Fabriken für Chemikalien etc. 1441 bahn Zons-Nievenheim G. m. b. H. (St.-Kap. M. 300 000) mit M. 100 000. Die Aktien der Ges. werden seit 11./3. 1913 mit dem Aufdruck der neuen Firma versehen. 3 Geschäftsjahr: Kalenderj.. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva- Grundstücke 834 800. Gleisanlage 265 500, Wohngebäude 123 000, Fabrikgebäude 382 900, Masch. u. Apparate 621 400, Utensil. 9600, Mobiliar 1, Reservoire 56 000, Eisenbahnwagen 23 500, Patente u. Lizenz 1, Kaut.-Wechsel 129 920, Feuerversich. 10910, Beteilig. 100 000, Bestände an Waren, Material. etc. in der Teerproduktenfabrik u. in den Imprägnierwerken 139 254, Effekten 9294, Kassa 10 972, Bankguth. 128 183, Debit. 420 543. – Passiva: A.-K. 2 100 000, R.-F. 150 111 (Rückl. 13 396), Spez.-R.-F. 127 000 (Rückl. 20 000), Wohlf-Einricht. 46 000 (Rückl. 7000), Talonsteuer-Res. 15 000 (Rückl. 5000), Kaut.-Wechsel 129 920, Hypoth. 111 796, Interims-Kto 128 851, Kredit. 212 811, Div. 210 000, Tant. an A.-R. 7000, Vortrag 27 291. Sa. M. 3 265 781. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 212 006, Instandhalt der Fabrikanlagen 70 035, Abschreib. 116 314, Reingewinn einschl. Vortrag 289 688. – Kredit: Vortrag 21 752, Gewinn 666 291. Sa. M. 688 044. Dividenden 1906–1913: 9, 12, 10, 10, 10, 10, 10, 10 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Gust. Tietz, Friedr. Daniels, Berlin; Dr. phil. Bernh. Wedler, Wesseling. Prokurist: Wilh. Hausmann. Aufsichtsrat: Vors. Wilh. Hoettger, Stellv. Gen.-Dir. Konsul Sali Segall, Bank-Dir. Siegmund Weill, Berlin: Dir. Ernst Kuntze, Charlottenburg; Landgerichtspräs. a. D. Geh. Ober- justizrat Ernst Barre, Bielefeld; Gen.-Dir. Dr. Aug. Clemm v. Hohenberg, Mannheim. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges., A. Schaaffhaus. Bankver. J. D. Riedel A.-G. in Berlin-Britz. Gegründet: 9./3. u. 14./4. 1905 mit Wirkung ab 1./4. 1904; eingetr. 26./4. 1905. Gründung S. Jahrg. 1906/07. Zweck: Erwerb und Fortführung der zu Berlin und Bohnsdorf bei Grünau i. Mark be- legenen chemischen Fabriken sowie der Drogen-Gross-Handlung und des Export- u. Import- geschäfts der offenen Handels-Ges. in Firma J. D. Riedel sowie der Erwerb und Betrieb auch anderer chemischer Fabriken. Die Ges. betreibt insbesondere die Grossdarstellung zahlreicher chemischer Präparate für wissenschaftliche und medizinisch-pharmazeutische Zwecke, sowie für Photographie und Technik. Der Flächeninhalt der Grundstücke der Ges. beträgt in Britz 45, Bohnsdorf-Grünau ca. 39 Morgen. Die Ges. beschäftigt ungefähr 375 Beamte, darunter 25 Chemiker, Apotheker u. Ingenieure, u. ca. 730 Arb. u. Arbeiterinnen. Die Ges. unterhält in Deutschland 24 Reisende bezw. Vertreter u. ist ausserdem noch im europäischen u. überseeischen Auslande an etwa 150 Plätzen vertreten. It. Mitteilung in der G.-V. v. 27./11. 1907 ist die Ges. einer Konvention beigetreten, welche zwischen einer Anzahl renommierter Firmen der Branche geschlossen wurde. Die Ges. Riedel ist bei der 1907 errichteten Akt.-Ges. Pharmakon Fabrik chem. u. pharmazeut. Produkte in St. Peters- burg (A.-K. Rbl. 300 000) mit. Rbl. 100 000 beteiligt; auch hat die Ges. Riedel zur Einführ. ihrer pharmazeutischen Spezialpräparate in England unter der Firma „The J. D. Riedel Company“ eine Zweigniederlassung eröffnet, welche ihren Sitz in London E. C., 54 Cannon Street, hat; 1908 Eröffnung von Zweigunternehmung in New York. Zugänge auf Anlage-Konti erforderten 1908–1913: M. 226 265, 92 216, 77 798, 2 009 114, 1 596 433, 1 025 923 inkl. der neuen Fabrikanlage in Britz. Unter der Firma Permutit-Filter-Co., G. m. b. H. hat die Riedel-Ges. im Aug. 1909 ein Unternehmen mit M. 300 000 St.-Kap. errichtet Diese Ges. befasste sich mit der Fortführ. der Permutit-Abteil. der Riedel-Ges. (Einricht. von Wasser- reinigungs-Anlagen für die Enthärtung, Enteisung usw. von Gebrauchswässern nach dem System Prof. Dr. Gans); der Vertrieb des Permutits geschieht jetzt durch die Permutit- Akt.-Ges., Berlin N. 39, Gerichtstr. 12/13. Sämtl. Permutit-Patente sind 1912 verkauft, nachdem bereits früher die französisch. u. engl. Patente veräussert wurden. Die Gewinne hierfür kamen in der Bilanz von 1912 u. 1913 zur Verrechnung, soweit sie in Barzahl. geleistet wurden. An Stelle der Barzahl. eines beträchtl. Teiles der Kaufsumme mussten Aktien u. Genuss- scheine angenommen werden. Weitere Bareingänge sind, abgesehen von den der Ges. zu- stehenden Abgaben für die jeweilig verkauften Permutit-Mengen, nicht zu erwarten. Wie gross diese sein werden, hängt völlig von dem Aufschwunge des in- u. ausländischen Permutit-Geschäftes ab. Die deutsche Permutit-A.-G. arbeitet mit sehr gutem Erfolge, die ausländ. Ges. sind noch in der Entwicklung begriffen. Den Besitz an Aktien der verschie- denen ausländ. Permutit-Ges. hat die Ges. in ihrer Bilanz v. 1913 wieder ohne Bewertung gelassen; ein zuverlässiger Massstab zu einer solchen Bewertung hat sich bisher nicht ergeben. Die Ges. gedenkt deshalb auch fernerhin ihrer Bilanz nur den Barertrag zuzuführen, der ihr durch den etwaigen Verkauf der Aktien oder durch Gewinnausschüttungen auf ihren Besitz zufliesst. Behufs Baues einer neuen Fabrikanlage erfolgte 1910 der Ankauf eines mit Eisenbahn- u. Schiffahrtsanschluss versehenen Fabrikgeländes in Britz b. Berlin für M. 623 936. Die Fertig- stellung der Fabrikanlage in Britz erfolgte im Mai 1912. Ein an das Fabrikgrundstück an- stossendes, etwa 40 000 qam umfassendes Gelände, dem eine besonders vorteilhafte Lade- gerechtsame der Verwalt. des Teltowkanals gegenüber zusteht, ist 1913 ebenfalls von der J. D. Riedel A.-G. für M. 682 693 erworben worden. Nach Verlegung des Fabrikbetriebes Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1914/1915. 1 91