992 Metall-Industrie. Hein, Lehmann & Co., Actiengesellschaft, Eisenkonstruktionen, Brücken- und Signalbau in Reinickendorf-Berlin, Flottenstrasse 21/23 u. Düsseldorf-Oberbilk. Gegründet: 12./11. bezw. 24./12. 1888; eingetr. 28./12. 1888. Firma bis 30./4. 1906 mit dem Zusatz: Trägerwellblech-Fabrik u. Signalbauanstalt. Zweck: Fabrikation von Eisenkonstruktionen, Brücken, Verzinkerei u. Signalbau- anstalt, sowie die Herstellung und der Vertrieb industrieller Artikel u. die Beteil. bei solchen Unternehmungen. Spezialität: Bau grosser Eisenbahnbrücken, so 1908/09 Bau der nördl. Rheinbrücke bei Cöln linker Bogen, 1910 der Hälfte der Rheinbrücke Hamm bei Düsseldorf, 1911 der grossen Rheinbrücke bei Ruhrort, grosse Hellinganlagen in Hamburg, grosse Oderbrücken bei Greifenhagen u. Mescherin usw. Die Gesellschaft übernahm die Trägerwellblechfabrik, eine Verzinkerei u. Signalbau- anstalt von Hein, Lehmann & Co., zu Berlin, Sielce (diese Anlage 1893 verkauft) und Geisweid ab 1./1. 1888 für M. 1 096 000 in Aktien. Lt. G.-V. v. 28./12. 1889 Ankauf der Fabrik für Eisenkonstruktionen von Julius Schaefer in Düsseldorf-Oberbilk. Die Geisweider Abteil., sowie ein Teil der Berliner Werkstätten für Eisenkonstruktion sind dahin verlegt. 1897 erwarb die Ges. für ihr Berliner Etabliss. ein am Bahnhof Reinickendorf-Dorf be- legenes Grundstück von 6 ha 28 a 58 qm für M. 124 000, auf dem mit einem Kostenaufwande von M. 727 271 ein Fabrikneubau errichtet wurde, in den der Betrieb bis 1899 verlegt wurde. Das Düsseldorfer Werk wurde 1899 mit M. 157 583 Kostenaufwand erheblich erweitert, 1900 Ankauf des anstossenden Wettbewerbswerk der Dortmund-Düsseldorfer Eisenwerke Gerlach & Co. mit allen maschinellen Einricht., Vorräten etc. für M. 600 000, wobei die auf demselben ruhenden Hypoth. mit übernommen wurden. Diese mit Eisenbahnanschluss versehene auf einem Flächenraum von 235 a 50 qm errichtete Anlage ist in direkte Verbindung mit den bis- herigen Anlagen der Ges. gebracht, u. weiter ausgestaltet. Das Düsseldorfer Grundstück hat nunmehr abzügl. an die Stadt Düsseldorf für Strassenzwecke abgetretener 1588 qm eine Ausdehnung von 77 600 qm. 1906–1913 wurden für Anschaff., Neubauten u. Verbesser. in allen Betriebswerkstätten der Ges. aufgewandt M. 295 746, 239 496, 126 946, 205 242, 480 040, 814 373, 343 677, 237 174. Reparat. u. Instandhalt. erforderten 1911–1913 M. 180 560, 167 125, 174 873. Beamte, Meister u. Arb. ca. 1800. An Zahlungsstatt wurden 1907 M. 175 000 in 6 % Vorz.-Aktien der Westfäl. Stahlwerke in Bochum angenommen, mit M. 181 000 zu Buch stehend. Umsatz: 1905–1913: M. 7 068 826, 8 378 188, 9 018 553, 9 513 554, 9 573 561, 10 086 631, 11 159 940, 11 893 437, 12 722 042. Ende März 1914 lagen für M. 13 319 000 Aufträge vor. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 100 000. 1892 833 Aktien, auf welche 50 % des Nennbetrages gezahlt waren, in 6 % Vorz.-Aktien umgewandelt. Die Ges. vereinnahmte hierdurch M. 429 681. Bis 1./10. 1892 weiter noch 32 Aktien bei 60 % Zuzahl. umgewandelt u. die übrigen St.-Aktien nach Rückkauf eines Stückes 6:1 (234 Aktien in 39 Aktien) mit anderen gleichberechtigten Vorz.-Aktien zus.gelegt. Buchgewinn zu Ab- schreib. u. einem Spez.-R.-F. verwandt. A.-K. bestand danach aus M. 904 000 in 904 gleich- wert. Aktien; erhöht lt. G.-V. v. 29./4. 1897 um M. 321 000 in 321 Aktien (Nr. 1101–1421), übernommen von einer Gruppe zu 120 % Tragung der Spesen, angeboten den Aktionären zu 124 %; ferner erhöht zwecks Begleichung der durch den Reinickendorfer Neubau ent- standenen Kosten, Erweiterung des Düsseldorfer Werkes u. Verstärk. der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 29./4. 1899 um M. 450 000, übernommen von Alb. Schappach & Co. in Berlin zu 150 %, angeboten M. 409 000 den Aktionären zu 150 %. Die G.-V. v. 21./4. 1900 beschloss zwecks fernerer Vergrösser. der Düsseldorfer Anlagen u. Verstärk. der Betriebsmittel weitere Erhöh. des A.-K. um M. 475 000, übernommen von der Bankfirma Alb. Schappach & Co. zu 191 % angeboten den Aktionären zu 191 %. Die G.-V. v. 20./5. 1905 beschloss zwecks Abstoss. von Kredit. etc. Erhöh. des A.-K. um M. 1 350 000, die von der Bankfirma Alb. Schappach & Co. in Berlin zum Nennwert unter Übernahme der Ausgabekosten gezeichnet u. den Aktionären zu 105 % angeboten wurden. Das A.-K. beträgt demnach jetzt M. 3 500 000. Hypotheken: M. 568 225 auf dem Düsseldorfer Besitz, zu 4½ u. 4 %. Zur Deckung eines event. Bankkredits erfolgte 1904 Eintrag. einer Kaut.-Hypoth. von M. 1 250 000 auf das Düsseldorfer Werk. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 %, höchst. 10 % z. R.-F. (ist erfüllt), bis 10 % Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von M. 2400 an den Vors. u. M. 1200 an jedes Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Grundstücke 1 225 538, Baulichkeiten 873 101, Masch. 769 555, Verzinkereianlage Düsseldorf 1, Werkzeuge 1, Handl.-Utensil. 1, Geleisanlage 1, Modelle 1, Fuhrwerk 1, Automobile 4424, Kassa 23 006, Effekten 235 622, Waren 3 341 615, Avale 460 847, Debit. 3 951 907, Hypoth. 13 000. – Passiva: A.-K. 3 500 000, Hypoth. 568 225, Avale 460 847, Kredit. 3 870 981. Arb.-Unterst.-F. 62 283 (Rückl. 10 000), Delkr.-Kto. 100 000, Extra-R.-F. 400 000, R.-F. 700 000, Div.-Ergänz.-F. 250 000, Ern.-F. 300 000 (Rückl. 200 000), Talonsteuer-Res. 21 000 (Rückl. 3500), Tant. an Dir. u. Beamte 53 269, do. an A.-R.- 33 942, Div. 420 000, do. alte 1860, Vortrag 156 213. Sa. M. 10 898 624. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Geschäfts- u. Betriebs-Unk. 1 532 591, Hypoth.-Zs. 24 504, Arb.-Wohlf. 176 910, Effekten 1478, Debit. 518, Abschreib. 407 217, Gewinn 876 926. – Kredit: Vortrag 130 726, Gen.-Fabrikat.-Kto 2 857 297, Grundstückverwalt. 4584, 23 27 137. verf. Div. 400. Sa. M. 3 020 146.