1332 Öl-, Seifen-, Wachs- und Leim-Fabriken. Dr. Jul. Schlinck brachte ferner die Patente, Warenzeichen u. Schutzrechte, wie solche in den dem Gesellschaftsvertrage angeschlossenen Verzeichnissen aufgenommen sind, in die Akt.-Ges. ein u. erhielt für Einbringung dieser Rechte, der Kundschaft, der Erfahrung in der Fabrikation etc. 750 Stück Genussscheine à M. 1000, welche zu 200 % rückzahlbar sind u. die in § 33 des Gesellschaftsvertrags bezeichneten Forderungsrechte geniessen. Zweck: Fortführung des bisher unter der Firma ,H. Schlinck & Cie.' in Mannheim, Harburg a. Elbe u. Wilhelmsburg (Elbe) betriebenen Fabrikunternehmens, Fortbetrieb u. weiterer Ausbau der Fabrikation u. des Verkaufs von Pflanzenfetten, Olen u. anderen Produkten der Nahrungsmittel- u. chemischen Branche, sowie die Beteilig. an Unternehm. zur Förderung dieser Zwecke. Spez.: Palmin u. Palmona. Fabriken befinden sich in Mannheim u. Wilhelms- burg a. Elbe; letzteres Werk wurde 1908/1910 erbaut. Im Sept. 1909 wurde die neue Raffinerie, Anfang Okt. 1909 die Ölpresserei u. im Anschluss hieran die übrigen Abteilungen in Betrieb genommen. Infolge der Ausdehnung der Geschäfte war die Ges. zu weiteren Ver- grösserungen der urspr. projektierten Anlagen gezwungen. Die Fabrik in Wilhelmsburg mit 550 m Kanalfront besteht derzeit aus Kopra- u. Ölkuchenspeicher, Ölmühle, Pflanzenbutter- raffinerie u. Speisefettfabrik, sowie zahlreichen Nebenbetrieben, wie Seifenfabrik, Kistenfabrik, Werkstätten usw., ausserdem sind umfangreiche Lagerräume, Verwalt.-Gebäude, Wohnhäuser für Beamte u. sonst. Wohlfahrtseinricht. vorhanden. Der Erzeugung von Dampf dienen 13 Dampfkessel mit einer Kesselheizfläche von ca. 1600 qm. Die nötige Kraft wird von 4 Dampf- masch. mit einer Gesamtleistungsfähigkeit von 1600 PS. geliefert. Die Fabrik Mannheim, welche jetzt als Filialfabrik in ihrem früheren Umfange weiter betrieben wird, liegt auf einem Grundstück innerhalb der Stadt (Taxwert ca. M. 50 pro qm) u. umfasst ein Areal von 5800 qm. Die Dampfanlage umfasst 3 Kessel mit einer Heizfläche von 475 qm, die Kraft- anlage hat eine Leistungsfähigkeit von ca. 350 PS. In beiden Fabriken sind ca. 325 kauf- männische u. technische Beamte u. ca. 950 Arb. beschäftigt. Gesamtanschaffungswert der Anlagen bis 1913 M. 8 291 671 bei M. 2 948 702 Abschreib. Kapital: M. 5 300 000 in 5300 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 29./8. 1910 um M. 2 300 000 in 2300 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910. Diese neuen Aktien sind unter Ausschluss des Bezugsrechts der bisherigen Aktionäre an ein von Mitgliedern der Familie Schlinck gebildetes Konsort. zu 101.75 % u. unter der Beding. begeben, dass dieses Konsort. die restl. 600 Genussscheine der Ges. franko Betrag zur Vernicht. einliefert u. die sämtl. mit der Erhöh. des A.-K. verknüpften Kosten trägt. Der Erlös der neuen Aktien diente zur Vergrösser. der Betriebsmittel der Ges. u. zur Vermind. der Bankschulden. Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 11./4. 1910, rückzahlbar zu 102 %. Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen der Süddeutschen Disconto- Ges. in Mannheim oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1915 bis spät. 1./10. 1939 durch jährl. Auslos., im Juni auf 1./10. (zuerst 1915); ab 1915. verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungshypoth. im Betrage von M. 2 200 000 zur I. Stelle auf die Grundstücke nebst Gebäuden, Masch. etc. (raxe zus. M. 3 762 000). Der Erlös der Anleihe diente zur Vermind. der Bankschuld der Ges. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 Jahren (F.). Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Kurs: Eingeführt in Hamburg, Frankf. a. M. u. Mannheim im Nov. 1910: erster Kurs in Hamburg am 22./11. 1910: 101.50 %. Kurs daselbst Ende 1910–1913: 100.75, 101.50, 97, 96 %. Hypotheken: M. 234 400 zu 4½ % (Stand Ende 1913). (Genussscheine: 750 Stücke, begeben an Dr. Jul. Schlinck (siehe oben); dieselben erhielten aus dem Reingew. M. 80 jährl. u. sollten mit M. 2000 pro Stück getilgt werden, hiervon wurden 150 Stück aus dem Gewinn von 1909 mit zus. M. 300 000 getilgt; restliche 600 Stück wurden anlässlich der Kapitalerhöhung v. 29./8. 1910 von den Genussscheininhabern der Ges. zur Vernichtung zurückgegeben, sodass jetzt keine Genussscheine mehr existieren.) Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige Sonderrückl., 5 % Div., vertragsmäss. Tant. an Vorst., 8 % Tant. an A.-R. (mind. M. 2000 für jedes Mitglied, aus den Verwalt.-Kosten zu zahlen), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Grundstücke 1 039 457, Gebäude 2 140 340, Pflaster u. Kanalisation 94 052, Gleisanlage 44 626, Masch. u. Apparate 2 794 806, Betriebsgeräte 79 451, Schiff. u. Fuhrpark 189 579, Feuerlöscheinricht. 1, Bureau-Mobil. 2, Kassa-, Wechsel-, Post- scheck- u. Reichsbankguth. 326 193, Effekten u. Beteil. 126 742, vorausbez. Feuerversich. 149 499, Avale 55 000, Debit. 3 696 161, Patente, Warenzeichen u. Schutzrechte 25 000, Waren- vorräte 4 913 638. – Passiva: A.-K. 5 300 000, Oblig.-Anleihe 2 000 000, R.-F. 470 163 (Rückl. 29 913), a. o. R.-F. 600 000, Hypoth. 234 400, Beamten- u. Arb.-Unterst.-F. 189 271 (Rückl. 10 000), Heinrich-Schlinck-Stift. 21 427, Delkr.-Kto 100 000 (Rückl. 79 985), unerhob. Coup. 832, Akzepte 12 300, Kredit. 6 248 777, Avale 55 000, Div. 318 000, Tant. an A.-R. 8832, Grat. 50 000, Vortrag 101 547. Sa. M. 15 710 552. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: General-Unk. 5 264 381, Zs. u. Bank-Prov. 407 821, Abschreib. 513 090, Reingewinn 598 278. – Kredit: Vortrag 100 081, Brutto-Gewinn 6 683 490. Sa. M. 6 783 572. Kurs: Die Aktien gelangten im Nov. 1910 an den Börsen von Hamburg, Frankf. a. M. u. Mannheim zur Einführung; erster Kurs in Hamburg am 22./11. 1910: 225 %. Kurs daselbst Ende 1910–1913: 226, 243, 195, 135 %. Dividenden 1909–1913: Aktien: 12½, 14, 14, 10, 6 %. – (Genussscheine 1909: M. 80 p. St.) Coup.-Verj.: 4 J. (K.)