1284 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. Sächsisch-Thüringische Portland-Cement-Fabrik Pruüssing & Co., Kommandit-Gesellschaft auf Aktien in Göschwitz i. S.-W. mit Zweigniederlassung in Schönebeck a. Elbe. Gegründet: 17./10. bezw. 22./12. 1885; eingetr. 15./4. 1886. Zweck: Ausbau der bestehenden Fabrik zu Göschwitz, Bau oder Ankauf gleichartiger Fabriken, ausgedehnt auf Cementwarenfabriken, Ziegeleien, Kalköfen, Steinbrüche u. Neben- anlagen aller Art. 1904 Erwerb der Mitteldeutschen Portland-Cement-Fabrik Prüssing & Co. in Schönebeck a. Elbe, Kommandit-Ges. auf Aktien. Die Ges. betreibt z. Z. je eine Zement- Fabrik in Göschwitz u. Schönebeck, deren Anlagen zur Herstell. von ca. 1 250 000 Fass Zement ausreichend sind, in Göschwitz ausserdem in kleinerem Umfange Zementwaren- fabrikation. An Kraftanlagen sind in Göschwitz vorhanden Dampfmasch. u. 1 Dampfturbine von zus. ca. 2300 PS., in Schönebeck Dampfmasch. von zus 1400 PS. Dem Transport des Materials dienen in Göschwitz u. Schönebeck Drahtseilbahnen u. Schmalspurbahnen. Beide Werke haben Bahnanschluss, das Schönebecker Werk ist durch 2 Drahtseilbahnen mit dem Salinenkanal an der Elbe verbunden. Die Herstell. des Zements geschieht auf beiden Werken durch Trocknung des Rohmaterials in Trockentrommeln, Vermahlung desselben u. Brennen des Materials in Schachtöfen. In Göschwitz befindet sich ausserdem ein Drehofen. Der erbrannte Zement wird schliesslich in Kugel- u. Rohrmühlen sowie Doppelhartmühlen zu Feinmehl vermahlen. Die Ges. beschäftigt z. Z. in Göschwitz u. Schönebeck je ca. 450 Arb. Der Grundbesitz umfasst in Göschwitz 343 656 qm, in Schönebeck 243 800 qm; bebaut sind in Göschwitz ca. 80 000 qm, wobei Hofraum, freies Klinkerlager etc. mit eingeschlossen ist, in Schönebeck 20 123.93 qm. 1913 Übernahme von 2 Dampfern u. 5 Saalekähnen. Produktion der Fabriken in Göschwitz u. Schönebeck 1910–1913: 941 680, 1 068 035, 1 117 203, 2 Fass. Die Ges. besitzt folgende, auf Konsortial-Kto verbuchte Beteilig.: Das ganze M. 250 000 betragende St.-Kap. der „S. Dünkler, Kalkwerke u. Cementkalkfabrik G. m. b. H.“, Förderstedt. Aus dem Förderstedter Kalksteinbruch bezieht das Schönebecker Werk tonhaltigen Mergel, der bei der Kalksteingewinnung abfällt. Ferner ist die Ges. an dem M. 200 000 betragenden St.-Kap. der von ihr gegründeten Cementfabrik Thuringia, G. m. b. H., Unterwellenborn, mit 70 % beteiligt. Die Gründung erfolgte zur Verwendung der Schlacke des angrenzenden Hochofenwerks der Maximilianshütte Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht 1887 um M. 100 000, 1888 um M. 100 000, 1891 um M. 150 000, 1898 um M. 170 000 zu 110 %, 1899 um M. 230 000. 1904 Fusion mit resp. Erwerb der Aktien u. Vorz.-Aktien der Mitteldeutschen Portland-Cement-Fabrik Prüssing & Co. in Schönebeck a. Elbe u. Erhöh. des A.-K. um M. 1 000 000. Näheres hierüber siehe Jahrg. 1907/08 dieses Buches. Es wurde ferner be- schlossen, zur Tilg. des Bankkredites der aufgenommenen Schönebecker Ges. eine 4½ % bis Ende 1934 zu 103 % zu tilgende Oblig.-Anleihe von M. 1 000000, eingetr. mit M. 1 150 000 auf die zum Schönebecker Werk gehörigen Liegenschaften, aufzunehmen. Die a. o. G.-V. v. 15./6. 1909 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 500 000 in 500 Aktien. Von diesen Aktien sind 66 Stück zum Nennwerte u. die übrigen 434 Stück zum Kurse von 130 % an das Bankhaus S. L. Landsberger mit der Verpflicht. begeben worden. zur Bezahlung der restlichen Anteile der S. Dünkler, Kalkwerke u. Cementkalk-Fabrik G. m. b. H. die erstgenannten 66 Aktien zum Einstandspreise der Ges. zurückzugeben u. ferner den Kommanditisten auf je 6 alte Aktien Ineue zu 130 % zuzügl. 4 % Zs. auf den eingezahlten Betrag v. 15./6. 1909 ab u. des Schluss- scheinstempels zum Bezuge anzubieten (ist erfolgt). Agio der letzten Emiss. mit M. 117 221 in R.-F. Die G.-V. v. 29./3. 1913 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 550 000 in 550 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1913, übernommen von einem Konsort. zu 145 %, angeboten den alten Aktionären zu 150 %; der Erlös dieser Emiss. diente zum Bau einer Rotierofen- Anlage in Göschwitz. Agio mit M. 216 570 in R.-F. Nochmals behufs Beteilig. bei 3 Kon- tingenten erhöht lt. G.-V. v. 25./4. 1914 um M. 700 000 (auf M. 4 000 000) in 700 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1914, übernommen von einem Konsort. zu 155 %, angeboten M. 660 000 den alten Aktionären ebenfalls zu 155 %. Anleihen Göschwitz. I. M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 6./5. 1909, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen des Bank- hauses S. L. Landsberger in Berlin oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1./1. 1913 bis spät. 1938 durch jährl. Auslos. im III. Quartal (zuerst 1912) auf 2./1. (erstmals 1913); ab 1./1. 1913 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist zulässig. Sicherheit: Kaut.-Hypoth. auf die Göschwitzer Fabrik etc. In Umlauf Ende 1913 M. 920 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zalilst. wie bei Div.-Scheine. Kurs in Berlin Ende 1909–1913: 102.25, 101.30, 102.10, 99.80, 97 %. Eingeführt daselbst am 24./8. 1909 zum ersten Kurse von 101.50 %. II. M. 1 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. von 1913, rückzahlbar zu 102 %. Frühestens zum 1./1. 1918 kündbar. Sicherheit: Ebenfalls auf Besitz Göschwitz eingetragen. Anleihe Schönebeck: M. 1 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. von 1904. Tilg. ab 1910 bis 1934 zu 103 %. Sicherheit: Sicherungs-Hypoth. von M. 1 150 000 auf den Grundbesitz in Schönebeck. Noch in Umlauf Ende 1913: M. 898 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), event. besond. Rückl., 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an persönl. haft. Gesellschafter (ausser einer festen Jahresentschädig. von M. 18 000),