Metall-Industrie. 1023 Zweck: Erzeugung und Verkauf von Metallwaren aller Art, sowie Herstellung aller für den eigenen Geschäftsbetrieb erforderlichen Materialien. Zurzeit bestehen Filialfabriken in Berlin und in Göppingen, letztere unter der Firma „Württembergische Metallwarenfabrik, Zweigniederlassung Göppingen, vorm. Schauffler & Safft.“ Die Zentrale in Geislingen be- fasst sich mit der Herstellung versilberter und vergoldeter Metallwaren (Luxus- und Ge- brauchsgegenständen). Die ihr angegliederte Abteil. „Galvanoplastische Kunstanstalt“ stellt galvanoplastische Erzeugnisse (Bauornamente, Kapitäle, Denkmäler, Handelsbronzen etc.) her. Für den Antrieb der Masch. u. für Beleuchtungszwecke stehen 4 mit Dampfmasch. gekuppelte Dynamomasch. mit ca. 2100 PS. zur Verfügung. Ausserdem ist eine Wasserkraft mit ca. 240 PS. vorhanden. Behufs Erweiterung verschied. Betriebe wurden 1912/13 grössere Neubauten erstellt. Die Filialfabrik in Berlin befasst sich mit der Veredlung u. Fertigstellung der von der Zentrale gelieferten Rohwaren u. mit dem Vertrieb der fertigen Waren in Norddeutsch- land. Sie arbeitet in gemieteten Räumen. Die erforderliche elektr. Kraft für Betriebs- u. Beleuchtungszwecke wird von dritter Seite bezogen. Die Zweigniederlassung in Göppingen betreibt die Herstellung von Messing-, Kupfer- u. vernickelten Metallwaren (Haushaltungs- u. Luxusgegenständen); sie erhält die für ihren Betrieb u. für Beleuchtungszwecke not- wendige elektr. Kraft von dritter Seite geliefert. Als Reserve sind 2 eigene Dampf- und Dynamomasch. von zus. 350 PS. vorhanden. Die Göppinger Fabrikanlagen werden zurzeit durch umfangreiche Neubauten erheblich erweitert. An Grundstücken besitzt die Ges.: in Geislingen für den eigentlichen Fabrikbetrieb 100 000 qm, für sonstige Zwecke u. als Bau- plätze 145 000 am, zus. 245 000 qm, hiervon entfallen auf Fabrikgebäude 33 500 qm; in Göppingen für den Fabrikbetrieb 28 400 qm, hiervon entfallen auf Fabrikgebäude 10 300 qm; Geschäftshäuser in Stuttgart, Berlin, Nürnberg u. Köln. Die Ges. unterhält in den grösseren Städten des Deutschen Reichs insgesamt 24 Verkaufsniederlagen zum Teil in eigenen, zum Teil in gemieteten Lokalitäten. Beschäftigt werden in Geislingen u. den Filialen 650 Be- amte u. 4600 Arbeiter. In Wien wurde die Firma A. Köhler & Co. mit Wirkung ab 1./1. 1907 in eine Ges. m. b. H. unter der Firma Württemb. Metallwarenfabrik vorm. A. Köhler & Cie. G. m. b. H. umgewandelt. Grundstücke, Gebäude u. Einricht. erforderten bis 1912 M. 19 097 731, abz. M. 10 506 102 Abschreib., somit Buchwert Ende 1913 M. 8 591 628. Kapital: M. 6 750 000 in 2000 Aktien à M. 500 (I. Em.), 500 Aktien à M. 1000 (II. Em. von 1887), 1000 Aktien à M. 1000 (III. Em. von 1890), 150 Aktien à M. 1000 (IV. Em.); letztere nach G.-V. v. 1./5. 1897, ausgegeben zu 200 %, 1325 Aktien à M. 1000 (V. Em.), begeben lt. G.-V. v. 5./5. 1903 zu pari, dieselben wurden den Aktionären 1.–15./6. 1903 in der Weise über- lassen, dass durch Verwend. von M. 1 325 000 des Gewinnvortrags die zu beziehenden Aktien als einbezahlt galten. Diejenigen Aktionäre, welche ihr Bezugsrecht nicht ausüben konnten, konnten dieses Bezugsrecht der Württ. Vereinsbank überlassen u. erhielten für eine Aktie I. Em. M. 750 u für eine Aktie II.–IV. Em. M. 1500 bar. VI. Em. M. 525 000 lt. G.-V. v. 3./5. 1905 in 525 Aktien à M. 1000, übernommen von der Württ. Vereinsbank in Stuttgart mit der Verpflichtung, 198 Stück den Besitzern von Aktien der „Orivit“ A.-G. für kunstgewerbliche Metallwarenfabrikation in der Weise zur Verfüg. zu stellen, dass die Einreicher von je M. 4000 Orivit-Aktien nebst Div.-Schein vom 1./1. 1905 ab eine Aktie der Württ. Metallwaren- fabrik nebst Div.-Schein v. 1./1. 1905 u. ff. erhielten; die restl. 327 Aktien den Aktionären der Geislinger Ges. zu 325 % derart zum Bezug anzubieten, dass auf je nom. M. 13 000 alte Aktien eine neue Aktie entfiel (geschehen 9.–22./5. 1905). Von dem Ertrag der VI. Em. dienten danach M. 198 000 zum Erwerb von nom. M. 792 000 Aktien der Orivit-A.-G., der Rest zur Erweiterung des Geislinger Unternehmens. VII. Em. M. 2 250 000 lt. G.-V. vom 4./5. 1911 in 2250 Aktien à M. 1000, übernommen von der Württemb. Vereinsbank zu 200 % mit der Verpflichtung, dieselben den alten Aktionären zu 100 % zum Bezug anzubieten (geschehen v. 15.–29./5. 1911). Um dies zu ermöglichen, wurden der Vereinsbank seitens der Württemb. Metallwarenfabrik M. 1 125 000 aus den Reserven der Ges. überwiesen. Div.-ber. waren die neuen Aktien pro 1911 mit % von der Jahresdiv.; seit 1./1. 1912 sind die neuen Aktien vollberechtigt. Die Beteiligung bei der Orivit-Ges. in Cöln ergab für 1905–1913 keine Div., vielmehr wurde das A.-K. dieser Ges. 1908 von M. 800 000 auf M. 300 000 zus. gelegt; die Unterbilanz der Orivit-Ges. betrug ult. 1907 M. 507 761: neuer Verlust 1908 M. 100 000, der sich aber von 1909–1911 auf M. 19 024 reduzierte u. 1912 ganz getilgt werden konnte; 1913 neuer Bilanzverlust M. 42 504. Anleihe: M. 1 500 000 in 4 % Teilschuldverschreib. lt. Beschl. des A.-R. v. 7./4. 1905, rück- zahlbar zu 103 %, Stücke (Nr. 1–1500) à M. 1000, auf Namen der Württ. Vereinsbank in Stuttgart u. durch Indossam. übertragbar. Zs. 1.5. u. 1./11. Tilg. ab 1906 in längstens 20 Jahren durch jährl. Ausl. im April auf 1./11.; ab 1911 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6monat. Frist vorbehalten. Die Anleihe, welche zur Erweiter. des Unternehmens aufgenommen ist, hat kein dingliches Recht erhalten, doch ist die Ges. nicht befugt, ihren derzeitig hypoth.- freien Grundbesitz in Geislingen u. Göppingen während der Dauer des Schuldverhältnisses zugunsten Dritter zu belasten. Noch in Umlauf Ende 1913: M. 1 033 000. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Verj. der Coup. u. Stücke nach gesetzl. Bestimm. Kurs in Stuttgart Ende 1905–1913: 102.75, 102.50, –, 100, 99.50, 100.50, 100, 101, 98 %. Zugel. Okt. 1905. Hypothek: M. 2 359 095, davon M. 1 600 000 auf Berliner Grundstück zur 1. Stelle. zu 3 % verzinsl., unkündbar seitens der Gläubiger bis 1./10. 1914. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Mai. Stimmrecht: Jede Aktie I. Em. = 1 St., jede Aktie II.–VII. Em. = 2 St.