6 7 1500 Farben- und Bleistift-Fabriken etc. bisher innegehabte und inzwischen verkaufte Grundstück in Charlottenburg (Salzufer 17) erfolgt; auf den Grundstücken in Tempelhof wurde 1910 eine neue Fabrik erbaut. Hypotheken: M. 190 000 a. Berlinerstr. 167; M. 70 000 a. Berlinerstr. 168. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Kassa, Wechsel u. Effekten 24 106, Hypoth. 40 000, Grundstücke u. Gebäude 740 532, Inventarien u. Utensil. 57 002, Waren u. Drucksachen 103 386, Gespanne 1, Versich. 4205, Schutzmarken 1, Einzahl.-Kto 225 000, Bankguth. 233 024, Debit. u. Beteilig. 473 333. – Passiva: A.-K. 1 300 000, R.-F. 72 500 (Rückl. 12 500), Konto pro Diverse 52 682, Hypoth. 260 000, Talonsteuerres. 7500, Div. 193 500, Tant. 10 562, do. an A.-R. 3840, Vortrag 27 006. Sa. M. 1 900 592. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 19 612, Talonsteuer-Res. 2500, Gen.-Unk. 195 561, Gewinn 247 409. – Kredit: Vortrag 23 804, Waren-Beteilig.-Erträge u. Zs. 441 269. Sa. M. 465 073. Dividenden 1906–1913: 9½, 10½, 9, 13½, 18, 18, 18, 18 %. Direktion: Emil Zieke, Heinr. Pohl, Ludw. Hecht. Prokurist: Paul Hartlaub. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Louis Mann, Charlottenburg; Stellv. Justizrat Dr. Jul. Mann, Stettin; Handelsrichter Oswald Prause, Gross-Lichterfelde; Handelsrichter Dr. Paul Herrmann, Charlottenburg. Act.-Ges. für Anilin-Fabrikation in Berlin-Treptow mit Filialen in Rummelsburg, Greppin b. Bitterfelde, Moskau, Libau u. St. Fons b. Lyon. Gegründet: 21./7. 1873; eingetr. 26./7. 1873. Zweck: Fabrikation u. Verwertung von chem. Produkten, Erwerb u. Verwertung von Erfindungen auf dem Gebiete der Chemie. Hauptprodukte sind: Zwischenprodukte der Teerfarbenfabrikation, Anilin- u. Azofarbstoffe, Schwefelfarbstoffe, ferner photographische Produkte (Entwickler, Chemikalien, Trockenplatten, Films), diverse pharmazeutische Prä- parate u. synthetische Riechstoffe. Die Ges. entstand 1873 durch Vereinigung der Ges. für Anilinfabrikation Dr. C. A. Martius u. Dr. Mendelssohn-Bartholdy in Rummelsburg b. Berlin mit der Farbenfabrik von Dr. Jordan in Treptow b. Berlin. 1890 wurden zur Lagerung der bei der Fabrikation entstehenden Rückstände in Wernsdorf an der Oberspree Grund- stücke erworben. 1896 wurde in Greppin b. Bitterfeld eine Zweigfabrik eröffnet. 1900 wurde die Braunkohlengrube Hermine bei Bitterfeld erworben u. in eine Ges. m. b. H. umgewandelt, deren in Höhe von M. 300 000 unter „Beteiligungen' verbuchte Stammanteile die Act.-Ges. für Anilin-Fabrikation besitzt. 1904 wurde ferner das in der Gemeinde Roitzsch b. Bitterfeld belegene Gut Deutsches Haus im Ausmass von 95.63 ha in Gemeinschaft u. zu gleichen Teilen mit den Elektrochemischen Werken G. m. b. H. zu Bitterfeld erworben, welches Braunkohlenlager enthält. Das Gut wird zunächst durch Verpachtung landwirtschaftlich verwertet. Die Auskohlung ist vertraglich bis 1919 ausgeschlossen. 1904 ist Grundbesitz in Ausdehnung von 19.52 ha in Rheinau bei Mannheim erworben worden, auf welchem im Bedürfnisfalle Fabriken errichtet werden sollen. Im Auslande besitzt die Act.-Ges. für Anilin-Fabrikation Fabriken in Moskau u. Libau in Russland, in St. Fons bei Lyon. Der Grundbesitz der Ges. hat, abgesehen von dem im Miteigentum der Ges. befindlichen Gute Deutsches Haus u. den Grundstücken in Rheinau, folgenden Umfang: Rummelsburg 4.87 ha, Treptow 4.71 ha, Wernsdorf 13.39 ha, Kiekemal 2.52 ha, Greppin 225 ha, Bitterfeld 18.29 ha, Moskau 0.55 ha, Libau 4.11 ha, St. Fons 3.10 ha. In den drei deutschen Fabriken der Ges. waren Ende 1913 insgesamt 3426 Arb. u. 538 Beamte beschäftigt. Die Neuanlagen u. Anschaff. der Ges. betrugen 1906–1913 ca M. 3 000 000, 2 189 443, 1 257 853, 3 143 335, 3 847 137, 3 329 415, 4 695 603, 4 712 050. Interessengemeinschaft: 1904 hat die Ges. mit der Badischen Anilin- u. Soda-Fabrik zu Ludwigshafen a. Rh. u. den Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co. zn Elberfeld einen mit dem 1./1. 1905 in Kraft getretenen Interessengemeinschaftsvertrag von 50jähriger Dauer geschlossen. Durch den Vertrag wird die Selbständigkeit der drei Ges. nicht berührt. Die Gewinn-Abrechnung erfolgt in der Weise, dass die nach einheitlichen Grundsätzen zu ermittelnden Erträgnisse der 3 Ges. zusammengeworfen u. unter Berücksichtigung der durch die verschiedenartigen Bemessungen der Abschreib. u. Reservestellungen bestehenden bezw. künftig noch entstehenden Vermögensverschiedenheiten unter die 3 Ges. nach folgendem Schlüssel aufgeteilt werden: Elberfeld 43 %, Ludwigshafen 43 %, Treptow-Berlin 14 %. Jede Ges. ist berechtigt, über den ihr nach Massgabe vorstehender Grundsätze zufallenden Gewinn durch ihre verfassungsmässigen Organe nach freiem Ermessen zu verfügen. Die Kapitals- erhöhung von 1908 (s. unten) hat neben der Verstärkung der Betriebsmittel zum Zweck die Beschaffung von Mitteln für die Beteilig. der Ges. an dem von den 3 Ges. der Interessen- gemeinschaft beschlossenen Erwerb der Kohlenzeche Auguste Viktoria im Kreise Reckling- hausen, sowie an dem Unternehmen, welches diese Interessengemeinschaft in Verbindung mit einem norwegisch-französ. Konsort. begründet hat zum Zweck des Ausbaus u. der Verwertung von Wasserfällen in Norwegen für die Herstellung von Salpeter aus dem Stickstoff der Luft nach dem der Badischen Anilin- u. Soda-Fabrik u. dem genannten Konsort. patentierten Verfahren. Diese Beteil. inzwischen wieder verkauft (s. unten).