412 Porzellan-Fabriken. die beiden Tafelglasfabriken sind im österreichischen Tafelglassyndikat. Beschäftigt werden rund 1100 Arb. Die Kohlenförderung der Braunkohlenwerke beträgt pro Tag 10 Waggons für eigene und 14–15 Waggons für fremde Rechnung. Die Schachtleitung berechnet bei einer Durchschnittsförderung von 20 Waggons pro Tag die Lebensdauer der Schächte auf noch etwa 30 Jahre. Die Übernahme gilt ab 1./7. 1908. Nicht mit über- nommen wurde das Prager Geschäftshaus, das auf 5 Jahre ermietet und auf das die Ges. ein Vorkaufsrecht für 5 Jahre zum Preise von M. 330 000 hat. Die Übernahme- und andere Spesen trug die Ges., erhielt aber dafür K 110 000 u. M. 20 000 R.-F.-Vergüt. zu- gebilligt. Den Aktionären wurden M. 1 000 000 der neuen Aktien zu 150 % angeboten (s. unten). Wegen Erwerb der Fabriken in Wilhelmsburg u. Znaim siehe bei Kap. Sämtl. österr. Werke wurden 1913 an Ges. m. b. H. mit den alten Firmenbezeichnungen abgetreten. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht zwecks Erwerb der Fabrik Brüder Urbach in Teplitz-Turn lt. G.-V. v. 12./3. 1906 um M. 1 000 000 in 1000, ab 1./1. 1906 div.-ber. Aktien, übernommen als Gegenwert für ihre Einlagen zu 104.75 % von genannter Teplitzer Firma, für die ausserdem eine Hypoth. von M. 212 000 auf das Triptiser Grundstück der Ges. eingetragen wurde. Ein Teilbetrag der Aktien von 1906 wurde den alten Aktionären 2: 1 vom 5.–19./4. 1906 zu 196.50 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1906 angeboten. Nochmals erhöht anlässlich der Übernahme der Glasfabriken S. Fischmann Söhne lt. G.-V. v. 5./3. 1909 um M. 2 000 000 (auf M. 4 000 000) in 2000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909, begeben zu 101 %, hiervon angeboten M. 1 000 000 den alten Aktionären 2: 1 vom 2.–15./4. 1909 zu 151 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1909 sowie Aktienstempel u. Schlussscheinstempel. Die a. o. G.-V. v. 28./10. 1912 ermächtigte die Ver- walt. die den Herren Rich. u. Oskar Lichtenstern gehörenden Fabriken unter den Firmen Gebrüder Lichtenstern in Wilhelmsburg u. Rudolf Dittmars Erben in Znaim zu erwerben. Es gingen dadurch an die Triptis-Akt.-Ges. die beiden genannten Fabriken mit allen Masch., Mobil., den dazugehörenden Wohnhäusern u. Arb.-Wohnhäusern u. etwa M. 1 500 000 in Aussenständen, Vorräten u. Bankguth. für zus. M. 2 915 307 über. Den Vorbesitzern wurden hierfür M. 2 000 000 neue Aktien zu 108.50 % = M. 2 170 000 u. M. 650 000 Hypoth. bewilligt, sowie M. 95 307 Verbindlichkeiten übernommen. Die Passiven sind von den Vorbesitzern mit Ausnahme eines geringfügigen Betrages zu tilgen. Nach Durchführung der Beschlüsse beträgt das A-K. M. 6 000 000. Die Firma wurde in Triptis-Akt.-Ges. abgeändert. Zu bemerken ist noch, dass die neu ausgegebenen Aktien zum weitaus grössten Teil auf eine Anzahl von Jahren von den Vorbesitzern nicht an die Börse gebracht werden dürfen; auf einen Teil der Aktien ist einem Konsort. ein Optionsrecht zum Kurse von 200 % eingeräumt, während das auf einen weiteren Teil der Aktien zum gleichen Kurse eingeräumt gewesene Optionsrecht gegen eine Vergüt. abgelöst wurde. Anleihe: M. 1 100 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V. v. 15./3. 1909, rückzahlbar zu 103 %. Aufgenommen anlässlich des Erwerbs der S. Fischmannschen Fabriken (s. oben). 700 Stücke à M. 1000, 800 Stücke à M. 500, lautend auf den Namen des Bankhauses Geb. Arnhold in Dresden, oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 1910 durch Auslos. oder Rückkauf im Jan. auf 1./7. Seit 1910 verstärkte Tilg. od. Totalkünd. mit 6 monat. Frist zulässig. Die Anleihe ist an erster Stelle auf die Triptiser Fabrik, den im Teplitzer Bezirk gelegenen Glasfabriken in Tischau u. Kleinaujezd, dem in Zuckmantel bei Teplitz u. Tischau gelegenen Bergwerksbesitz u. die Steingutfabrik in Turn-Teplitz ein- getragen. Noch in Umlauf Ende 1913: M. 1 004 500. Verj. der Coup. 3 J. (K.), der Stücke 10 J. (K.). Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1909–1913: 101.25, 102.40, –, –, 96 %. Auf- gelegt am 30./9. 1909 zu 101.25 %. Zugelassen in Dresden im Dez. 1909. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Mai, Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z R.-F., bis 4 % Div., vom Übrigen vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 2000 für den Vors. u. M. 1000 für jedes Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Grundstücke 634 334, Betriebsgebäude 3 521 557, Wohnhäuser 478 838, Kohlenschächte u. Kuxen 327 599, Masch. 409 029, Neuanlage 59 365, Utensil. 1, Licht 1, Geleis 1, Pferde, Wagen u. Automobil 1, Formen 1, Wasseranlage 1, Tonfelder 1, Effekten 12 000, Kassa 16 640, Wechsel 135 865, Bahnbeteilig. 34 000, Bankguth. 755 285, Debit. 1 917 258, Rohmaterial. 428 214, fertige Waren 1 219 346. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Oblig. 1 004 500, do. Zs.-Kto 7638, do. Auslos.-Kto 3605, Hypoth. 649 708, R.-F. I 600 000 (Rückl. 30 000), do. II 40 000, Kredit. 638 360, Arb.-Unterst.-Kasse 31 095, Delkr.-Kto 50 000 (Rückl. 28 007), Div. 720 000, do. alte 240, Tant. 146 858, Vortrag 57 335. Sa. M. 9 949 342. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 179 126, Unk. 703 503, Geschirr-Unterhalt. 56 911, Reparat. 107 620, Obligat.-Zs. 45 540, Hypoth.-Zs. 36 906, Gewinn 1 022 202 – Kredit: Vortrag 49 129, Zs. 30 800, Fabrikat.-Kto 2 071 880. Sa. M. 2 151 810. Kurs: In Dresden Ende 1896–1913: 195, 144, 128, –, –, 100, 108, 128.25, 174, 201, 225, 180, 161, 187.50, 194, 195, 182, 166 %. Aufgel. 17./6. 1896 zu 165 %. – In Berlin Ende 1904 bis 1913: 174.75, 203, 224, 179, 163, 187, 195, 194.80, 180.25, 166.50 %. Erster Kurs 10./5. 1904: 165 %. Die Aktien Nr. 1–2000 wurden ab 9./9. 1909 auf die neue Firma abgestempelt. Dividenden 1896–1913: 12, 6, 6, 1, 5, 8, 8, 9, 10 12, 15, 12, 12, 12, 12, 12, 12, 12 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Komm.-Rat Curt Gretschel, Triptis; Alfred Urbach, Jul. Fischmann, Teplitz; Oscar Lichtenstern, Wilhelmsburg.