prof. Dr. Leubuscher, Meiningen. Zahlstellen: Für Div.: Eigene Kasse; Meiningen: Bank f. Thüringen A.-G., vorm. B. M. Strupp u. deren Fil.; Frankf. a. M. u. Berlin: Mitteld. Creditbank; Berlin: Nationalbank f. Deutschland. Akt.-Ges. Bismarckshall in Samswegen (Kreis Wolmirstedt). Gegründet: 13./2. 1905 mit Wirkung ab 1./1. 1905; eingetr. 25./3. 1905 in Essen (Ruhr). Sitz nach Samswegen verlegt lt. G.-V. v. 26./6. 1906. Gründer s. Jahrg. 1913/14 ds. Buches. Auf das A.-K. ist folgende Einlage gemacht: Geh. Rat Dr. jur, Victor Weidtman zu Aachen brachte in Anrechnung auf die von ihm übernommenen Aktien als Sacheinlage ein: Boh- rungen mit den Rechten aus den darauf erlangten Mutungen auf Steinsalze, und zwar: Bismarckshall Nr. I, do. Nr. II, do. Nr. III, do. Nr. IV, do. Nr. V, do. Nr. VI, ferner die auf Soole eingelegte Mutung Bismarckshall Nr. Ia. Wert dieser Einlage M. 2 000 000 und gewährte die Ges. hierfür dem Inferenten Aktien zum Nennbetrage von M. 4 000 000, auf welche 50 % des Nennbetrages eingezahlt gelten. Die weitere Million wurde bar von den Gründern übernommen. Die Vollzahl. sämtl. Aktien erfolgte in Raten bis 1./1. 1906. Die Ges. wurde bei allen Bohrungen in der Teufe von 300–500 m mit Kalisalz fündig. Die Gerechtsame umfasst 12 preuss. Maximalfelder auf Steinsalz u. beibrechende Salze u. eines auf Soole in der Umgeb. v. Magdebg. neben Wolmirstedt. Die Bohrungen wurden mit Erlangung von 13½ Maximalfeldern von je ca. 2 189 000 qm Grösse beendet. Mit den Schachtabteufungsarbeiten der Schachtanl. bei Samswegen wurde Mitte 1906, der Errichtung der hierzu nötigen Tagesanlagen, sowie mit dem Ausbau der eigenen Zechenbahn 1907 begonnen. Am 1./9. 1908 stand die Schacht- sohle bei 204 m Teufe im trocknen, dem untern Buntsandstein angehörenden Letten. Mit Rück- sicht auf das Abteufen des Harzer Schachtes (s. unten) ruhten die Arbeiten bei Schacht Sams- wegen seit 1908, doch ist die Wiederaufnahme der Abteufarbeiten im J. 1910 erfolgt u. stand der Schacht nach Durchteufung des jüngeren Steinsalzes Ende Mai 1911 bei 475 m Teufe im Salzton. Der Schacht erreichte dann Ende Sept. 1911 nach Durchteufung des unteren Buntsand- steins, des Hauptanhydrites, des Salztones und eines Karnallitlagers die Endteufe von 750 m im älteren Steinsalz. Füllörter wurden bei 545, 635 und 725 m angesetzt. Der Holzausbau wurde eingebracht und Ende 1911 mit dem Auffahren des nördlichen Füllortes der 725 m Sohle begonnen. Im Mai 1911 ist das Karnallitlager in einer Entfernung von 162 m quer- schlägig vom Schacht in Mächtigkeiten bis zu 18 m und guter Qualität angefahren u. die Vorricht. desselben in Angriff genommen worden. Die Förder. begann im Herbst 1912. Provisor. Beteilig.-Ziffer im Kalisyndikat 3.37 Tausendstel (ab 1./9. 1912), die definitive Beteilig.-Ziffer jetzt ab 1./5. 1914 6.9197 Tausendstel. Anteil am Absatz 1913: 63 502 dz K20. Anschlussbahn nach der Station Gross-Ammensleben vorhanden. Die Erricht. des definitiven eisernen Fördergerüstes, des Ventilatorgebäudes, der Fabrikbauten, eines definitiven Kessel- hauses u. einer elektr Zentrale ist erfolgt, ebenso einer Chlorkalium- u. Sulfatfabrik: dafür eine Konzess. zur Verarbeit. von 10 000 dz Carnallit erhalten. Der Grundbesitz der Ges. beträgt 19 ha 78 a 42 qm. Die Zweischachtfrage soll dadurch gelöst werden, dass eine Ver- bind. mit dem Schacht der benachbarten Gew. Samswegen hergestellt wird. Diese Gew. wird in nächster Zeit mit dem Schachtbau beginnen. weidtmanshall: Die Deutschen Kaliwerke bezw. die Bergw.-Ges. Westohm m. b. H. u. die A.-G. Kaliwerk Neubleicherode in Neustadt verkauften 1908 der A.-G. Bismarckshall 13½ Bergwerksfelder, gelegen in den Gemarkungen Bischofferode, Hauröden, Holungen, Brehme, Tastungen u. Wehnde, für M. 2 000 000. Aus diesem Bergwerksbesitz, umfassend 29 684 060 qm Grubenfelder, wurde 1909 die Gew. Weidtmanshall gegründet; Grundbesitz jetzt ca. 14 ha. Der Kaufpreis war in 5 % Teilschuldverschreib. der Gew. Weidtmanshall zu entrichten, die durch Eintragung einer Hypoth. an I. Stelle des verkauften Bergwerkseigentums, der zur Ausbeutung dieser Bergwerksfelder erworbenen Grundstücke einschl. der Betriebs- anlagen sichergestellt wurde. Die Rückzahl. der Oblig. erfolgt ab 1./7. 1914 nach Tilgungs- plan zu 103 % innerh. 20 Jahren, wobei gänzl. Tilg. nach 1914 mit 6monat. Frist vorbehalten ist. Die Konsolidierung der neu erworbenen Grubenfelder und die Bildung der 100 teiligen Gew. Weidtmanshall erfolgte am 27./7. 1909. Sämtl. 100 Kuxe von Weidtmanshall sind im Besitz von Bismarckshall. Von den zu Mutungszwecken niedergebrachten Bohrungen sind 6 Bohrungen zum Aufschluss der Felder durch die Kalilager gestossen. Die Auf- schlussbohrungen haben 8–10 m starke, hochprozentige Hartsalz- und Sylvinitlager bei fast horizontaler Lagerung nachgewiesen. Mit dem Abteufen des Schachtes von Weidtmanshall ist in der Gemarkung Bischofferode am 4./1. 1909 begonnen worden. Ende April 1910 wurde in einer Teufe von 571½–576½ m ein Sylvinitlager augetroffen, Endteufe 599.5 m. Der Chlorkaliumgehalt des Kalilagers beträgt im Durchschnitt 20.85 %, derjenige der mittleren z m des Lagers 24.30 %. Diese Beschaffenheit der Salze gestaftet, dieselben direkt aus der Grube ohne Aufbesserung als marktfähige Ware absusetzen. Uber Tage sind die definitiven Anlagen, wie Mühle u. Fördermaschinenhaus, Kesselanlage mit Brunnen u. die Sielleitungen