1016 Metall-Industrie. Zweck: Erwerb der Firma C. Heckmann in Duisburg und Aschaffenburg und die Fortführung der von ihr betriebenen Fabriken und Geschäfte, insbesondere die Herstellung u. der Vertrieb von Roh-, Halb- u. Fertigfabrikaten aus Kupfer und anderen unedlen Me- tallen u. deren Legierungen. Spezialität: Kupferröhren, Kupferbleche, kupferne Feuer- buchsen, Rundkupfer, Bronzeröhren, Messingröhren, Messingbleche, Messingstangen, Bronzen und Monelmetall, insbesondere für Lokomotiv- u. Schiffsmaterial u. für Militärwerkstätten. Umsatz 1908/09–1912/13: M. 15 059 147, 16 967 372, 17 138 916, 21 123 510, 25 234 071. Zugänge auf Anlage-Kti 1908/09–1912/13 M. 376 692, 654 607, 486 892. 428 862, 91 176. In Duisburg u. Aschaffenburg ca. 125 Beamte u. 1070 Arb. Die Fabrikanlagen umfassen: a) das Werk Duisburg (Grundfläche ca. 6 ha, wovon ca. 43 000 qam mit Fabrikgebäuden bebaut). Das Fabrikterrain liegt in Hochfeld an der Hüttenstrasse, mit der Hinterfront direkt am Rhein, hat eigene Kaianlage und zwei Eisen- bahnanschlüsse. Als Betriebsmittel stehen dem Duisburger Werk zur Verfügung: 1 Schmelz- werk mit 3 Gebläseschachtöfen u. 5 Raffinieröfen, 1 grosse Metallgiesserei, 17 Dampfkessel mit ca. 2000 qm Heizfläche, 15 Dampfmasch. mit ca. 8000 PS, 12 Walzenstrassen, 9 Betriebs- werkstätten für Rohr- u. Stangenfabrikation, 1 kompl. Drahtzieherei, 29 Glühöfen, 1 Press- werk, 2 Kupferschmiedewerkstätten, 1 mechan. Werkstatt, 1 mechan. Schreinerei, 1 grosse Metalldreherei, 1 Schmiede, 1 Hammerwerk, 1 Pressluftanlage, 2 elektr. Kraft- u. Licht- zentralen, 2 Eisenbahngleisanschlüsse, 1 Kaianlage mit elektr. Verladekran am Rhein. Zu dem Duisburger Werk gehört ein Bauterrain in Grösse von ca. 1,6 ha, darauf sind errichtet 24 Wohnhäuser mit ca. 65 Beamten- u. Arb.-Wohnungen. b) das Werk Aschaffenburg, Grösse 5,8 ha, hiervon entfallen auf Fabrikterrain ca. 3 ha. Die Grundstücke liegen in den Steuergemeinden Aschaffenburg u. Schweinheim, gegenüber der Station Aschaffenburg-Süd. und haben eigenes Anschlussgleis. Die gesamte bebaute Grundfläche beträgt 9050 qm, davon entfallen auf Fabrik- u. Verwaltungsgebäude ca. 7800 qm, auf Beamten- und Arb.-Häuser ca. 1250 qm. Die Betriebskraft wird durch 3 Dampfmasch. mit einer Gesamtpferdestärkezahl von 600 Ps geliefert, die von 3 Dampfkesseln mit Überhitzern in zus. 430 qm Heizfläche gespeist werden. Das Werk besitzt Schmelz- und Glühöfen, Walzwerke, Hammerwerke, Pressen u. Ziehbänke, elektr. Kraftübertragung u. elektr. Beleuchtungsanlage, Vollbahn- u. Schmalspurgleisanlagen. Die Ges. nahm massgebenden Einfluss auf die in Südwest- afrika, 60 km von Swakopmund gelegene Khankupfergrube in Khan durch Erwerb der Mehrheit der St.-Anteile der sie besitzenden Ges. m. b. H. u. durch Übernahme eines dieser Ges. gewährten Kredits. Die Grube ist seit einer Reihe von Jahren erschlossen. Die Aufschlussarbeiten haben ein gutes Resultat an Qualität u. Quantität des Erzes ergeben. Bahnanschluss ist bereits im Betrieb. Die Ges. Heckmann hat hierbei den Vorteil, beim Bezuge eines Teiles ihres Bedarfes an Rohkupfer vom Markt unabhängig zu sein. Seit 1912 auch Beteil. mit M. 160 000 an der Gründung der Rich. Herbig & Co. G. m. b. H. in Berlin, einer Verkaufs-Ges. für die Fabrikate der Ges. u. verwandte Artikel. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000, begeben zu 108 %, übernommen von der Familie Heckmann (siehe auch oben). Von dem Agio von M. 800 000 wurden die Gründungskosten mit M. 383 029 bestritten, Rest von M. 416 970 in Aktien-Agio-Kto. Hypothekar-Anleihe: M. 4 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1910, rückzahlbar zu 103 %. 3000 Stücke à M. 1000 u. 2000 Stücke à M. 500, lautend auf den Namen der Deutschen Treuhand-Ges. in Berlin oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1./10. 1915 bis 1939 durch jährl. Auslos. im Juli auf 1./10.; ab 1./10. 1915 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs- Hypoth. zur I. Stelle auf die Grundstücke, Gebäude u. Fabrikanlagen, Masch. etc. in Duis- burg u. Aschaffenburg. Der Erlös der Anleihe diente zur Verstärkung der Betriebsmittel. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 10 J. (F.). Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Kurs Ende 1910–1913: 101.25, 101.10, 99, 95.30 %. Eingeführt in Berlin am 22./8. 1910 zu 101 %. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom Rest 6 % Tant. an A.-R., Überrest weitere Div. Bilanz am 30. Sept. 1913: Aktiva: Grundstücke 1 284 243, Gebäude 3 019 907, Masch., Werkzeug u. Utensil. 2 328 074, Bahnanschluss u. Quaianlage 61 956, Mobil. 1, Fuhrwerk 1, Automobil 1, Beteilig. 366 959, Versich. 6195, Kassa 13 924, Wechsel 26 359, Effekten u. Kaut. 504 566, Waren-Forder. 3 877 582, Bankguth. u. sonst. Debit. 3 395 696, Aufgeld-Tilg.-Kto 120 000, Rohmetalle 1 128 068, Fabrikate 2 448 434, div. Material. 129 605. – Passiva: A.-K. 10 000 000, Oblig. 4 000 000, do. Zs.-Kto 59 647, R.-F. 554 885 (Rückl. 48 227), Oblig.-Aufgeld 120 000, Carl-Justus-Heckmann-Pens.- u. Unterst.-F. 950 238, Kredit.: a) Lieferanten 717 915, b) sonst. Kredit. 1 325 652, Div. 700 000, Rückstell. 170 000, Tant. 50 606, Vortrag 62 630. Sa. M. 18 711 577. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 464 561, Unterhalt. von Gebäuden u. Fuhrwerk 42 567, Handl.-Unk. 521 848, Steuern 130 921, Kurs-Verlust 20 242, Zs. 183 688, Gewinn 1 031 464. – Kredit: Vortrag 66 923, Brutto-Gewinn 2 328 370. Sa. M. 2 395 293. Kurs Ende 1911–1913: 131.50, 121.50, 115.75 %. Zugel. Anfang März 1911. Erster Kurs am 6./3. 1911:151 %. Dividenden 1908/09–1912/13: 8, 8, 7, 7, 7 %. Direktion: Ferdinand Lorenz, Emil Merwitz, Reinhold Heckmann, Duisburg; Paul Lehmann, Aschaffenburg.