Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. 1429 Der Grundbesitz der Ges. umfasst in der Gemarkung Penzig 11 ha 39 a 47 qm. Davon sind 2 ha 25 a 34 qm bebaut. Unter den Immobilien befinden sich 27 Beamten- u. Arb.- Wohnhäuser mit insgesamt 112 Wohnungen. An Fabrikationseinrichtungen in den 3 ge- trennten Fabrikanlagen sind vorhanden: 10 Glasschmelzöfen (System Siemens), 2 Wannen (system Henning und Wrede) nebst Kühlanlagen, Glasschleifereien, Malerei, Schmiede, Schlosserei und eine Verschlussfabrik. Die im August 1906 in Penzig durch Feuer zer- störte Masch.-Anlage wurde nicht mehr errichtet, dafür das Elektr.-Werk Penzig für M. 190 000 angekauft. Dasselbe, seitens der Gemeinde bis 1935 konzessioniert, gibt auch Licht u. Kraft an Dritte ab. Der elektr. Strom wird seit 1910 von der Überlandzentrale der Stadt Görlitz bezogen. 1908 Ausbau der Betriebsanlagen, sowie Neubau von Arb.-Wohnhäusern. Zu- gänge auf Anlage-Kti 1910–1913 ca. M. 90 000, ca. 150 000, ca. 85 000, ca. 120 000. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Akt. à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 15./5. 1899 um M. 1 000 000 (auf M. 2 000 000) in 1000, ab 1./7. 1899 div.-ber. Aktien voll eingezahlt. Um die Deubener Niederlassung derartig herunterzuschreiben, dass die Realisierung zum Buchwert ermöglicht wird u. weitere Verluste daran nicht mehr zu befürchten, sind, haben sich die Aktionäre 1904 entschlossen, nom. M. 216 000 Aktien gratis einzuliefern, welche mit dem durch den Vertrag mit Sievert & Co. seitens der Ges. erworbenen Nominalbetrage von M. 200 000 eigener Aktien, von einigen Aktionären gegen M. 374 400 in bar übernommen wurden (s. auch Jahrg. 1908/09 dieses Handb.). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 4 % Div., v. verbleib. Überschuss an Vorst. u. Beamte vertragsm. Gewinnanteile, 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von M. 1500 pro Mitgl.), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Immobil. 1 086 017, Hamburger Lagerhaus 1, Masch. 1, Formen 1, Wannen u. Öfen 1, Hütten-Inventar 1, elektr. Licht- u. Kraftanlage 1, Kontor- Utensil. 1, Feuerwehr 1, Patente 1, Anschlussgleise 1, Pferde u. Wagen 1, Elektrizitätswerk 270 000, Material. 48 936, Waren 184 488, Kassa 1830, Wechsel 108 965, Bankguth. 594 539, Debit. 504 280, Kaut. 21 342. – Passiva: A.-K. 2 000 000, R.-F. 162 295 (Rückl. 19 062), Delkr.- Kto 45 202, Talonsteuer-Res. 12 000, Kredit. 146 462, Bürgschafts-Kto 18 000, Unterstütz.-F. 9893 (Rückl. 5000), Res. für Umbauten 40 000, Div. 300 000, Tant. an Vorst. u. Angestellte 33 017, do. an A.-R. 24 417. Sa. M. 2 820 410. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.-Unk. 2 146 350, Abschreib. 158 863, z. Delkr.- Kto 16 000, Res. für Umbauten 40 000, Talonsteuer-Res. 4000, Gewinn 410 619. – Kredit: Vortrag 29 368, Waren 2 703 668, Zs. 29 169, Lizenzen 1200, Elektrizitätswerk-Uberschuss 12 427. Sa. M. 2 775 834. Kurs Ende 1909–1913: 161, 184, 181, 171, 194.50 %. Die Zulassung der Aktien zur Notiz an der Berliner Börse erfolgte Anfang Mai 1909; erster Kurs am 17./5. 1909 146 %. Dividenden 1896–1913: 7½, 8, 8, 8, 8, 0, 0, 0, 0, 6, 8, 9, 9, 10, 11, 11, 13, 15 %. Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Alb. Mayer. Prokuristen: Bruno Irmscher, Franz Weberbauer (koll.). Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Gen.-Konsul Max Doertenbach, Stuttgart; Stellv. Bank- prokurist Dr. Alfr. List, Dir. Friedr. L. Keppler, Berlin; Moritz Baumann, Berlin; Komm- Rat Dr. jur. Georg von Doertenbach, Stuttgart; Herm. Hecht, Grunewald. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: S. Bleichröder; Breslau: E. Heimann; Stuttgart: Doertenbach & Co. G. m. b. H. W. Hirsch Aktien-Gesellschaft für Tafelglasfabrikation in Radeberg i. S. mit Zweigniederlassung in Schmölln i. S. Gegründet: 2./5. 1899 mit Wirkung ab 1./1. 1899; eingetr. 5./6. 1899. Übernahmepreis M. 973 821. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Übernahme u. Betrieb der der Firma W. Hirsch zugehörigen Tafelglasfabriken in Radeberg u. Schmölln. Die Schmöllner Anlagen wurden 1900 bedeutend erweitert und zu diesem Zwecke ein ca. 11 000 qm grosses Kreal erworben. 1906 wurden sämtliche 5 Schmelzöfen und ein Streckofen in Radeberg umgebaut und in Schmölln beide Schmelzöfen vergrössert, auch ein Doppelstreckofen und 2 Trommeln neu gebaut. Zugänge hierfür u. für sonstige Anlagen zus. M. 63 795; 1907–1913: M. 27 922, 32 405, 49 125, 40 711, 59 668, 97 570, 94 208. Die Unterbilanz aus 1912 M. 134 576 konnte 1913 um M. 34 936 ver- mindert werden. Kapital: M. 750 000 in 750 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht lt. G.-V. v. 16./3. 1901 um M. 150 000, begeben zu 110 % an die Vorbesitzer. Hypotheken: M. 254 000 (Ende 1913) nach Zurückzahl. von M. 101 000 aus verschafftem Bankkredit 1902. Die Hypoth. lasten auf dem Radeberger u. Schmöllner Besitz der Ges., sind mit 4, 4½ u. 4½ % verzinsl. u. zu verschied. Terminen mit gleichmässigen Rechten für beide Teile mit 3 bezw. 6 monat. Frist kündbar. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 5 % Tant. an A.-R. (mind. aber M. 3000), vertragsm. Tant. an Vorst., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Grundstücke 180 000, Gebäude I 509 500, do. II 53 000, öten 140 000, Geleise 13 000, Masch. 12 900, Utensil. 1, Pferde, Wagen u. Geschirre 1, Waren