1416 Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. Art. Ein im Aug. 1904 stattgefundener Brand hat einen bedeutenden Schaden, ca. M. 66 000, zugefügt, weil ein Teil des verbrannten Lagers durch die Versich.-Summe nicht gedeckt wurde. Die schlechte Konjunktur des J. 1909 verschärfte sich 1910 u. 1911 weiter, sodass die Ges. unter einem tiefen Preisstand ihrer Fabrikate spez. der Beleuchtungsartikel, zu leiden hatte. Es resultierte für 1910 ein Gesamtverlust von M. 121 022, wovon M. 19 007 durch Gewinn-Vortrag u. M. 23 044 aus dem R.-F. Deckung fanden, restl. M. 78 970 Verlust wurden vorgetragen; 1911 u. 1912 Erhöh. desselben auf M. 256 665 bezw. M. 338 361 (Sanier. S. b. Kap.). Da eine Erhöhung der Preise für ihre gewöhnl. Beleuchtungsartikel für die nächste Zeit nicht zu erwarten ist, wurden Vorkehrungen getroffen, den Betrieb durch die Aufnahme neuer Artikel (Pressglas, Bausteine etc.) weiter auszubauen, um nach u. nach die verlustbringenden Artikel ganz fallen lassen zu können. Kapital: M. 870 000 in 675 Vorz.-Aktien u. 195 St.-Aktien à M. 1000. Zur Sanierung der Ges. (Unterbilanz Ende 1912 M. 338 361) beschloss die G.-V. v. 5./6. 1913: Die Aktien werden im Verhältnis von 5: 3 zus. gelegt, sofern nicht eine Zuzahlung von 40 % = M. 400 geleistet wird. Durch die Zuzahl. werden die betreffenden Aktien nicht nur von der Zus. leg. befreit, sondern dadurch auch noch in Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1913 umgewandelt, denen vor den St.-Aktien 7 % Vorz.-Div. mit dem Rechte der Nachzahl. u. nach 4 % Div. auf die zus. gelegten St.-Aktien noch die Hälfte des alsdann als Div. zu verteilenden Gewinns zusteht. Ferner wird dem Vorstand die Ausgabe weiterer Vorz.-Aktien bis zum Betrag von M. 300 000 zu pari überlassen, unter Wegfall des Bezugsrechtes der bisherigen Aktionäre. Diese Vorz.-Aktien haben die gleichen Rechte wie die durch Zuzahl. entstandenen Stücke. Nach Durch- führung der Transaktion A.-K. jetzt wie oben M. 870 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 7 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahl.-Anspruch, dann 4 % an St.-Aktien, etwaige besond. Abschreib. u. Rückl., vom Übrigen 6 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen, auf Handl.-Unk.-Kto zu verbuchenden Jahresvergüt. von M. 3000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Siehe oben. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Grundstücke 45 775, Gebäude 462 629, Öfen 92 011, Masch. 59 857, Pferdebahn 40 162, Gespanne 1576, Utensil. 59 979, Kontor-Utensil. 1, Fabrikat.- Kto 275 611, Brennmaterial. 1295, Effekten u. Kaut. 7581, Prämien 2844, Wechsel 5660, Kassa 2784, Debit. 250 880, Bankguth. 16 278, Avale 16 200. – Passiva: Vorz.-Aktien 675 000, St.-Aktien 195 000, Hypoth. 200 000, Delkr.-Kto 23 763, Kredit. 199 340, Avale 16 200, R.-F. 1591, 4 % Abschlags-Div. auf Vorz.-Aktien 27 000, Tant. an Vorst. 1591, Vortrag 1642. Sa. M. 1 341 129. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Extra-Abschreib. 61 639, Verlustsaldo per 1912 338 361, Handl.-Unk. 52 041, ordentl. Abschreib. 41 794, Reingewinn 31 824. – Kredit: Buchgewinn aus der Sanierung 400 000, Fabrikat.-Betriebsgewinn 125 660. Sa. M. 525 660. Kurs Ende 1890–1912: In Dresden: 108, 104, 105.75, 103, 120, 120, 123, 120, –, 103, –, –, –, 92, 87, 85, 78, 75, 118.50, 101, 80, 70, 48 %. – Auch notiert in Leipzig (daselbst ult. 1906 bis 1912: 78, 77, 119, 104, 82, 70, – %). Notiz seit 1./10. 1913 eingestellt. Dividenden: St.-Aktien 1889–1913: 10½, 10½, 9, 7½, 7, 7, 7, 7, 6, 6, 7, 6, 2, 4, 6, 0, 1, 2, 5, 8, 0, 0, 0, 0, 0 %. – Vorz.-Aktien 1913: 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Rich. Tauchen, Georg Steglich. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Fabrikbes. Max Hoffmann, Strassgräbehen; Stellv. Fabrikbes. Max Dudek, Dresden-Blasewitz; Baumstr. Nic. Paulick, Justizrat Dr. Felix Popper, Dresden. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Dresden: Dresdner Bank. Glasfabrik Aktiengesellschaft in Brockwitz bei Meissen. Gegründet: 28./3. 1903; eingetr. 6./5. 1903. Gründer s. Jahrg. 1905/06. Zweck: Erricht. u. Betrieb von Glashütten in Brockwitz. Betriebseröffn. Anfang 1904. 1905/06 Vergrösserung der Anlagen, was ca. M. 400 000 erforderte. Die Ges. fabriziert Press- glas-, Hohlglas- u. Schleifglas-Artikel für Beleuchtung, Haus- u. Wirtschaftsbedarf und für Montage. Als Spezialität wird Pressglas nach amerikan. Art hergestellt. Ca. 850 Beamte u. Arb. Das auf der Flur Brockwitz bei Meissen gelegene Fabrikgrundstück ist 116 860 qm gross, wovon 16 455 qm bebaut. Gleisanschluss an Eisenbahnlinie Dresden-Meissen vor- handen. Die Fabrik hat eine eigene elektr. Licht- u. Kraftanlage, ausserdem hat ein be- nachbartes Gaswerk Gas für Beleucht.- u. Betriebszwecke zu liefern. Der Fabrikation dienen: 3 Regenerativ-Schmelzöfen, System Siemens, mit den dazu gehörigen Nebenöfen u. Lagerräumen für die Rohmaterialien, ferner 3 nach dem Patent Turck-Maly gebaute Generatoren-Anlagen, sowie die zur eigenen Herstellung von Glashäfen und Eisenformen dienenden Gebäude. Zur Fabrik gehören 14 Arb.-Wohnhäuser. Der gesamte Grundbesitz der Ges., einschl. der zum Bau von Arb.-Wohnhäusern verwendeten Grundstücke, hat eine Grösse von 156 980 qm. Die Ges. unterhält 2 Verkaufsbüros in Leipzig u. Rerlin, sowie zahlreiche Vertretungen u. Musterlager. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 300 000. Die G.-V. v. 11./3. 1905 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 200 000. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 22./10. 1907 um M. 250 000 in 250 Aktien, angeboten den alten Aktionären zu 120 %. Weitere Erhöhung