Metall-Industrie. 1017 Aufsichtsrat: Vors. Dr. jur. Max Oechelhaeuser, Berlin; Stellv. Major a. D. Hellmuth Purmann-Zwanziger, Dresden; Baurat Georg Heckmann, Charlottenburg; Otto von Mendels- sohn-Bartholdy, Potsdam. Prokuristen: Ing. Joh. Martin Wetcke, Kaufm. Rich. Denneborg, Gregor Gobbel, Duisburg; Ing. Aug. Wickel, Kaufm. Eugen Freese, Aschaffenburg. Zahlstellen: Duisburg u. Aschaffenburg: Ges.-Kassen; Berlin: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Bank f. Handel u. Ind., C. Schlesinger-Trier & Co. Reichelt-Metallschrauben-Akt.-Ges. in Finsterwalde. Gegründet: 3./4. 1900 mit Wirk. ab 1./1. 1900; eingetr. 16./5. 1900. Sitz bis 22./3. 1905 in Berlin. Die Ges. übernahm als Einlage des Ferd. Jul. Reichelt in Charlottenburg die von ihm seit 1870 unter der Firma F. J. Reichelt Metallschraubenfabrik u. Facondreherei in Berlin u. Finsterwalde betriebenen Fabriken u. Geschäfte. Für diese Einlage ist dem gen. Inferenten der Betrag von M. 1 868 000 in Aktien gewährt worden. Zweck: Herstellung von Metallfabrikaten aller Art, insbes. von schwarzen u. blank- bearbeiteten Metallschrauben, Muttern, Facons und präzis gezogenen Profilen, von zu- gehörigen Rohmaterialien und Zwischenfabrikaten, sowie von Apparaten und Masch. Das Etablissement in Finsterwalde, unmittelbar am Bahnhof, hat Geleisanschluss. Grund und Boden umfasst ca. 110 000 qm, wovon ein Teil noch unbebaut. An Gebäuden sind vor- handen: div. Wohngebäude, 1 Verwalt.-Gebäude, 1 Kraft- u. Lichtzentrale, bebaute Arbeits- räume ca. 15 000 qm, ferner div. Lager u. Schuppen etc. Die Arbeitsabteil. bestehen 1. aus der Abteil. für Herstell. blanker Schrauben u. Muttern u. der Nebenfabrikat. Zieherei, Glühanlage, Härterei, Schraubendreherei für Hand- und automat. Betrieb, Fagondreherei, Werkzeug- und Masch.-Bau; letzterer dient für Reparaturzwecke u. Neubau der Arbeits- maschinen, 2. aus der Abteil. für die Herstell. schwarzer Schrauben u. Muttern etc. Arbeiter- zahl ca. 750–800 Mann. Ausgaben für Neuanlagen u. Anschaffungen 1909–1913: M. 295 301, 404 216, 393 497, 161 754, 429 261. Kapital: M. 2 100 000 in 2100 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 500 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. bes. Abschreib. u. Rückl., hierauf bis 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 8 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Grundstücke 429 947, Gebäude 911 462, Kraftzentrale 213 516, Wasserreinig.-Anlagen 1, Arbeitsmasch. 290 966, Transmiss. u. Riemen 18 713, elektr. Anlage 1, Werkzeuge 1, Bahngeleise 1, Heizanlage 1, Pferde u. Wagen 1, Utensil. u. Inventar 1, Modelle u. Zeichn. 1, Waren-Vorräte 294 870, Rohmaterial 202 666, Betriebsmaterial. 25 432, Kassa 5124, Wechsel 115 708, Effekten 29 535, do. des Arb.-Pens.-F. 115 059, Bankguth. des do. 1623, Bankguth. 288 399, Debit. 592 150, Feuer-Versich. 13 780, Kommandit. Beteilig. 137 600. – Passiva: A.-K. 2 100 000, Arb.-Pens.-F. 121 682 (Rückl. 5000), Hypoth. 500 000, Kredit. 172 308, Berufsgenossenschaft 5000, R.-F. I 210 000, do. II 170 000 (Rückl. 50 000), Delkr.-Kto 80 000 (Rückl. 10 000), Disp.-F. 55 000 (Rückl. 5000), Talonsteuer-Res. 21 000, Div. 315 000, do. alte 600, Tant. 20 086, Vortrag 15 884. Sa. M. 3 786 562. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 326 587, Abschreib. 169 977, Gewinn 420 971. – Kredit: Vortrag 22 125, Warenbruttogewinn 826 805, Zs. u. kommandit. Beteilig. 68 604. Sa. M. 917 536. Kurs Ende 1903–1913: 147, 184, 216, 217.25, 200, 190, 211.50, 222, 216.90, 216.10, 207.50 %. Zugelassen im April 1903; erster Kurs 2./5. 1903: 140 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1900–1913: 11, 6, 7, 9, 11, 12, 12, 14, 12, 12, 12, 14, 15, 15 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ing. Fritz Reichelt, Charlottenburg; Ing. Ernst Skopnik, Finsterwalde. Prokuristen: Ing. Franz Bach, Ing. R. Barschel, Alfred Wessel, Ing. B. Ulbricht. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Geh. Komm.-Rat Carl Klönne, Stellv. Prof. Dr. L. Darm- städter, Dir. Cuno Feldmann, Berlin. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Bank. Nordische Ofenfabrik u. Giesserei Akt.-Ges. (früher Flensburger Eisenwerk, Akt.-Ges., vorm. Reinhardt & Messmer) in Flensburg. Gegründet: 29. 4. 1899 mit Wirkung ab 1./1. 1899, eingetr. 4./6. 1899. Ubernahmepreis M. 1 341 226. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Firma bis 17./4. 1909: Flensburger Eisen- werk vorm. Reinhardt & Messmer. Die Ges. bezweckt den Fortbetrieb der bis 1899 unter der Firma ,Flensburger Eisenwerk Reinhardt & Messmeré betriebenen Eisengiesserei und Fabrikation von Öfen u. Molkereimaschinen (Centrifugen), Herstellung von Meiereianlagen u. verwandter Unternehm. 1900 wurde eine neue grosse Ofenfabrik erbaut. Am 9./1. 1903 wurde der Konkurs über das Vermögen der Ges. eröffnet, doch am 23./2. 1904 nach Annahme eines Zwangsvergleiches wieder aufgehoben. Bei ca. M. 1 000 000 Forderungen erhielten die Gläubiger unter M. 2000 35 % bar, diejenigen über M. 2000 50 % in Aktien, gedeckte Forderungen wurden in Höhe des Wertes der Deckung voll in Aktien beglichen. Die Reorganisation auf dieser Basis ging jedoch über den Wert der Masse hinaus, so dass eine per 10./3. 1904 auf- gestellte Zwischenbilanz bereits einen Fehlbetrag von M. 340 933 ergab, der sich bis Ende 1904