1226 Fabriken für Uhren, Feinmechanik, photographische Apparate, Optik etc. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 584 855, Gewinn 781 542. – Kredit: Vortrag 102 794, Waren 1 263 603. Sa. M. 1 366 397. Kurs Ende 1900–1913: 119, –, 100, 106, 107, –, –, –, 72, 79.50, 94.50, 182, 199.50, 265 %. Eingef. durch das Dresdner Bankhaus H. G. Lüder im Dez. 1900; Voranmeldekurs 118 %, erster Kurs 24./12. 1900: 118.25 %. Notiert Dresden. Dividenden 1899–1913: 9, 9, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 3, 3, 0, 7, 10, 12, 15 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Komm.-Rat Heinr. Ernemann, Joh. Heyne, Ing. Alex. Ernemann. Prokuristen: A. Dorschfeldt, W. Hoffmann, Fr. W. Schultze, O. Lenz, Dresden; Alfred Herbst, Görlitz. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Konsul Arthur Mittasch, Stellv. Komm.-Rat A. F. Silomon, Oberjustizrat Dr. Georg Stöckel, Dresden; Komm.-Rat Paul Millington Herrmann, Berlin. Zahlstellen: Dresden u. Görlitz: Gesellschaftskassen; Dresden: H. G. Lüder, Deutsche Bank. Optische Anstalt C. P. Goerz A.-G. in Friedenau b. Berlin. Gegründet: 24./6. 1903 mit Abänder. v. 10., 14. u. 17./7. u. 1./8. 1903 mit Wirkung ab 1./1. 1903; eingetr. 6./8. 1903. C. P. Goerz in Grunewald hat seine in Friedenau bei Berlin belegene optische Anstalt nebst Anlagen in, Steglitz u. Winterstein i. Th., sowie Filialen in London, New York u. Paris nach der Bilanz per 31./12. 1902 in die A.-G. eingebracht. Der Wert der Einlage ist auf M. 4 668 761.86 festgesetzt worden, wogegen die von der A.-G. übernommenen M. 967 000 Hypoth. u. M. 451 761.86 Buchschulden zu ver- rechnen waren; die restl. M. 3 250 000 wurden in Aktien zum gleichen Betrage gewährt. Zweck: Anfertigung von optischen u. mechan. Instrumenten, photograph. Apparaten etc. Beteil. an Unternehm., die mit diesem Zwecke in Verbindung stehen, sowie Erwerb und Fort- betrieb der unter der Firma C. P. Goerz in Friedenau bestehenden optischen Anstalt nebst Zweigniederlassungen im In- u. Auslande. Die Ges. besitzt Fabriken in Friedenau b. Berlin u. Winterstein i. Thüringen, ferner Fabrik- u. Verkaufsgeschäfte in St. Petersburg, Riga, Wien, Pressburg u. New York, sowie Verkaufsgeschäfte in London, Paris. Ausländ. Niederlassungen: Österr.-ung. Optische Anstalt C. P. Goerz Ges. m. b. H. in Wien; St.-Kap. K 600 000, wovon die Friedenauer Ges. K 460 000 übernahm, in New York C. P. Goerz American Optical Co.; Kap. $ 110 000, welches aus $ 60 000 Shares und $ 50 000 5 % Bonds besteht. Das Verkaufsgeschäft in London wurde im J. 1908 in eine Ges. unter der Firma C. P. Goerz OÖptical Works Ltd. umgewandelt. Sämtl. Tochter-Ges. standen ult. Sept. 1913 als dauernde Beteil. mit M. 1 209 800 zu Buch. Das Unternehmen in Friedenau ist beschäftigt m. der Fabrik. v. photograph. Objektiven, von photograph. Kameras u. Zubehörteilen hierzu, ferner mit der Fabrikation v. Fernrohren, sowohl für den Gebrauch des Publikums als auch namentlich für militär. Zwecke. Das Goerz Trieder-Binocle ist in der Deutschen Armee sowie noch in 21 Militärstaaten eingeführt oder den Offizieren zur Anschaffung empfohlen. Ausserdem beschäft. sich die Ges. mit der Konstrukt. von Ziel- u. Visirfernrohren u. von optisch- mechan. Richtapparaten. Letztere werden nach eigenen Patenten hergestellt und finden eben- falls für militärische Zwecke Verwend. Es findet ferner die Herstell. von meteorologischen u. aeronautischen Apparaten, Polarisationsapparaten, Beleuchtungs- u. Signalapparaten für militärische Zwecke sowie von Scheinwerfern für Automobile statt. Infolge fortwährend steigender Beschäftig. ist die Fabrik in Friedenau 1905–1907 bedeutend vergrössert worden. Zugänge hierfür auf Anlagen-Kti inkl. Anschaffungen von Masch., Werkzeuge etc. ca. M. 2 000 000; 1908/09–1912/13: M. 503 546, 351 579, ca. 400 000, ca. 220 000, ca. 614 000. Arb. u. Angest. ca. 3000. Zum Besten der Arb. u. Beamten hat Komm.-Rat P. Goerz 300 Aktien der Ges. gestiftet. In Winterstein sowie in Petersburg, London, Paris, Wien, Pressburg u. New York sind zus. ca. 600 Arb. u. Angestellte tätig. Der Grundbesitz der Ges. beträgt: in Friedenau (u. Steglitz) 1 ha 36 a 38 qm, wovon ca. bebaut ist, in Winterstein 78 a 50 qm, woven ca. bebaut ist. Kapital: M. 7 000 000 in 7000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 500 000. Die G.-V. v. 21./4. 1906 beschloss Erhöhung um M. 1 500 000 in 1500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907, über- lassen an Komm.-Rat Paul Goerz zu 110 %. Dieser Beschluss wurde angefochten, aber durch das Reichsgericht im Febr. 1908 als zu Recht bestehend anerkannt. Die Erhöhung ist deshalb erst 1907/08 durchgeführt; der bereits auf dieselbe eingezahlte Betrag erhielt bis 30./9. 1907 5 % Zs. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 28./2. 1914 um M. 2 000 000 (auf M. 7 000 000) in 2000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1913, übernommen von Komm.-Rat P. Goerz zu 120 %, angeboten den alten Aktionären v. 28./4.–28./5, 1914 zu 125 %. Aktien nicht notiert. Hypoth.-Anleihe: M, 2 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. vom 10./5. 1907, rückz. zu 103 %, Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen des A. Schaaffhaus. Bankvereins oder dessen Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs.: 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 1909 bis spät. 1938 durch jährl. Auslos. vom 1./7. (zuerst 1908) auf 2./1. (erstmalig 1909); ab 1913 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs- Hypothek zu Gunsten des A. Schaaffhaus. Bankvereins zur I. Stelle auf den Werk- und Grundbesitz nebst Masch. der Ges. in Steglitz u. Friedenau (Buchwert am 31. Dez. 1906 M. 2 936 101). Der Erlös der Anleihe diente zur Ablösung der auf den Grundstücken lastenden Hypotheken, sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel. Noch in Umlauf Ende Ende Sept. 1913: M. 1 776 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1907–1913: 100, 100.25, 102.60, 101, –, –, 97.50 %. Eingeführt in Berlin am 13./7. 1907 zum ersten Kurse von 100 %.