Salz- und Kali-Bergwerke. 959 von Sehnde sowie Haus Rethmar. Die Kaliverträge verpflichten beide Werke zur Zahlung von Förderzins, der für Kalisalz 6 Pf., für Steinsalz 2 Pf. pro abgesetzten dz beträgt, u. bis zur Förderung zur Gewährung von Wartegeldern. Zurzeit zahlt Friedrichshall I u. II an die Grundbesitzer der Gemarkung Sehnde den Förderzins für Kalisalz, Friedrichshall I an die Grundbesitzer der Gemarkung Bolzum ein Wartegeld. Der eigene Grundbesitz von Friedrichshall, in der Gemarkung Sehnde belegen, beträgt zurzeit 21 ha 8 a 97 qm. Hiervon entfallen 19 ha 44 a 9 qm (westlich der Bahnlinie Sehnde-Lehrte) auf Friedrichshall I, der Rest auf Friedrichshall II (östlich der Bahnlinie belegen). Die Betriebsanlagen beider Werke befinden sich in der Gemeinde Sehnde. Friedrichshall I. Der Schacht Friedrichshall I ist auf eine Teufe von 528 m nieder- gebracht. Der Hauptabbau geht zur Zeit auf der 500 m-Sohle, sowie in einem Unterwerks- bau, 600 m unter Tage, um. Zur Einschätzung durch die Verteilungsstelle für den 1./1. 1912 ist vom konzessionierten Markscheider Weber, Hannover, eine Massenberechnung aufgestellt worden, welche nur die durch Streckenbetrieb aufgeschlossenen u. direkt greifbaren, d. h. zum Abbau bereitstehenden Kalisalze berücksichtigt. Nach dieser offiziellen Berechnung verfügte das Werk Friedrichshall I am 1./1. 1912 über 45,2 Mill. dz Hartsalz, 22.9 Mill. dz Sylvinit, insgesamt 68,1 Mill. dz Kalisalze. Unter Zugrundelegung der mittleren Rohsalzförderung der J. 1909–1911 würde das vom Markscheider Weber festgestellte Kalisalzauantum für eine Betriebsdauer von rund 80 Jahre ausreichen. Auf Grund der Analyse der von der Be- fahrungs-Kommission entnommenen Proben wurde Friedrichshall I bei der Neueinschätzung der Kaliwerke der besten Klasse (Klasse IV) zugeteilt. Ausser den zum Abbau zur Verfüg. stehenden Kalisalzen befinden sich in anderen Teilen des Grubenfeldes, das bisher nur zu etwa / der Gerechtsame untersucht worden ist, eine Anzahl weiterer Vorkommen, die zum Teil durch Tiefbohrungen von der Tagesoberfläche aus, zum Teil durch horizontale Kern- bohrungen auf den untertägigen Sohlen festgestellt worden sind. Die Tagesanlagen von Friedrichshall I sind voll ausgebaut. Es sind vorhanden: eine elektr. Förderanlage (75 t Stundenleistung aus 900 m), System Koepe, Schachtgebäude mit Turm u. Zwischenbau, Salzmühle mit Speicher für 1500 Ladungen Rohsalz (à 10 t), eine elektr. Kraftstation mit 3 Generatormasch. à 1200, 600 u. 250 PS. effektiv. Kesselhaus mit Kesseln u. Dampf- schornstein, Bahnanschluss zur Station Sehnde, Werkstätten, Magazin, Wasserturm, Bureau- gebäude, Arb.-Schlafhaus u. Portiergebäude. Ausserdem ist eine komplette Chlorkalium- fabrik vorhanden, welche Mitte 1908 dem Betriebe übergeben wurde. Die Fabrik vermag werktäglich annähernd 6000 dz Rohsalz auf K0l zu verarbeiten. Eine Endlaugenkonzession besteht nicht, da die Verarbeitung von Hartsalzen und Sylviniten keine Endlaugen ergibt. Das Werk verfügt ausserdem über eine Arbeiter-Kolonie (31 Wohnungen) und 4 Beamtenwohnhäuser. Die Belegschaft von Friedrichshall I betrug Ende 1913 327 Mann. Seit 1908 gehört Fridrichshall dem Kalisyndikat an; Quote ab 1./5. 1914; es entfallen auf Schacht I 8.9314 %0, auf Schacht II 2.4701 %0. Die Förderung u. der Versand der Kalisalze wurde Ende Aug. 1907 aufgenommen. Absatz 1908–1912: 76 627.22, 103 694.36, 94 031.58, 115 685.83, 127 228.42 dz K:0, doch erhöhte sich der Absatz unter Berücksichtig. der Tausche u. Übertrag. 1912 auf 155 566.42 dz K20; 1913 zus. 156 014.26 dz K20. Die Ges. erzielte 1908 bis 1913 aus diesen Produktionen einen Gesamterlös von M. 1 273 240, 1 650 963, 1 138 482, 1 564 293, 2 136 089, 2 215 263 inkl. der durch Austauschverträge erzielten Einnahmen. Friedrichshall II. Der Bau des zweiten Schachtes, der 1650 m von Schacht I gradlinig entfernt liegt, wurde Ende März 1911 begonnen. Der Schacht ist als zweiter fahrbarer Aus- gang entsprechend der Bergpolizeiverordnung u als förderfähiger Schacht im Sinne des Kali- gesetzes ausgebaut. Der Durchschlag zwischen Werk I u. II erfolgte am 31./3. 1913. Am 1./4. 1913 erhielt Friedrichshall für den förderfertig hergestellten zweiten Schacht den beantragten 10 %igen Quotenzuschlag, am 1./6. 1913 das abgetrennte Werk Friedrichshall II auf Antrag eine besondere Beteilig.-Ziffer in Höhe von jetzt 2.4701 Tausendstel. Mit der Verteufung des Schachtes Friedrichshall II ist man beschäftigt; Teufe Ende 1913 813 m. An Tagesanlagen sind auf Friedrichshall II vorhanden: eine elektr. Förderanlage, System Koepe, Förderhaus mit Förderturm, elektr. Freileitung von Schacht I nach Schacht II, Bahnanschluss an das Nordende des Übergabebahnhofes von Werk Friedrichshall I, Kauen- u. Bureaugebäude, Sprengstoffmagazin. Kapital: M. 6 250 000 in 6250 Aktien à M. 1000, 4000 Aktien gingen Anfang 1914 an Gew. Börnicke über, deren Kuxe sich im Besitz der Gewv. Neu Stassfurt befinden. Urspr. M. 2000000, erhöht lt. G.-V. v. 23./12. 1901 um M. 2 000 000 in 2000 Aktien, übernommen von dem Schlesischen Bankverein in Breslau, angeboten den Aktionären 1:1 v. 12./7.–1./S. 1902 zu 103 %, Aktienstempel u. Kosten zu Lasten der Ges. Die G.-V. v. 12./3. 1904 beschloss die Erwerbung sämtl. Geschäftsanteile der Bergwerks-Ges. Glückauf Sarstedt, G. m. b. H. gegen Gewährung von M. 1 250 000 in neuen Aktien von 1904. Die G.-V. v. 12./3. 1904 beschloss zu diesem Zwecke, sowie behufs Niederbringung eines Schachtes auf Sarstedt-Giften die Erhöhung des A.-K. um M. 2 250 000, div.-ber. ab 1./1. 1905. Die nicht zum Erwerb von Sarstedt benötigten 1000 Aktien wurden den alten Aktionären zu 103 % angeboten. Die G.-V. v. 21./6. 1905 erteilte die Genehmig. an den Vorst., die sämtlichen Anteile der Bergwerksgesellschaft Glückauf Sarstedt m. b. H. an die durch die Ges. Friedrichshall neu gebildeten Kaliwerke Sarstedt Act.-Ges. in Sehnde gegen Gewährung von nom. M. 1 650 000 Aktien dieser Ges. und M. 600 000 bar abzutreten. Diese Sarstedt-Aktien wurden Ende 1910 an die Handelsvereinigung A.-G. in Berlin zu 120 % verkauft. Die Valuta wurde am 1./4. 1912 geleistet. ... .. ......... ― „ .... 3% . o oQ....ÜÜÜÜÜ ‚ÜÄ**ÜÜÜÜf * 323. ....... 33.. . ..... „..