Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etec. 1207 Zweck: Fabrikation und Reparatur von landwirtschaftl. u. anderen Masch. und Bestand- teilen derselben, sowie Betrieb des Handels mit solchen. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, davon 125 abgest. Urspr. M. 800 000, erhöht behufs Vermehrung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 25./4. 1906 um M. 450 000, also auf M. 1 250 000 in 450 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./6. 1906, begeben zu 105 % an ein Konsort. Sanierung 1909/10: Die Bilanz per 31./5. 1909 wies in ihrer ersten Aufstellung eine Unterbilanz von M. 1 428 904 auf, die sich nach Revisionen auf M. 1 852 874 erhöhte; eine neue per 31./10. 1909 gezogene Zwischenbilanz ergab sogar eine Zunahme des Verlustes auf M. 2 160 494, entstanden durch zu hohe Bewertung der Waren, Materialien u. Aussenstände, so auch von M. 428 384 uneinbringlicher Forderungen an die inzwischen ausgeschiedenen 3 Direktoren Isak, Leop. u. Bernh. Buxbaum. Zur Wiederaufrichtung der Ges. beschloss die G.-V. v. 22./12. 1909 die Herabsetzung des A.-K. von M. 1 250 000 auf M. 125 000 durch Zus. legung des A.-K. 10: 1 zum Zweck der Beseitigung der Unterbilanz sowie zu Abschreib.; gleichzeitig wurde die Erhöhung des A.-K. von M. 125 000 auf M. 1 000 000 durch Ausgabe von 875 Aktien beschlossen. Das Bezugsrecht der Aktionäre auf diese Aktien war ausgeschlossen. Von den neu ausgegebenen Aktien wurden M. 341 000 vom Essener Bankverein (jetzt Essener Creditanstalt), M. 251 000 von der Bayer. Bank für Handel u. Ind. (jetzt Bank für Handel u. Ind.) und M. 5000 vom Bankhause A. E. Wassermann, Bamberg, an Zahlungsstatt auf die den genannten Banken in gleicher Höhe zustehenden Forderungen übernommen. Auch die Gläubiger haben sich zu Opfern verstanden, die zahlenmässig, einen Verzicht auf M. 780 000 ihrer Forderungen darstellten. Hierzu obige durch Ubernahme von Aktien gedeckten M. 597 000 Schulden. Zudem ist es gelungen, für ein Patent der Ges. ein Kaufsangebot von M. 125 000 zu bekommen. Durch dieses Arrangement mit den Gläubigern u6., den durch die Zus. legung der Aktien freigewordenen Betrag von M. 1 125 000 wurde die Unterbilanz beseitigt. Die Ges. litt im J. 1909 unter den Folgen der Zahlungsschwierigkeiten des vergangenen Geschäftsjahres, Auch die Geschäftsjahre 1910/11 litten noch unter der Sanier. von 1909. Die Unterbilanz stieg 1910 von M. 278 450 auf M. 484 474, 1911 auf M. 950 744 u. 1912 weiter auf M. 976 860. Sanierung 1913: Zur Tilg. der Unterbilanz (Ende 1912 M. 976 860 zur teilweisen Ab- stossung der Bankschuld bei M. 1 000 000 Akt.-Kap.) beschloss die a. o. G.-V. v. 25, 9. 1913 a. auf je 20 Aktien von nom. M. 20 000 ist ein Zuzahlung von 95 % = M. 19 000 zu leisten; b. soweit die Zahlung nicht erfolgt, werden Aktien von je nom. M. 20 000 zu M. 1000 zus.- gelegt. Auf M. 600 000 wurde die Zuzahlung geleistet, restl. M. 400 000 wurden 20: 1 auf M. 20 000 zus. gelegt. Nach Durchführung der Sanierung beträgt das A.-K. jetzt M. 620 000. Hypotheken: M. 509 158, davon M. 300 000 zinsfrei u. unkündbar bis 1930. Geschäftsjahr: Kalenderjahr; bis 1909 1./6.–31./5. (L. v. 1./3. 1899 bis 31./5. 1900), Gen.-Vers.: Spät. Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Dotierung von Sonder- rücklagen, 4 % Div., M. 10 000 Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Jahres- vergüt. von M. 2000 pro Mitgl.), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Rest zur Verf. der G.-V. event. auch zur Schaffung von Wohlfahrtseinricht. für Beamte u. Arbeiter, Von einem nach Verteilung von zus. 10 % Div. etwa verbleib. Gewinnrest kann ein Div.-R.-F. bis zu 1 % des A.-K. dotiert werden, aus dem im Falle die Div. zu ergänzen ist. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Immobil. 405 746, Masch. u. Utensil. 139 155, Fuhrpark 1, Patente 1, Modelle 1, Waren u. Material. 433 339, Kassa einschl. Bankguth. 26 111, Wechsel 29 747, Debit. 183 713. – Passiva: A.-K. 620 000, Hypoth. 509 158, Kredit. 46 291, Rückstell. für Dubiose 37 366, do. Reparat. 5000. Sa. M. 1 217 816. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 976 860, Abschreib. 26 678, Handl.- u. Betriebs-Unk. 128 330, Löhne 82 863, Ausbuchung des Effektenkto 1, Zs. 65 048, Rückstell. für Reparat. 5000, do. für zweifelh. Forder. 26 543. – Kredit: Waren 248 916, Hausertrag 2649, eingegang. Dubiose 470, Buchgewinn durch Vergleich 109 288, do. durch Herabsetz. des A.-K. 950 000. Sa. M. 1 311 342. Dividenden: 1899/1900 (15 Mon.): 9 % p. r. t.; 1900/01–1908/09; 7, 7, 7, 7, 6, 6, 6, 5, 0 %. 1909: 0 % (7 Mon. v. 1./6.–31./12.); 1910–1913: 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K). Direktion: Georg Buckhardt. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Gen.-Dir. Jak. Kleynmans, Recklinghausen; Bank-Dir. Carl Sommerfell, Würzburg; Arno Kahrmann, Essen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Essen-Ruhr: Essener Creditanstalt. Actiengesellschaft Ferrum in Zawodzie bei Kattowitz O.-S. Gegründet: 1890. Firma bis 1912 mit dem Zusatz: vormals Rhein & Co. Zweck: Fortbetrieb der von der Maschinenbau-Ges. Rhein & Comp. zu Zawodzie betriebenen Werke zur Herstellung von Maschinen und Eisenwaren. Die Ges. fabriziert Siemens-Martinstahl-Faconguss, Herzstücke für Eisenbahnen, grosse Coquillen für Hütten- werke, Maschinenguss jeder Art, bearbeitet u. unbearbeitet, Wagen für Kleinbahnen, Wagenachsen, Muttern, Schrauben, Nieten, Bolzen, vermittelst Wassergas geschweisste Röhren u. Hohlkörper jeder Art von 250–3000 mm Durchmesser u. in Längen bis zu 46 m, sowie Dampfkessel aller Systeme, mit hydraulischem, pneumatischem und elektr. Kraftbetrieb.