Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 1369 Zweck: Herstellung von gebrannten Baumaterial. u. keram. Erzeugnissen jeder Art. Es wurden ca. 142 Tagwerk Lehmgründe am Bahnhof Aubing übernommen, worauf eine Ziegelei- anlage erbaut ist. 1898 wurde die Fabrik für Dachdeckungsmaterialien von A. Zinstag in Regens- burg-Kareth erworben (1913 wieder verkauft; siehe unten). Jetziger Besitz also nur die Aubinger Ziegeleianlage samt Grundstücken. Kapital: M. 241 000 in 241 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 300 000 in St.-Aktien; über die Sanierungen lt. G.-V. v. 27./8. 1903 u. 11./4. 1907 siehe dieses Hand- buch 1913/14. A.-K. also von 1907–1913 M. 1 300 000 in 132 St.- u. 1168 als solche abgest. 6 % Vorz.-Aktien. Der Bilanzverlust des Jahres 1912 (M. 120 054) wurde aus den Reserven gedeckt. Zur durchgreifenden Sanierung bezw. behufs ausgiebigen Abschreib. beschloss die G.-V. v. 28./4. 1913 das A.-K. von M. 1 300 000 durch Einziehung von 7 von der Ges. erworbenen Aktien (3 Vorz.- u. 4 St.-Aktien) um den Betrag von M. 7000 u. durch Zus legung der Vorz.-Aktien im Verhältnis von 5:1 u. der St.-Aktien im Verhältnis von 16: 1 um den Betrag von M. 1 052 000 auf M. 241 000 herabzusetzen. Gleichzeitig wurde beschlossen, das A.-K. um mind. M. 125 000 u. höchstens M. 241 000 zu erhöhen, doch war diese Neu-Emiss. nicht durch- zuführen. Die a. o. G.-V. v. 14./7. 1913 beschloss deshalb den Verkauf des Karether Werkes an die Dachziegelwerke Ergoldsbach A.-G. für M. 522 000, davon entfielen M. 72 000 auf Vor- räte. Die Käuferin übernahm von den ursprünglich vorhandenen M. 500 000 5 %, Oblig. der Zinstag-Ges. M. 380 000 (M. 10 000 waren zurückbezahlt u. M. 110 000 werden vernichtet). Es standen somit der Ges. zur Deckung ihrer Verpflichtungen erhebliche Barbeträge zur Verfüg. Die Firma wurde in Neue Münchener Aktienziegelei A.-G. geändert. Den Aktio- nären der Zinstag-Ges. stand das Recht zu, von den neuzuschaffenden M. 200 000 Ergolds- bach-Aktien M. 120 000 zum Kurse von 165 % zu beziehen. Trotz der verschied. Sanierungs- massnahmen ergab sich für 1913 ein neuer Verlust von M. 117 976, der aus den Reserven gedeckt wurde. Hypotheken: M. 123 633. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: In den ersten 4 Mon. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige Sonderrückl., vertragsm. Tant., sodann bis 4 % an Aktien, Rest weitere Div. Der A.-R. erhält 10 % Tant. von dem Reingewinn, der nach Ausscheidung von 4 % Div. an das ganze A.-K. verbleibt. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Grundstücke 288 114, Gebäude 77 130, Utensil. 3734, Bureaueinricht. 1, Kassa 881, Aussenstände 10 055, Kaut. 3818, Wechsel 570, Waren (Fertig- fabrikate) 2561, Betriebsmaterial. 671, Verlust 117 976. – Passiva: A.-K. 241 000, Hypoth. 123 633, Kredit. 16 000, Akzepte 3000, Kaut.-Depos. 146, R.-F. 19 267, Spez.-R.-F. 102 100, unerhob. Div. 370. Sa. M. 505 517. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 173 316, Abschreib. 3173. – Kredit: Waren 56 890, Grundstückpacht 1623, Verlust 117 976. Sa. M. 176 490. Dividenden: Aktien 1898–1903: 9, 9, 6, 0, 0, 0 %; St.-Aktien 1904–1913: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Vo rz.-Aktien 1904–1913: 6, 6, 0, 0, 5, 0, 4, 0, 0, 0 %. Die Div. für die alten 937 Prior.-Aktien für 1904 bezw. 1905 wurde aus dem Gewinn für 1906 u. 1907 nachbezahlt. Aus der Div. für 1910 von 4 % entfiel 1 % auf die rückständ. Div.-Scheine von 1906 u. 3 % auf die rückständ. Div.-Scheine von 1907. Coup.-Verj.: 4. J. (K.). Direktion: Hans Fleischmann, Regensburg-Kareth. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Komm.-Rat Hans Scheidemandel, Stellv. Rechtsanw. Dr. Moessmer II. Bankier Sigm. Bernstein, Bankier Karl Wallach, Dr. phil. Franz Fritz, München. Zahlstellen: München: Bernstein & Fränkel; München u. Regensburg: Kgl. Filialbank. Wiesen-Dampfziegelei, Neidhöfer & Cie. A.-G. in Neuss. Gegründet: 29./1. 1900 mit Wirkung ab 1./1. 1900; eingetr. 22./3. 1900; Übernahmepreis M. 200 000. Gründung s. Jahrg. 1902/1903. Zweck: Herstellung und Verwertung von Ziegelsteinen. Besitz: 2 Ziegeleien. Kapital: M. 200 000 in 200 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis 1./4. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Nach den Abschreib. und Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. 5 % Div., vom verbleib. Überschuss Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Gebäude 50 400, Masch. 10 400, Einricht. 47 500, Utensil. 1600, Effekten 15 990, Mobil. 1, Kassa 1027, Debit. 12 857, Bankguth. 45 328, Hypoth. 2350, Steine 27 104, Kohlen 322. – Passiva: A.-K. 200 000, R.-F. I 5950, do. II 2000, Talonsteuer- Res. 800, Depositum 300, Kredit. 5500, Gewinn 331. Sa. M. 214 881. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 415, Abschreib. 7990, Kohlen 10 276, Unk. 7694, Fuhrlohn 5774, Reparat. 3366, Löhne 1965, Abgaben 2340, Gewinn 331. – Kredit: Vortrag 54, Zs. 2449, Grundstücke 488, Fabrikat.-Kto 37 163. Sa. M. 40 155. Dividenden 1900–1913: 4½, 4, 70, 0, 4½, 3, 4, 4, 1, 3½, 5, 4, 2, 0 %. Direktion: Joh. Neidhöfer, Math. Neidhöfer. Aufsichtsrat: (3) Wilh. Heinemann, Bau- unternehmer Cornelius Pannenbecker, Jul. Janssen.