1408 Porzellan-Fabriken. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat H. Zeh, Stellv. J. N. Jacob, Georg Hertel, Rehau; Georg Zapf, Behringersdorf; Joh. Karl Winterling, Hans Scherzer, Rehau; Ed. Winterling, Röslau. Zahlstellen: Hof u. München: Bayerische Handelsbank u. sämtl. Fil. Roschützer Porzellanfabrik Unger & Schilde Aktien-Ges. in Roschütz, Altenburgischen Anteils. Gegründet: 1./7. 1899; eingetr. 10./11. 1899. Übernahmepreis M. 364 376. Zweck: Herstellung von Porzellanwaren u. anderen keramischen Artikeln. Kabital: M. 270 000 in 270 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 76 000. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Gebäude 153 000, Wohnhaus 26 600, Grundstück 17 940, Masch. 1, Formen 1, Utensil. 1, Fuhrwerk 1, Licht 1, Wechsel 3697, Kassa 889, Effekten 47 590, Feuerversich. 1711, Debit. 137 109, Fabrikat. 24 500. – Passiva: A.-K. 270 000, Hypoth. 76 000, R.-F. 18 482, Provis. 2537, Kredit. 19 153, Gewinn 26 870. Sa. M. 413 043. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Kontokorr. 997, Abschreib. 31 368, Unk. 27 940, Reparat. 3756, Gewinn 26 870. Kredit: Vortrag 4307, Kontokorrent 35, Agio 1921, Zs. 333, Fabrikat. 84 335. Sa. M. 90 933. Dividenden 1899–1913: 5, 3½, 5, 5, 8, 10, 10, 11, 12, 9, 12, 9, 77,89―― Direktion: Bernh. Schilde. Prokuristen: Raimund Metzner, Carl Unger, Ernst Schilde. Aufsichtsrat: Vors. Herm. Unger, Leipzig; Bank-Dir. Kallensee, Sonneberg; Dir. Ed. Bolbrinker, Kahla. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Sonneberg: Bank f. Thür. (Strupp). = — ― 2 ― * Porzellanfabrik Schönwald in Schönwald, Oberfranken mit Zweigniederlassung in Arzberg. Gegründet: 5./2. 1898; eingetr. 16./4. 1898. Gründer s. Jahrg. 1901/1902. Auf das A.-K. wurde die seit 1879 von der Kommanditges. J. N. Müller zu Schönwald betrieb. Porzellan- fabrik mit M. 755 443 sowie bar M. 40 556 eingelegt, wofür 796 Aktien à M. 1000 gewährt wurden. Zweck: Fabrikation von Porzellanwaren u. anderen keram. Artikeln, hauptsächl. von Gebrauchsgeschirren. Das Etabliss. der Ges. besteht aus Fabrikgebäude mit 12 Brennöfen u. neu erbautem Lagergebäude, einer Massemühle, Masch.-Haus mit einer neuen 200 pferdigen Dampfmasch. u. 3 Dampfkesseln, Wirtschaftsgebäude mit einem Saale zum Kantinenbetrieb, Wohnhaus mit Garten, Grundstücken für den Ökonomiebetrieb. Flächeninhalt der Grund.- stücke insgesamt ca. 25ha. 1903 Erwerb der Porzellanfabrik Th. Lehmann in Arzberg mit Wirkung ab 1./1. 1903 mit allen Aktiven u. Passiven für M. 568 864. Die Anlagen in Arzberg bestehen aus Fabrikgebäude mit jetzt 10 Brennöfen u. 2 Lagerhäusern, 1 Massemühle, Masch.- u. Kesselhaus mit Dampfmasgh. von 95 HP., Wirtschaftsgebäude mit Kantine, Wohnhaus mit Garten, Grundstücken zum Ökonomiebetrieb. Flächeninhalt der Grundstücke zus. 8,142 ha. Arb. in beiden Fabriken etwa 1100 Personen. Zugang auf Immobil.-Kto für 4 Brennöfen in Arzberg 1906 zus. M. 201 854, auf Masch.-Kto u. sonst. Anlagen M. 147 825. Zugänge in beiden Fabriken 1907–1913 M. 58 271, 38 790, 49 231, 71 130, 34 394, 37 744, ca. 140 000. Eine neue Gleis- anlage nebst Grundstücken erforderte in Schönwald 1907/09 M. 270 000. – Die Ges. gehört dem Verbande Deutscher Porzellanfabriken zur Wahrung keramischer Interessen an. Der Rückgang des Gewinnerträgnisses i. J. 1907 ist in der Hauptsache auf die schwierigen Arbeiterverhältnisse, die Erhöhung der Löhne und die Verteuerung der Rohmaterialien, insbesondere aber auf den schlechteren Geschäftsgang in den Monaten Nov. u. Dez. zurückzuführen. 1908 wurde infolge der Betriebseinschränkung, bedingt durch die ungünstigen Brancheverhältnisse, ein Brutto- gewinn von M. 320 702 erzielt. Nach Abzug aller Unk. mit M. 306 398 und der Abschreib. mit M. 120 018, ergab sich ein Verlust von M. 105 713, der nach Aufzehrung von M. 78 849 Reserven mit M. 26 864 vorgetragen wurde u. sich 1909 um M. 43 759 (auf M. 70 624) er- höhte, da die ungünstigen Verhältnisse von 1908 anhielten. 1910 hat sich die Marktlage etwas gehoben, sodass die Beschäftig. in beiden Werken befriedigend war; die Abschreib. (R. 114 965) sowie die Unterbilanz aus 1909 (M. 70 624) konnten verdient werden, seit 1911 ist die Div.-Zahlung wieder aufgenommen worden. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 800 000, erhöht lt. Vereinbar. der Gründer v. 14./4. 1898 um M. 200 000; ferner erhöht zwecks Erwerb der Lehmann'schen Porzellanfabrik in Arzberg lt. G.-V. v. 2./6. 1903 um M. 600 000 (auf M. 1 600 000) in 600 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1903, begeben zu pari zuzügl. 1.828 % Agio nebst 4 % Zs. seit 1./1. 1903. angeboten den Aktionären zu 125 %. Hypotheken: M. 34 993 auf Schönwald zu 4½ % (urspr. M. 100 000). Tilg. mit 2 % bis 1919, seitens der Gläubiger unkündbar, Hypoth. seitens der Ges. jederzeit mit 6 monat. Frist kündbar. Prioritäts-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. à M. 1000, rückzahlbar zu 102 %; aufgenommen 1905 zur Deckung von Neubau-Unk., Tilg. von M. 215 338 Hypoth. auf Arzberg u. Stärkung der Betriebsmittel. Zs. 1./1. u. 1./7. Tilg. mit jährl. ca. M. 25 000 ab 1906 durch Verlos. im Juli auf 31./12. Die Anleihe ist auf dem Arzberger Etabliss. an I. Stelle sichergestellt. In Umlauf ult. 1913 M. 812 000. Zahlstellen wie bei Div. Geschäftsjahr; Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5, höchstens 10 % z. R.-F., alsdann bis 4 % Div., bis zur Hälfte kann der Rest vom A.-R. zur Verwendung in das Unternehmen zurückgestellt werden,