Fabriken für Chemikalien etc. 1477 Chemisch-pharmazeutische Werke Akt.Ges. in Strassburg i. E. Gegründet: 14./2. 1912; eingetragen 16./4. 1912. Gründer: Apotheker Fritz Hauth, Apotheker Fritz Radlauer, Strassburg; Christian Fortmann, Strassburg-Königshofen; Adolf Frietsch, Leiberstung; Paul Zimmermann, Rentner Friedr. Lieb, Oehringen; Zigarrenfabrikant Jos. Stolper, Bühlerthal; Rechtskonsulent Jos. Wäldele, Steinbach; Bankier Raphael Wolff, Schlettstadt; Gutsbes. Lorenz Jerger, Oberbruck. Als Sacheinlagen brachten Apotheker Fritz Hauth zu Strassburg und die Kaufleute Paul Zimmermann zu Oehringen, Adolf Frietsch zu Leiberstung u. Christian Fortmann zu Strassburg das bereits in Strass- burg-Königshofen unter dem Namen -Chemisch-pharmazeutische Werke Apotheker Fritz Hauth“' bestehende Unternehmen, jedoch unter Ausschluss der im Betrieb dieses Geschäfts begründeten Forderungen und Verbindlichkeiten ein. Dieses Unternehmen umfasst den Vertrieb und die Herstell. nachstehender chemischer, technischer u. pharmazeut. Präparate: a) Oreson, b) Idealkraftnahrung, c) T.-Kapseln, d) Bioglobin für Strassburg und Landkreis Strassburg inkl. Illkirch-Grafenstaden, e) Chantol, f) Ceralin, g) Fortol für Elsass-Lothringen, h) das in Königshofen bereits bestehende Öl- u. Fettwarengeschäft, i) den Vertrieb für Tierarzneimittel — Apotheken, sowie die Verwertung u. Ausnutzung für die ganze Welt der Aphtensalbe – Mittel gegen Maul- u. Klauenseuche, geschätzt zus. auf M. 80 000. An dieser Summe standen den Beteiligungsverhältnissen entsprechend zu: A. Frietsch M. 20 000, Fritz Hauth M. 22 000, Paul Zimmermann M. 19 000, Christian Fortmann M. 19 000, zus. M. 80 000. Für diese Sacheinlagen wurden Frietsch, Hauth, Zimmermann und Fortmann 80 Aktien im Gesamtwert von M. 80 000 durch die Ges. gewährt, und zwar entsprechend dem angegebenen Beteiligungsverhältnis 20, 22, 19 bezw. 19 Aktien. Zweck: Vertrieb u. Herstellung sämtl. chemisch-technischer u. pharmazeut. Präparate. Die G.-V. v. 21./1. 1913 sollte beschliessen über Anderung des Gegenstandes des Unter- nehmens u. des Namens der Firma u. event. Verlegung des Sitzes der Ges. Kapital: Urspr. M. 130 000 in 130 Aktien à M. 1000, begeben zu 106 %, soweit die Aktien nicht als Vergüt. für Sacheinlagen gewährt wurden. Die G.-V. v. 21./1. 1913 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 370 000 (also auf M. 500 000) durch Ausgabe von 370 neuen Aktien, die zu 110 % begeben werden sollen. Bilanz am 31. Dez. 1912: Aktiva: Debit. 11 061, Effekten 22 000, Kassa 129, Mobil. 1301, Waren 10 220, Patente u. Sacheinlagen 95 000, Gründungskto 13 860, Unk. 455. – Passiva: A.-K. 130 000, Kredit. 10 664, Wechselschulden 1727, R.-F. 3531, Gewinn 8103. Sa. M. 154 028. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 27 911, Abschreib. 6684, Reingewinn 8103. Sa. M. 42 700. – Kredit: Bruttogewinn M. 42 700. Dividende 1912: 0 %. Direktion: Kaufm. Christian Fortmann. Prokurist: Adolf Frietsch. Aufsichtsrat: Landwirt Alois Frietsch, Leiberstung; Rechtsanw, Joh. Bairle, Burghausen A. Salzach; Max Seligmann, Metz. Akt.-Ges. für 0zon-Verwertung in Stuttgart, Rotebühlstr. 147 A. Gegründet: Am 23./12. 1907 u. 10./1. 1908; eingetr. 11./1. 1908. Firma bis 11./6. 1910 mit dem Zusatz „System Elworthy-Kölle.“ Gründer siehe Jahrg. 1908/09. Zweck: Herstell. von Apparaten für Ozonerzeugung u. -verwendung, sei es zum Ver- kauf oder zu eigener Verwendung, Beteilig. an ähnlichen Unternehm. sowie Erwerb u. Aus- nützung einschlägiger Erfindungen. Die Firma Kölle & Held in Stuttgart erhält eine 20 % Gewinnbeteiligung bis Ende 1919 u. überlässt der Ges. ihre Patente, auch gewährt diese Firma der Ges. bis 1./1. 1911 einen zinsfreien Vorschuss von M. 20 000. Die lt. G.-V.-B. v. 1./7. 1909 revidierte Bilanz für 1908 weist einschl. der Gründungskosten von M. 6534 einen Verlust von M. 26 456 aus, der sich bis 30./6. 1909 auf M. 34 324 erhöhte. Der Fabrikat.- Bruttogewinn des 1. Halbjahres 1909 ist dabei gegenüber dem Jahre 1908 von M. 7922 auf M. 9583 gestiegen (siehe auch unten). Die G.-. v. 14./8. 1909 verweigerte dem früheren Vorstand u. A.-R. (mit Ausnahme von Wilh. Kölle) die Entlastung. Der jetzigen Direktion wurde die Geltendmachung von Regressansprüchen überlassen. Der Sitz der Ges. wurde ab 1./10. 1909 von München nach Stuttgart verlegt. Dieselbe berief zum 11./12. 1909 eine a. 0. G.-V. ein mit der Tagesordnung: Genehmigung eines mit einem Mitglied des früheren A.-R. abgeschlossenen Vertrags; Geltendmachung von Regressansprüchen gegen den früheren Vorstand; Abänderung statut. Bestimmungen. Kapital: M. 100 000 in 100 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 200 000. Die G.-V. v. 11./6. 1910 sollte zur Beseitigung der Unterbilanz (Ende 1909 M. 76 631) die Herabsetzung des A.-K. auf M. 100 000 durch Zus. legung der Aktien 2:1 beschliessen, doch wurde der Antrag einstweilen zurückgestellt; 1910 stieg die Unterbilanz durch Verlust (M. 4446) u. Abschreib. der Schuld Reinhards (M. 36 694) auf M. 81 077, ermässigte sich aber 1911 um M. 325, auf M. 80 752 und 1912 um M. 4073, auf M. 76 678. Die Zus. legung des A.-K. 21 auf M. 100 000 erfolgte dann lt. G.-V. v. 21./12. 1912; Buchgewinn zur Tilg. der Unterbilanz und zu Abschreib.