Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 1305 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-, Betriebs-Unk. u. Steuern 42 180, Abschreib. 56 218, Reingewinn 95 353. – Kredit: Vortrag 15 652, Rohgewinn auf Mörtel, Grand u. Waren 177 809, Zs. 291. Sa. M. 193 753. Kurs Ende 1912–1913: 140.50, 140 %. Eingef. in Königsberg im Mai 1912 zum ersten Kurse von 140.50 %. 1899: 20 % p. r. t. (4½ Mon.); 1900–1913: 9, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 3, 6, 10, 10, 10 % Direktion: Walter Bonn, Stellv. R. Froese. Prokurist: Margarete von Schönholtz. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Komm.-Rat George Marx, Stellv. Kgl. Baurat Dir. Jos. Kretschmann, Justizrat L. Lipmann, Bank-Dir. J. Perlis, Ing. H. Reddig, Paul Brostowski, Kommiss.-Rat Aug. Gerschmann, Baumstr. Max Fieck, Paul Lauffer, Rob. Gross, Otto König, Königsberg i. Pr. Zahlstellen: Königsberg: Gesellschaftskasse, Nordd. Creditanstalt. Portland-Zementfabrik Rudelsburg A.-G. in Bad Kösen. (Firma bis 30./4. 1914: Sächsisch-Thüringische Akt.-Ges. für Kalksteinverwerthung.) Gegründet: 30./3. 1898. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Übernahme der Firmen „Gebr. Kersten zu Kösen“ u. „Erstes Freyburger Kalkwerk von Gebr. Kersten zu Balgstädt“, Kreis Querfurt, (Kalksteinsägewerk, Kalkbrüche, Kalkbrennerei und Kiesbaggerei) samt allen Immobilien in Kösen, Lengefeld, Freiroda, Balgstädt, Gross-Wilsdorf, Masch., Vorräten etc. für M. 693 581.67. Zweck: Betrieb von Kalksteinsägewerken, Kalkbrüchen, Kalkbrennereien u. Kies- baggereien. Ausnutz. von Kalkstein-, Ton-, Lehm-, Sand- u. Kieslagern u. Erricht. der hierzu notwendigen Anlagen, Herstellung von Baumaterialien, von Kalksteinprodukten u. Handel mit denselben, sowie Übernahme von Bauausführungen. Besitztum: Der gesamte zur Fabrikanlage gehörige Grundbesitz der Ges. verteilt sich auf die Fluren: Kösen, Lengefeld, Saaleck, Pforta, Wethau, Mertendorf (Kreis Naum- burg a. S.), Balgstädt, Grosswilsdorf, Grössnitz (Kreis Querfurt), Freiroda u. Kaatschen (Sachsen-Meiningen). Die Portland-Zementfabrik u. die Dampfziegelei befinden sich in Lengefeld bei Kösen u. sind durch Anschlussgleis mit der Station Kösen verbunden. Die Zementfabrik ist für eine jährl. Leistungsfähigkeit von 500 000 Fass eingerichtet u. mit den modernsten Kraft- u. Arbeitsmasch. ausgestattet. Das Brennen der Zement-Rohsteine, welche teils aus den unmittelbar hinter der Fabrik gelegenen u. teils aus den Frei- rodaer (Rudelsburger) Steinbrüchen mittels Roll- u. Drahtseilbahnen herangeholt werden, geschieht in 2 grossen Ringöfen u. 6 Schachtöfen mit künstlichem Zug. Das Roh- material ist für mehrere Menschenalter ausreichend. In den Freirodaer Steinbrüchen ist ferner ein Ringofen zum Brennen von Kalk mit einer jährl. Produktionsfähigkeit von ca. 600 D.-Waggons vorhanden. Die nach u. von den Freirodaer Steinbrüchen führende Bleichertsche Drahtseilbahn, die ausser den Zementsteinen u. gebranntem Kalk auch die Rohkalksteine zu Tale nach den Anschlussgleisen befördert, welche an Zuckerfabriken vorteilhaft verkauft werden können, hat eine Betriebslänge von ca. 1400 m. Die Ges. besitzt in Wethau u. Mertensdorf (Kreis Naumburg a. S.) mit eigener Anschlussgleisanlage und Transportbahn versehene Tongruben, in welchen der für die Fabrikation des Portland- Zementes nötige Ton gewonnen wird. Die Dampfziegelei ist für eine Jahresprodukt. von 3 500 000 Mauersteinen erbaut. Die umfangreichen Lehmlager liegen in unmittelbarer Nähe des Werkes. In Balgstädt bei Freyburg a. U. betreibt die Ges. eine Weisskalkbrennerei mit 2 deutschen öfen. Das Rohmaterial wird aus den der Ges. gehörigen Steinbrüchen in Grössnitz gewonnen u. nach der Brennerei befördert. Auch dieses Werk ist mit Anschluss- gleis versehen. Zurzeit beschäftigt die Ges. insges. ca. 320 Arbeiter. Die in Lengefeld er- richtete Arbeiterkaserne und Kantine ist mit Schlafräumen für ca. 100 Arb. errichtet. Die Firma bringt einen wasserdichten Zement unter dem Namen „Dr. Kerstens Edel-Zement wasserdicht' in den Handel. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Akt. à M. 1000. Urspr. M. 625 000, erhöht lt. G.-V. v. 15./4. 1899 um M. 1 375 000 in 1375 Aktien, wovon M. 375 000, div.-ber. ab 1./2. 1899, voll zur Ein- zahlung gelangten, wogegen M. 1 000 000, div.-ber. ab 1./2. 1900, zunächst mit nur 25 % ein- gezahlt waren, weitere 25 % wurden zum 30./9. 1899 u. restl. 50 % zum 15./1. 1900 einberufen. Die neuen Aktien wurden den Aktionären zu 102.50 % angeboten. Hypotheken: M. 203 000 auf Kösen u. zwar M. 160 000 zu 5 %, M. 40 000 zu 5 % u. M. 3000 zu 4½ %. Ausserdem lastet auf einem der Ges. gehörigen Hausgrundstücke in Dresden-Striesen, Altenberger Strasse 42, eine Hypoth. von M. 32 000 zu 4¼ %. Zur Sicher. der Bankschulden, deren urspr. Höhe die Ges. seit 1903 durch Rückzahl. von annähernd M. 1 200 000 jetzt auf rund M. 700 000 ermässigt hat, sind Sicherungshypoth. im Gesamt- betrage von M. 500 000 eingetragen. Gen.-Vers.: Spät. April. Geschäftsjahr: Kalenderj.; bis 1904/1905 vom 1./2.–31./1. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., sodann bis 4 % Div., v. Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. event. auch zu Sonderrücklagen. Die Tant. des Vorst. wird unter Geschäfts-Unk. verbucht. Die Tant. des Vorst. sowie die feste Vergüt. an A.-R. von M. 7000 werden unter Geschäfts-Unk. verbucht.