1358 Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. Chamottefabrik „Palatina“ u. der Kaolin-, Thon- u. Sandgruben der Firma Schiffer & Kircher in Grünstadt (Pfalz) mit Wirk. ab 1./1. 1900 für M. 900 000 in Aktien u. M. 200 000 in Hypoth., sowie eines Sandberges der Firma Noethlichs & Sohn in Eisenberg (über die Kapitalserhöhung zu diesem Zweck s. u.). Der Immobiliarbesitz der Ges. erhöhte sich dadurch auf 463 929 qm, womit die nebeneinander liegenden Chamottefabriken auf viele Jahrzehnte mit Ton u. Quarzsand gedeckt sind. 1900 wurden in dem Hettenleidelheim-Eisenberger Tonbecken drei neue Tiefbau- schächte abgeteuft, auch die Tagebauschächte wurden vermehrt und 9070 qm allerbestes Tonfeld für M. 63 200 angekauft. Die Schächte wurden in den folg. Jahren mit ausgiebigen Förderungs- u. Windführungs-Anlagen versehen, wozu die elektr. Energie aus den Chamotte- fabriken genommen wird, die seit 1905 auch fremde Abnehmer bedienen. Im Palatinawerk Eisenberg wurde 1900 ein neuer Mendheimscher Gasofen mit ca. M. 225 000 Kostenaufwand errichtet. Die Ausbeute der umfangreichen Klebsandgruben hat die Ges. Ende 1903 an die Eisenberger Klebsandwerke G. m. b. H. übertragen, woran sie mit 27 % beteiligt ist. Seit 1906 auch Beteiligung bei den Kriegsheimer Sand- und Tonwerken, deren restliche Anteile 1908 mit M. 50 000 erworben wurden. Für Erwerbung von Tongruben, Neuanlagen, An- schaffungen etc. wurden 1908–1913 ca. M. 175 000, 66 500, 66 900, 151 000, 190 000, 177 000 verausgabt. 1906 Bau von weiteren 2 kontinuirlicher Ofen: 1912 ein weiterer Ringofen erbaut. Versand 1907–1913: M. 1 355 200, 1 484 571, 1 150 000 (90 000 t), 1 500 000 (100 000 t), 1 750 000 (120 000 t), 1 930 000 (130 000 t), 2 200 000 (145 000 t). Kapital: M. 1 400 000 in 1400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, die G.-V. v. 24./3. 1900 beschloss Erhöh. um M. 900 000 begeben zu 100 % (zum Ankauf obengenannter Tonwerke). Hypoth.-Anleihe: M. 600 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschl. des A.-R. v. 27./4. 1901, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000 auf Namen der Südd. Bank in Mannheim als Pfandhalterin u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./5. u. 1./11. Tilg. ab 1./5. 1907 durch jährl. Ausl. im Juli auf 1./11.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. mit 6 monat. Frist ab 1907 vorbehalten. Sicherheit: Erststellige Hypoth. auf dem gesamten oben angegebenen Grundbesitz der Ges. samt allen Zubehör. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Frist. Noch in Umlauf Ende 1913: M. 528 000. Zahlst. wie bei Div. u. Mannheim: Süddeutsche Disconto-Ges. Kurs in Mannheim Ende 1903– 1913: 101, 101, 102, 102.75, 102.75, 101.50, 102.50, 102, 102, 100, 100 %. Zugel. im Juni 1903. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen vom verbleib. Betrage 10 % an Vorst., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 8000), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Immobil. 1 320 000, Tongruben 744 000, Masch. 136 000, Fuhrwerk u. Transportmittel 106 000, Mobil. 4800, Utensil. u. Formen 18 000, Beteil. 110 650, Versich. 1610, Kassa 7583, Wechsel 17 444, Effekten 400, Kohlen 9828, Landwirtsch. 6670, Grubenholz 4496, Rohmaterial., Halb- u. Ganzfabrikat. 342 407, Debit. 435 948. – Passiva: A.-K. 1 400 000, Oblig. 528 000, do. Zs.-Kto 4612, R.-F. 94 038, do. A 60 000, Arb.-Unterst.-F. 40 050, Ern.-F. 70 000 Div., Tant. u. Grat. 154 464, Restkaufschillinge 119 794, Kredit. 731 279, Vortrag 63 597. Sa. M. 3 265 837. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne u. Gehälter 525 664, Unk., Zs., Provis., Steuern, Reparat., Kohlen, Landwirtschaft, Fuhrlohn und Grubenholz 568 464. Abschreib. 105 914, Reingewinn 292 451. – Kredit: Vortrag 63 059, Waren 1 428 017, Hausmiete 1417. Sa. M. 1 492 494. Dividenden 1898–1913: 8, 10, 8, 4, 4, 4, 4, 5, 7, 7, 7, 6, 6, 7, 8, 8 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: J. Schiffer jr., Fr. Kircher. Prokuristen: Rich. Floehr, Alb. Trippensee. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Franz Ludowici, Ludwigshafen a. Rh.; Stellv. Bank-Dir. Emil Feibelmann, Mannheim; Dr. Georg Kircher, München; Heinr. Röchling, Ludwigs- hafen a. Rh.: Bankier Emil Schiffer, Grünstadt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Mannheim: Südd. Bank (Pfälz. Bank) u. deren Filiale in Worms: Grünstadt: J. Schiffer. Hangelarer Thonwerke A.-G. in Hangelar bei Beuel a. Rh. (In Liquidation.) Gegründet: 1892. Die Ges. bezweckte Erwerb u. Fortbetrieb der in Hangelar unter der bisher. Firma Flemming & Ihrke zu Köln geleg. Tonwerke. Kapital: M. 300 000 in 300 Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 18./8. 1913 beschloss die Liquidation der Ges. Verlust Ende 1913 M. 151 137, dann nach der Liquidationsbilan- v. 18./3. 1913 M. 281 891. Hypotheken: M. 154 469. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Immobil. 180 000, Masch. u. Geräte 30 000, Kassa 6, Debit. 13 213. – Passiva: Hypoth. 154 469, Schulden 54 664, Liquid.-Kto 14 086. Sa. M. 223 219. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 10 633. – Kredit: Zs. 6562, Verlust 4070. Sa. M. 10 633. Dividenden 1892–1913: 0 %. Liquidator: G. Schmidt. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Fritz Henkel sen., Düsseldorf; Stellv. Aloys Bartz, Cöln.