3.... ... Linoleum- und Wachstuch-Fabriken. 1567 Germania Linoleum-Werke A.-G. in Bietigheim. Gegründet: 25./4. 1899. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Linoleumfabrikation. Die neuerbaute Fabrik wurde im Laufe des Jahres 1901 in Betrieb gesetzt und seitdem bedeutend erweitert. Fabriziert wird bis zu 3 m breites Linoleum, ferner Inlaid durch und durchgehend. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 20./4. 1900 um M. 1 200 000 durch Ausgabe von 1200 Aktien al pari, übernommen von M. B. Nairn, Kirkcaldy und D. Heilner, Stuttgart. Nochmalige Erhöhung lt. G.-V. v. 30./1I. 1906 um M. 600 000 (auf M. 3 000 000) in 600 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907, über- nommen von M. B. Nairn u. D. Heilner zu pari plus Emiss.-Kosten u. Stemp., angeboten den alten Aktionären 4: 1 vom 19./12. 1906–7./1. 1907 zu 104 %. Anleihen: I M. 1 200 000 in 4½ % Oblig., lt. minist. Genehmig. v. 5./5. 1902, 800 Stücke Lit. A Nr. 1–800 à M. 1000, 800 Stücke Lit. B Nr. 1–800 à M. 500, auf den Inhaber, rück- zahlbar zu 102 %; Tilg. ab 1908, in 30 jährl. Raten, Auslos. im Dez. auf 1./4. Sicherstellung: I. Hypothek. Zahlst.: Stuttgart: Kgl. Württ. Hofbank, Stahl & Federer A.-G. Noch in Umlauf Ende 1913: M. 960 000. II M. 2 869 533, aufgenommen bei den Hauptaktionären der Ges. Ebenfalls fundiert. Tilg. teils wie bei Anleihe I, teils später. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Fabrikanlage 3 404 716, Vorräte 4 557 979, Debit., Kassa u. Wechsel 1 115 194. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Oblig. 960 000, Anleihen 2 869 533, Kredit. u. Akzepte 1 220 806, R.-F. 600 000, Wohlf.-F. 40 000, Div. 300 000, Tant. u. Grat. 39 246, Vortrag 48 303. Sa. M. 9 077 890. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 345 663, Reingewinn 497 550. – Kredit: Vortrag 25 083, Bruttogewinn nach Abzug aller Kosten 818 131. Sa. M. 843 214. Dividenden: 1899–1905: 0 %; 1906–1913: 5, 5, 0, 5, 5, 6, 8, 10 %. Direktion: Gen.-Dir. Komm.-Rat D. Heilner, stellv. Dir. Alb. Eber, Rich. Heilner, Wm. Haxton. Aufsichtsrat: Sir M. B. Nairn, John Nairn, Mich. Nairn, W. Black, Kirkcaldy; Oskar Elsas, Ludwigsburg. Prokuristen: Herm. Richter, Otto Schächterle. Bremer Linoleumwerke-Delmenhorst, A.-G. in Delmenhorst, Zweigfabrik in Cöpenick bei Berlin. Gegründet: 21./9. 1898; eingetr. 5./10. 1898. Zweck: Fabrikat. u. Verkauf von Linoleum. Uni, Granit, patentierte Spezialfabrikate u. Inlaid, ferner Lincrusta. Die ersten Fabrikate kamen im April 1900 auf den Markt. 1906/07 fand in Delmenhorst weiterer Ausbau der Fabrikat.-Einricht. statt: Kosten hierfür bis ult. 1906 M. 347 372; 1907: M. 652 337; neuerliche Um- u. Erweiter.- Bauten, Masch. etc. in Delmenhorst erforderten 1908–1913: M. 997 746, 170 691, 1549, 110 294, 257 375, 251 654. Zugänge auf Anlagen in Cöpenick 1907–1913: M. 379 282, 62 925, 15 709 17195 96 182, 50 575, 12 781. Mit der 1905 gegr. A.-G. Bremer Linoleumwerke in Cöpenick war die Ges. in ein Kartellverhältnis getreten, nachdem sie den Verkauf der Erzeugnisse genannter Fabrik übernommen hatte, doch beschloss bereits die a. o. G.-V. v. 5.2. 1907 die vollständige Übernahme des Cöpenicker Unternehmens mit Wirkung ab 1./10. 1906. Auf 5 Cöpenicker Aktien wurden 3 neue Delmenhorster Aktien sowie 5 % = M. 150 bar auf den Nominal- betrag der letzteren gewährt. Die Fabrikanlagen in Delmenhorst haben eine Grösse von rund 90 000 qm, wovon ca. 30 000 qm bebaut sind. Nach dem Mitte 1908 erfolgten Abschlusse der Neubauten u. Neu-Anlagen verfügt der Delmenhorster Betrieb u. a. über 4 Masch.- u. Kesselhäuser, 26 Fabrikations-Gebäude, 25 Trocken- u. Lagerhäuser. Das Grundstück in Cöpenick, gelegen zwischen Marienstr. 8 u. der schiffbaren Dahme umfasst 29 365 qm. Die Ges. gehört einer für den Inlandskonsum u. gewisse ausländische Gebiete bestehenden, an eine Frist nicht gebundenen Preiskonvention für bedrucktes Linoleum an; auch nimmt sie an gewissen, für den inländischen Markt bestehenden Preisvereinbarungen in Linkrusta teil. In den beiden Werken der Ges. werden durchschnittlich 650 Personen beschäftigt; die Masch.-Anlagen liefern ca. 2000 HP. Für 1909 ergab sich nach Abschreib. von M. 236 118 u. Rückstell. von M. 430 000 auf Delkr.-Kto f. Ausfälle an Aussenständen u. Konsignationsware, insbes. bei der Firma Keveney & Co., der in Konkurs geratenen New YVorker Generalvertreterin der Ges., ein Verlust von M. 303 331, der dem gesetzl. R.-F. ent- nommen wurde. Die Ges. hofft aus dem Konkurs Keveney auf die 1909 abgebuchten Forder. Eingänge zu erzielen. 1910 u. 1912 darauf M. 40 151 bezw. 30 287 eingegangen u. dem R.-F. wieder zugeführt. Um den Beamten u. Arb. angemessene Wohnungen zur Verfüg. stellen zu können, hat die Ges. die „Baugesellschaft Schlüssel m. b. H.“ in Delmenhorst gegründet u. derselben das Baukapital durch eine von der Ges. garant. 4½ % Anleihe im Nominalbetrage von M. 500 000 beschafft; die Ges. hat in diese G. m. b. H. von ihrem Besitze an Grund- stücken u. Wohnhäusern Werte im Betrage von ca. M. 100 000 eingebracht u. die hierfür er- haltenen Anteile auf Beteilig.-Kto verbucht. Der weitere Betrag dieses Kontos umfasst Beteilig., welche die Ges. im Interesse des Absatzes ihrer Fabrikate genommen hat.