* Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. 1419 werkseigentum nebst sämtl. Fabriken und Baulichkeiten der früheren Fabrik feuerfester und säurefester Produkte Akt.-Ges. zu Vallendar hinzu erworben worden, nämlich drei Flaschen- fabriken in Wirges, Osterwald bei Hameln und Gertraudenhütte bei Schneidemühl, ferner eine Flaschenverschlussfabrik und eine Chamottefabrik in Wirges, eine kleinere Chamottefabrik in Bad Nauheim, und ein Steinkohlenbergwerk in Osterwald b. Hameln. Ausserdem hat die Ges. 1905 die restlichen Kuxe der Gew. Kosten in Böhmen erworben, sodass ihr jetzt sämtl. Anteile dieser Gew. gehören. Dieselbe existiert noch als solche u. ist die Inhaberin der protokollierten Firma: Glashütte der Gew. Kosten, inzwischen in eine G. m. b. H umgewandelt (siehe nach- folgende Notiz). Die der Ges. gehörigen Grundstücke in allen Betrieben umfassen einen Gesamt- flächeninhalt von ca. 430 ha; hierin sind etwa 140 ha in der Nähe der Uscher u. Gertrauden- hütter Fabrik golegenen Torflandes eingeschlossen, dessen Ausbeute zur hauptsächlichsten Deckung des Bedarfes an Feuerungsmaterial für die Uscher u. Gertraudenhütter Fabrik Verwendung findet. Die Gesamtzahl der Glasöfen auf den Werken der Ges. betrug Ende 1909 43, ausserdem sind zur Herstellung der feuer- u. säurefesten Produkte in Wirges u. Nauheim 3 Kammer,, 4 Schacht- u. 13 Brennöfen vorhanden. Die Glasöfen sind zum grössten Teile nach dem Siemens-System gebaut oder umgebaut. Ausser handgefertigten Flaschen werden jetzt auch Maschinenflaschen hergestellt, nachdem die a. o. G.-V. v. 26./11. 1907 beschlossen hatte, dass die Ges. an dem Erwerb der Owens-Patente, welche ermöglichen, brauchbare Flaschen automatisch zu produzieren, sich beteiligt. Die deutschen u. österreich. Fabriken der Ges. gehören dem deutschen, resp. österreich.- ungar. Flaschenverbande an. Die Beteiligungsziffer der deutschen Fabriken beträgt zurzeit ca. 16.8 % und diejenige der österreich. Fabriken 34.35 %. Ausserdem ist die Ges. für ihre deutschen Fabriken der Drahtglas-Konvention beigetreten. Der Absatz der erzeugten Fabrikate erfolgt durch eine gemeinsame Verkaufsstelle in Berlin; Beteiligungsquote der Ges. gegen- wärtig 25.5 %. Für Verbesserungen und Erweiter. der Fabrik-Anlagen inkl. Anschaff. werden alljährl. erhebliche Aufwendungen gemacht (so 1910–1912 für ca. M. 700 000, ca. 840 000, ca. 1 400 000, ca. 552 989. Umsatz 1906–1913: M. 15 453 000, 15 944 000, 15 398 000, 15 052 000, 16 086 000, 19 488 000, 20 020 000, 18 951 000. Der Flaschenverkauf 1906–1907: 144.1 Mill., 134.8 Mill.; später nicht veröffentlicht (1911: 144 Mill.). Gesamtzahl der gesellschaftl. Beamten ca. 300, der Arbeiter u. Arbeiterinnen ca. 6000. Im Jahre 1910 erwarb die Ges. sämtl. K 1 250 000 Aktien der Grazer Glasfabrik A.-G. in Graz (siehe bei Kap.). 1912 wurde die Glashütte der Gew. Kosten u. die Grazer Glasfabrik A.-G. in Gesell- schaften m. b. H. umgewandelt u. firmiert erstere seit 1./9. 1911 Glashütte Kosten G. m. b. H. in Kosten bei Teplitz und letztere seit 1./1. 1912 Grazer Glasfabrik G. m. b. H. in Graz, Sitz Eggenberg bei Graz. Im Okt. 1911 schloss die Siemens-Ges. eine Interessen-Gemeinschaft mit der Glasfabrik C. Scharff in Gleiwitz. Diese Firma wurde in eine Ges. m. b. H. umgewandelt, wovon die Siemens-Ges. inzwischen sämtl. Anteile übernommen hat. Kapital: M. 11 000 000 in 11 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 9 000 000, erhöht zwecks Erwerb der Etablissements der Fabrik feuer- u. säurefester Produkte A.-G. in Vallendar (s. oben) lt. G.-V. v. 30./12. 1901 um M. 1 000 000 (auf M. 10 000 000) in 1000 Aktien à M. 1000. Dieselben wurden der Konkursverwalt. der Vallendarer Ges. zum Ausgabekurse von 115 % überlassen u. von dieser seitens eines durch die Berliner Handels-Ges. vertretenen Konsort. zu 180 % übernommen; letzteres bot sie den Siemens-Aktionären zu dem gleichen Kurse an. Agio mit M. 118 029 in den R.-F. Die G.-V. v. 13./5. 1910 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 (also auf M. 11 000 000) in 1000 Aktien, hiervon div.-ber. 759 Stück ab 1./1. 1910, 241 Stück ab 1./1. 1911, übernommen von einem Bankenkonsort. zu 200 % mit der Verpflichtung, nom. M. 356 000 Aktien zum Übernahmepreis der Ges. für die Veräusserer. der sämtl. Aktien (K 1 250 000) der Grazer Glasfabrik A.-G. zur Verfüg. zu stellen, die restl. M. 644 000 Aktien aber bestmöglichst zu verkaufen und an die Ges. drei Viertel des nach Ersatz der Unk. u. Abdeckung aller Spesen verbleibenden Gewinns abzuführen. Für jede der 6250 Grazer Aktien à K 200 wurden je K 212 gezahlt. Die Grazer Aktien stehen mit M. 952 212 zu Buch. Agio d. Emiss. v. 1910 mit M. 1 211 099 in R.-F. Anleihe: M. 6 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 30./12. 1901, rück- zahlbar zu 103 %, 6000 Stücke à M. 1000, auf Namen der Berliner Handels-Ges. oder deren Ordre. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1906 bis längstens 1933 durch jährl. Ausl. von 2 % u. ersp. Zs. 1./10. (zuerst 1905) auf 2./1.; verstärkte Tilg. oder gänzliche Künd. ab 1906 vorbehalten. Die Anleihe ist nicht hypothek. sichergestellt, der Schuldner hat sich nur verpflichtet, vor völliger Tilg. oder Sicherstellung keine neue Anleihe mit besserem Recht aufzunehmen. Zahlst. wie bei Div. ausser Berlin: Koenen & Co.; ferner Halle a. S.: Hallescher Bankverein Kulisch, Kaempf & Co. Verj. der Stücke u. Coup. nach gesetzl. Bestimmung. Den Besitzern der Teilschuldverschreib. der Vallendarer Ges. wurde der Umtausch ihres Besitzes gegen vor- stehende Schuldverschreib. der Siemens-Ges. angeboten und von ihnen bis auf einen ge- ringfügigen Betrag vollzogen. Ende 1913 in Umlauf M. 4 913 000. – Kurs in Berlin Ende 1902–1913: 105, 104.75, 104.40, 104.60, 104.50, 102.50, 103, 104.40, 103.90, 103, 101, 99.10 %. Zugel. M. 6 000 000 am 2./7. 1902. Erster Kurs 9./7. 1902 104.20 %. Auch notiert in Dresden (hier zugelassen Ende Okt. 1902). Hypotheken (Ende 1913): M. 457 500 auf Dresdner Grundstücken etc.