Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 1307 zweigten bisherigen Fabrikationsmethode auf die konzentrisch arbeitenden Neuanlagen war für den Betrieb überaus störend. Es liessen sich erhebliche Betriebsverluste nicht ver- meiden u. daraus, wie aus Preisrückgängen um 9 %, ist das unbefriedigende Gewinn- ergebnis für 1910 erklärlich. Auch für 1911 konnte mit Rücksicht auf die Neuanlagen eine Div. nicht verteilt werden, ebenso 1912 (siehe hierüber unten). Kosten der Neuanlagen bis ult. 1911 M. 2 197 489, Zugänge 1912 u. 1913 je ca. M. 20 000. Auf beiden Fabriken sind Arb.-Wohnungen für 138 Familien vorhanden. Gedrückte Verkaufspreise, ein längerer Streik der Bauhandwerker in Hamburg, Altona etc., sowie ein solcher in den eigenen Fabriken der Ges. beeinträchtigten das Resultat des J. 1909 ungünstig. 1911 Erhöhung des Absatzes um mehr als 10 %. Durch Schaffung neuer masch. Einricht., die Anfang 1911 in Betrieb kamen (siehe oben), wurde eine grössere Unabhängigkeit u. Zuverlässigkeit in der Produktion bewirkt. Die Arbeiterschaft konnte um ca. 50 % vermindert werden. Im J. 1912 stieg der Absatz um 20 % bei etwas gebesserten Preisen; es wurde ein Gesamtgewinn von M. 416 431 erzielt, hierzu Gewinnvortrag aus 1911 M. 61 032, zus. also M. 477 464, wovon M. 410 158 zu Abschreib. verwendet u. M. 67 306 vorgetragen wurden. Jahresergebnis 1913 M. 497 310, wovon M. 423 252 Abschreib., restl. M. 74 057 vorgetragen. Die Holstein. Portland-Cement-Fabrik, G. m. b. H., hat im J. 1905 eine Teilschuld- verschreibungsanleihe von M. 1 000 000 ausgegeben, von welcher noch M. 855 000 im Umlauf sind, welche zu 4½ % verzinslich, zu 103 % in 27 Jahren mit einer jährlichen Leistung von mindestens M. 63.400 rückzahlbar und von der Breitenburger Ges. garantiert ist. Eine weitere Anleihe über M. 1 000 000 wurde im J. 1908 aufgenommen; sie ist zu 5 % verzinslich u. vom 2./1. 1913 mit 2 % zuzügl. Zinszuwachs al pari bis 1937 tilgbar. Die Breitenburger Ges. hat auch diese Anleihe garantiert. Die Breitenburger Ges. ist ebenso wie die Holsteiner Ges. Mitglied des Verbandes unter- elbischer Cement-Fabriken, welcher seinerseits wiederum ein Kartell mit allen inländischen und mit den nordischen ausländischen Fabriken abgeschlossen hat. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 gleichber. Aktien (Nr. 1–3500) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 450 000; über die Wandlungen desselben siehe Jahrg. 1912/13 dieses Handbuches. Die Berliner Handels-Ges. hat auf Grund der mit ihr für die Emiss. der neuen Aktien von 1906 vereinbarten Beding. die Verpflicht. übernommen, die sämtlichen Genussscheine im Betrage von M. 199 150 auf ihre Kosten einzulösen, was inzwischen bewirkt wurde (siehe Genuss- scheine Jahrg. 1909/10.) Anleihe: M. 1 200 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1899, rückzahlbar zu 103 %. 400 Stücke à M. 500 u. 1000 Stücke à M. 1000. Zs, 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1902 in längstens 30 Jahren durch jährl. Ausl. von M. 40 000, im Juni auf 1. Okt.: ab 1. Okt. 1902 verstärkte Tilg. oder gänzliche Kündig. mit 3 Mon. Frist vorbehalten. Die Ges. haftet für die Anleihe mit ihrem ganzen Vermögen u. darf keiner etwaigen späteren Anleihe ein Vor- bezw. ein Hypoth.- Recht einräumen. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Zahlst.: Hamburg: Nordd. Bank; Hannover: Ephr. & Sohn. Noch in Umlauf Ende 1913 M. 720 000. Kurs in Hamburg Ende 1899–1913: 100.75, 99, 98, 96, 100, 100, 101, 102.50, 102.50, 100.75, 101, 101, 100.50, 99, 96 %. Kaut. Hypoth.: Bis zur Höhe von M. 45 000 auf 3,1108 ha Grundstücke, welche im Gemeindebezirk Rethwisch belegen sind, zu gunsten des Grafen Otto zu Rantzau. Dieselbe dient lediglich zur Sicherung des mit dem Grafen Rantzau abgeschlossenen Pachtvertrages. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.-März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: M. 12 000 an Amort.-F., 5 % zur Kapitalreserve, bis 10 % Lant Dir. und Apygestellte, 4 % Div., vom Rest 7 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von M. 12 000), Überrest Super-Div. Der Amort.-F. soll nach näherer Bestimmung des A.-R. sowohl zur successiven Amort. der Prior.-Anleihe als auch event. (unter Schaffung von Genussscheinen) des Akt.-Kap. selbst dienen (mit Rücksicht auf den Umstand, dass der Grund und Boden, auf welchem die Fabrik errichtet ist, der Ges. nicht gehört). Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Grundstücke 117 335, Tonländerei Hof Muldsberg 115 400, Tonländerei u. Ziegelei 86 940, Gebäude 1 451 710, Arb.-Häuser etc. 171 020, Masch. 435 736, Neuanlage 1 945 000, Geleise u. Bahnanlage 28 600, elektr. Licht- u. Telephonanlage 1, Kanal-Anlage 1, Schuten 27 032, Kreidegruben-Anlage 116 000, Fuhrwerk 700, Säcke 81 500, Fabrik-Utensil. 500, Kontor- do. 1, Schutzmarken 1, Beteilig. 315 000, Effekten, Depots u. Bürgschaften 165 426, Assekuranz 9262, Kassa 951, Wechsel 186 896, Debit. 634 782, Vorräte an Portland-Zement, Halbfabrikaten, Kohlen, Betriebsmaterial., Fässern u. Fassmaterial., Ziegelfabrikaten etc. 1 157 538. – Passiva: A.-K. 3 500 000, Oblig. 720 000, do. Zs.-Kto 8740, R.-F. 248 489, Amort.-F. 204 000, Delkr.-Kto 30 000, unerhob. Div. 160, Arb.-Spargelder 40 307, Bürgschaften 112 010, Kredit. 2 030 722, Holstein. Portland-Zement.Fabrik 78 846, Vortrag 74 057. Sa. M. 7 047 334. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Gehälter, Geschäfts-Unk., Reisespesen, Provis., Kanal- u. Schleusengebühren 222 772, Vergüt. an A.-R. 12 000, Pachtgebühr, Bank- u. Oblig.-Zs., Skonto u. Disagio etc. 266 011, Steuern, Feuer- u. Arb.-Versich. 69 423, Reparat. 354 596, Abschreib. 423 252, Reingewinn 74 057. – Kredit: Vortrag 67 306, Fabrikat.-Kto 1 354 808. Sa. M. 1 422 114. Kurs der Aktien Ende 1899– 1913: 139. 25, 109, 83, 76.30, 81.50, 90.75, 123, 189.75, 140.25, 131.10, 118.60, 105.25, 105.50, 91.50, 70.50 %. Zugel. M. 3 000 000, daven zur Subskription auf- gelegt 23./6. 1899 M. 900 000 zu 134 %. Erster Kurs 29./6. 1899: 143 %. Notiert in Berlin. –— Sämtliche Aktien wurden im Juni 1907 auch in Hamburg eingeführt; Kurs daselbst Ende 1907–1913: 139, 131.25, 119.50, 104, 105, 91, 70 %.