Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 1323 — pächters Victor Reymann als Abstandsgeld für Aufgabe der noch ca. 7 Jahre dauernden Pacht M. 100 000 und als Preis für das lebende und tote Inventar die Summe von M. 74 835. Zweck: Errichtung, Erwerb, Ausbeutung, Pachtung, Betrieb, Verpachtung und Ver- äusserung von industriellen Anlagen der Zementindustrie sowie der damit im Zusammen- hange stehenden Industriezweige, der Handel in eigenen und fremden Erzeugnissen dieser Industrien sowie Erwerb u. Verwertung von Grundstücken. Die Fabrik ist in den Jahren 1906/07 auf dem Terrain der früheren Staatsdomäne Sacrau bei Oppeln erbaut worden. Der Gesamtbesitz der Ges., welcher seiner ganzen Länge nach unmittelbar an der schiffbaren Oder liegt und von zwei Chausseen und der Bahn Groschowitz-Brockau durschnitten wird, umfasst eine Oberfläche von 168 ha 31 a 17 qm. Hiervon bilden 50 ha das Fabrikgrund- stück, in welchem Gebäude und Hofraum 7 ha 65 a 20 qm in Anspruch nehmen; die rest- lichen 118 ha 31 a 17 qm, die auch für andere industrielle Betriebe verwertbar sind bilden das unter Domänen-Grundstücks-Konto verbuchte Domänengrundstück. In ca. 600 m Ent- fernung von der Fabrik liegt der mit ihr durch eine Drahtseilbahn verbundene Steinbruch, in welchem das erforderliche Rohmaterial an Kalk, Mergel und Ton gewonnen wird. Zur Fabrikanlage gehören 5 Dampfkessel, eine Hauptbetriebsdampfmaschine von 1500 PS und eine Reser vedampfmaschine von 700 PS, 4 Drehöfen mit einer jährlichen Produktionsfähigkeit von mehr als 500 000 Fass, ferner 2 Silos mit einem Fassungsraum für ca. 100 000 Fass Zement. Die Ges. besitzt eine eigene Bahnhofsanlage: Tarifstation Oppeln-Silesiaweiche, eine eigene Verladestelle an der Oder. Die Anlage kam am 5./10. 1907 in Betrieb. Zugänge auf Anlage- Kti erforderten 1909–1913: M. 372 785. 197 056, 36 426, 82 577, 59 528. Abschreib. seit 1907–1913: M. 1 403 138. Etwa 600 Morgen der Domäne Sacrau sind in kleinen Ab- schnitten verpachtet. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 580 000 zu 4¾ %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (mind. M 1500 feste Vergüt. pro Mitgl.), Rest weitere Div. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Anlage, Fabrikterrain, Steinbruch, Fabrikgebäude, Masch., Eisenbahnanschluss, Kleinbahn zur Oder-Verladestelle, Inventar, Fuhrpark, Beamten- u. Arbeiterwohnung., Schlafräume, Kantine etc. 2 000 000, Kassa 3122, Wechsel 10 206, Effekten u. Beteilig. 480 000, vorausbez. Versich. 2326, Inventur 387 190, Bankguth. u. aussenstehende Forderungen 897 928, Domänengrundstück 416 237, Vorkaufsrecht 1. – Passiva: A.-K. 2 500 000, Hypoth. 580 000, R.-F. 250 000, do. II 150 000, Wohlf.-F. 40 000, Kredit. 150 669, Div. 325 000, Tant. 47 222, Talonsteuer-Res. 12 500, Delkr.-Kto 85 000, Vortrag 56 621. Sa. M. 4 197 012. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk., Zs. etc. 196 587, Abschreib. auf Anlagen 289 528, do. auf Beteilig. 133 370, Gewinn 431 343. – Kredit: Vortrag 68 707, Überschuss aus der Zementfabrik u. den Nebenbetrieben 982 122. Sa. M. 1 050 830. Kurs Ende 1912–1913: 165, 176 %. Die Aktien wurden Mitte April 1912 an der Berliner Börse zugelassen; erster Kurs am 22. April 1912: 167 %. Dividenden 1907–1913: 0 % (Baujahr), 4, 4, 8, 12, 13, 13 %. Direktion: Kaufm. Dir. Rich. Friedlaender, techn. Dir. Ing. Wilh. Leonardy. Prokurist: Walter Bordellé. Aufsichtsrat: (Mind. 5) Vors. Major a. D. Herm. von Nimptsch, Stellv. Rich. Gravenstein, Fabrikbes. S. Cassirer, Rob. Friedlaender, Prokurist Arthur Guttmann, Justizrat Ferd. Lobe, Berlin; Gen.-Dir. Dr. Nasse, Schädlitz b. Pless. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: S. Bleichröder; Oppeln: Fil. der Bank f. Handel u. Ind., Fil. von Eichborn & Co. Wickingsche Portland-Cement- u. Wasserkalkwerke in Recklinghausen. Gegründet: 22./5. 1890. Zweck: Erricht. u. Betrieb von Cementfabriken u. Kalkwerken oder damit verwandten Unternehm., Handel mit erkauften Erzeugnissen der Cement- u. Kalkfabrikation u. allen damit in Verbindung stehenden Fabrikaten, auch ist eine mechan. Fassfabrik in Betrieb. Versand 1907–1912: 4881, 4042, 7433, 8209, 10 206, 10 026, Doppel- wagen Kalk à 10 t u. 488 546, 418 462, 379 766, 454 103, 441 602, 429 528, Fass Cement à 170 kg, für 1913 nicht veröffentlicht. Die Ges. gehörte bis 1913 dem Rhein.-Westfäl. Cement- Syndikat mit 900 000 Fass Anteilziffer an: seit 1./1. 1914 dem Rheinisch-Westfäl. Cement- Verbande mit einem Kontingent von 2 300 000 Fass beigetreten. Besitz: Die Ges. übernahm bei Gründung die Wasserkalkbrüche u. Brennereien der Firma Westfäl. Kalk-Industrie A. Wicking & Co. in Beckum u. Lengerich i. W. 1890/91 Errichtung der Cementfabrik Lengerich; 1902 Bau einer Aufbereitungsanstalt der Kalkabfälle zu Düng kalk. 1896 Erwerb des Gutes Friedrichshorst mit ca. 82 ha f. Cementfabrikat. vorzügl. geeignetem Kalkmergellager: daselbst Bau der Ende 1898 in Betrieb gesetzten Cementfabrik Friedrichshorst. Im Betrieb in Friedrichshorst sind 13 Schneider-Cementöfen, sowie ein Ringofen für 130–150 000 Fass Cement. Von den Kalk-Ringöfen befinden sich 6 auf Lenge- richer Terrain, 2 in Friedrichshorst; auf dem Lengericher Werke wurde 1908/10 eine Kalk- mühle errichtet u. verbessert; einen weiteren Ringofen erwarb die Ges. durch Ankauf des Kalkwerkes Hankenberge, daselbst ist 1906 ein 2. Ringofen errichtet u. das Werk 1908 weiter ausgebaut. 1907 Ankauf der kleinen Kalkbrennerei Tepe in Hankenberge mit Bruchgerech-