Farben- und Bleistift-Fabriken etc. 1495 50 Jahre gültigen Interessengemeinschaft behält jede Ges. ihre selbständige Organisation u. handelt Dritten gegenüber unter alleiniger Haftbarkeit. Die Gewinne der Gesellschaften werden alljährlich nach gleichen Grundsätzen ermittelt, zus. geschüttet u. im Verhältnis von je 43 % für Ludwigshafen u. Elberfeld. zu 14 % für Treptow-Berlin verteilt. Die Badische Anilin- u. Sodafabrik sowie die übrigen beiden Mitgl. der Interessen- gemeinschaft haben 1907/08 ihre A.-K. um M. 35 000 000 erhöht u. zwar Ludwigshafen um M. 15 000 000 (s. bei Kap.), Elberfeld um M. 15 000 000 u. Treptow um M. 5 000 000. Zunächst handelte es sich dabei um die Beschaffung der Mittel für die von der Interessengemeinschaft erworbene Kohlenzeche Auguste Viktoria, von deren 1000 Kuxen die Badische Anilin- u. Sodafabrik u. die Farbenfabriken Elberfeld je 475 zu M. 17 700 pro Kux übernommen haben, während auf die Akt.-Ges. für Anilinfabrikation 50 Stück entfielen. Die Kohlenförderung der Zeche ist in Zunahme begriffen u. betrug 1913 ca. 700 000 t. Die norwegischen Unter- nehmen der Interessengemeinschaft hat dieselbe 1911 durch Verkauf der Aktienmajorität abgestossen. Die deutsche Gruppe bleibt an dem norwegischen Unternehmen inter- essiert und entsendet Repräsentanten in den Verwaltungsrat der Norsk Hydro Elektrisk-Ges. – Eine weitere Neuanlage wurde durch das neue englische Patentgesetz bedingt. Die Inter- essengemeinschaft hat 1908 in England unter der Firma The Mersey Chemical Works eine englische Ges. mit dem Sitze in London u. einem A.-K. von £ 200 000 ins Leben gerufen, die 1909 den Betrieb aufnahm. An dem A.-K. sind Ludwigshafen u. Elberfeld mit je 43 %, Treptow mit 14 % beteiligt. Kapital: M. 54 000 000 in 27 500 Aktien (Nr. 1–27 500) a M. 600 und 31 250 Aktien (Nr. 27 501–75 000 Doppel-Nummern)) à M. 1200. Urspr. A.-K. fl. 1 400 000, erhöht im Laufe der Jahre auf M. 16 500 000, fernere Erhöhung 1897 um M. 1 500 000 angeboten den Aktionären zu 350 %, lt. G.-V. v. 6./5. 1899 um M. 1 800 000 zu 350 %; 1899 um M. 1 200 000, angeboten den Aktionären zu 347 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 26./10. 1907 um M. 15 000 000 in 12 500 Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1908, übernommen von einem Bankkonsort. zu 105 %, welche den Aktionären diese neuen Aktien zu 105 % ange- boten hat. Der Erlös der neuen Aktien diente zum Teil zum Erwerb der Zeche Auguste Victoria zu Recklinghausen. Die G.-V. v. 2./5. 1914 beschloss zur Erweiterung der Oppauer Fabrik u. zur Verstärk. der Betriebsmittel nochmalige Kap.-Erhöh. um M. 18 000 000 in 15 000 Aktien zu M. 1200, die den alten Aktionären zu 107 % angeboten wurden. Anleihe: M. 10 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1901, war unkündbar bis 1908, 10000 Stücke (Ser. A Nr. 1–10 000) à M. 1000, lautend auf den Namen der Rhein. Credit- bank u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1908 bis längstens 1925 durch jährl. Ausl. spät. am 15./9. (zuerst 1907) auf 2./1.; ab 1./1. 1908 auch verstärkte Tilg. oder vollständige Kündig. mit 3 monat. Frist auf einen Zinstermin zulässig, in welchem Falle die über die regelmässige Tilg.-Quote hinaus zur Rückzahlung gelangenden Stücke zu 102 % eingelöst werden. Die Anleihe wurde zur Erweiterung der Anlagen, speciell derjenigen zur Fabrikation von künstlichem Indigo u. zur Verstärkung der Betriebsmittel aufgenommen. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht bestellt, jedoch ist die Ges. nicht berechtigt, vor Tilg. dieser Anleihe einer anderen ein besseres Recht auf das Vermögen der Ges. einzuräumen. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke 30 J. (F.) Zahlst. wie bei Div.-Scheinen exkl. Moskau. Noch in Umlauf Ende 1913 M. 6 670 000. Kurs in Frankf. a. M. Ende 1901–1913: 105, 106, 105.30, 105, 104.50, 103, 102.70, 101.80, 102.40, 102.80, 102.50, 102.50, 100.50 %. Eingef. im Febr. 1901. Notiert auch in Mannheim u. Stuttgart. Serie B: M. 15 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 10./10. 1908, rückzahlbar zu 100 %. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Deutschen Bank zu Berlin oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1915 lt. Plan innerhalb 30 Jahren durch jährl. Auslos. spät. am 15./7. (zuerst 1915) auf 1./10. (erstmals 1915); ab 1915 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Im Falle der verstärkten Auslos. oder Gesamtkündig. erfolgt die Einlösung der über den planmässigen Tilgungs- betrag hinaus zur Rückzahlung gelangenden Stücke zum Kurse von 102 %. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht bestellt, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. dieser Anleihe keine irgendwie bevorrechtigte Anleihe emittieren. Der Erlös der Anleihe dient zur Beschaffung des weiteren Kapitalbedarfes für die zur Zeit in der Durchführung begriffenen Unter- nehmungen sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div. Kurs: Nachdem M. 8 000 000 der Anleihe bereits fest begeben, wurden restliche M. 7 000 000 an 5./11. 1908 zu 100 % zur Zeichnung aufgelegt. Erster Kurs 10./11. 1908: 102 %. Kurs in Berlin Ende 1908–1913: 102.70, 104.50, 104.20, 103, 101.50, 101 %. Notiert auch in Frankf. a. M., Mannheim u. Stuttgart. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Mai. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 600 = 1 St., jede Aktie à M. 1200 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % an R.-F. (ist erfüllt), event. besondere Rücklagen, demnächst bis 4 % Div., vom verbleib. Überschuss vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Liegenschaften, Gebäude, Apparate u. Utensil. Ludwigs- hafen u. Oppau 54 138 268, Vorräte 25 422 140, Kassa, Wechsel, Bankguth. etc. 18 362 599, Beteilig. an fremden Unternehm. 11 526 232, Debit. einschl. der Anlagen der Zweiganstalten 16 813 054. – Passiva: A.-K. 36 000 000, Anleihe A 6 670 000, do. B 15 000 000, do. Zs.- Kto 323 640, do. Tilg.-Kto 2000, R.-F. 12 694 000, ausserord. do. 15 840 000 (Rückl. 3 000 000),