1620 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Fabrikgrundstück u. Strassenanlage 460 453, Eisenbahn- anlage 63 793, Gebäude, Wasserwerk- u. Kanalanlagen 1 961 997, Masch. u. Apparate 4 048 069, Mobil., Geräte, Werkzeuge 128 881, Kassa u. Wechsel 108 073, Debit. 1 253 612, vorausbez. Zs. u. Unfallversich. 30 150, Waren u. Materialien 961 602, Avale 12 000, Kautionseffekten 8000, Verlust 599 832. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Kredit. 4 610 464, Löhne 6000, Avale 12 000, Kautionseffekten 8000. Sa. M. 9 636 464. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 525 100, Handl.-Unk. 203 968, Zs. 240 564, Steuern u. Umlagen 43 392, Kranken-, Invaliden- u. Unfallversich. 29 947, Bade- u. Speise- anstalts-Zuschuss inkl. Abschreib. 256, Papyrusheim-Zuschuss inkl. Abschreib. 25 064, Grat. an Beamte u. Arbeiter 22 265, Abschreib. 327 821. – Kredit: Waren 818 547, Verlust 599 832. Sa. M. 1 418 380. Dividenden 1907–1913: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 % (1907–1910 waren Bau- u. Organisationsjahre). Direktion: Dir. Rud. Fischler, Carl Büchner. Handlungsbevollmächtigte: B. Bender, W. Stender, W. Seitz. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. med. h. c. Carl Haas, Komm.-Rat Emil Engelhard, Rechtsanw. Dr. Wilh. Haas, Geh. Komm.-Rat Dr. Adolf Clemm, Dir. Dr. Hans Dir. Herm. Clemm, Bank-Dir. Dr. Rich. Ladenburg. Zellstofffabrik waldhof in Mannheim. Gegründet: 26./6. 1884; eingetr. 10./7. 1884. Zweck: Produktion u. Verkauf von Holzzellstoff, von sonst. Papierhalbstoffen u. von Papier jegl. Art. Die Ges. arbeitet nach dem Bisulfitverfahren. Der Grundbesitz der Mannheimer Niederlassung umfasst einen Flächenraum von 61 ha 50 a 80 qm. Das Fabrikgrundstück ist 485 761 qm gross, wovon ca. 75 000 qm bebaut sind. Die für den Betrieb nötige Kraft wird durch 39 Dampfmasch. u. 4 Gaskraftmasch. mit einer Gesamtleistung von ca. 15 475 HP. geliefert. An Dampf kesseln sind 55 Stück mit 8053 qm Heizfläche vorhanden. Im Betriebe befinden sich 28 Kocher u. 10 Langsiebmasch. Die erforderliche Menge Wasser liefert ein weitverzweigtes Netz von 80 Rohrbrunnen. Die Fabrik besitzt eigene Metallgiessereien sowie eine grosse Reparaturwerkstätte. Das benötigte Chlor wird in eigener Anlage hergestellt. Der Güter- verkehr innerhalb des Werkes wird mit 6 Lokomotiven u. ca. 270 Waggons auf einem 14 km langen Normalspur-Schienengleis bewältigt. Ausserdem dienen 4 km Schmalspur- gleis dem Betriebe. 9 Dampfkranen u. 2 Verladebrücken von 120 bezw. 140 m Länge arbeiten am Quai u. auf den Lagerplätzen. Beamten- u. Arb.-Zahl 1914 ca. 1900 Pers. Produktion an Zellstoff 1905– 1907: 51 422 693, 54 398 799, 61 002 965 kg; später nicht veröffentlicht. Die a. o. G.-V. v. 3./12. 1907 beschloss Übernahme der Zellstofffabrik Tilsit (s. unten bei Kapital). Die Abteil. Zellstofffabrik Waldhof in Tilsit arbeitet nach dem Bisulfitverfahren mit eigenen Verbesserungen. Dio für den Betrieb nötige Kraft wird durch 8 Dampfmasch. und 2 Dampfturbinen mit einer Gesamtleist. von 8400 HP. geliefert. An Dampfkesseln sind 30 mit 4546 qm Heizfläche vorhanden. Im Betrieb befinden sich 17 Kocher und 4 Lang- sieb-Entwässerungsmaschinen. Die erforderl. Menge Wasser wird aus dem Memelstrom durch eine Filteranlage gewonnen. Die Fabrik Desitzt ferner eine eigene Reparatur- werkstatt. Die beiden Fabrikgrundstücke in einer Grösse von zus. 45 ha 89 ar 11 qm, von denen 3 ha bebaut sind, werden von einem mehrere Kilometer langen Schienengleis und einem ca. 4 km langen Schmalspurgleis durchzogen. Die beiden Fabriken liegen unter- halb der Stadt Tilsit am Memelstrom und sind mit diesem Fluss durch einen Stichkanal in direktem Verkehr. Die Ges. betreibt als Nebenbetrieb eine Packpapierfabrik mit einer jährl. Produktion von 2400 t Papier. Diese Fabrik besitzt 2 Papiermasch. mit den hierzu erforderl. Nebenmasch. Die Beamten- u. Arbeiterzahl in den Tilsiter Fabriken beträgt gegenwärtig ca. 1200. – Die Ges. besitzt 38 639 ha Fichtenwaldungen, von denen in Baden, Württemberg und Bayern 2041 ha, in Oesterreich 1662 ha u. in Russland, hauptsächlich in nördl. u. westl. Provinzen, 34 936 ha liegen. Die Mannheimer Ges. ist bei der russischen Akt.-Ges. Zellstofffabrik Waldhof bei Pernau in Livland beteiligt. (A.-K. Rbl. 12 000 000, beinahe vollständig im Besitz der Mannheimer Ges.. Waldbesitz der russ. Ges. 36 708 ha. Dieselbe emittierte 1903 M. 6 000 000 4½ % ab 1904 in 25 J. tilgbare Schuldverschreib., für welche die Mann- heimer Ges. die Garantie übernahm; z. Z. davon noch M. 4 546 000 in Umlauf. In Jahre 1913 auch die Garantie für eine neue 5 % Anleihe von Pernau im Betrage von M. 10 000 000 übernommen. Div. der russ. Ges. 1906–1913: 5, 6, 6, 4¾, 3½, 4½, 4½, 4 %. Das Effekten- u. Beteilig.-Kto besteht ausser ca. M. 109 000 Kaut. Etfekten u. den oben genannten Aktien der Russischen Zellstofffabrik Waldhof zu Pernau aus M. 2 400 000 Aktien der „Papyrus-- Akt.-Ges. in Mannheim-Waldhof, aus Aktien u. Darlehen der 4/S. Stordo Kisgruber in Stord (Norwegen) u. aus M. 1 000 000 Oblig. der Elberfelder Papierfabrik A.-G. in Berlin-Zehlendorf. Das A.-K. der „Papyrus“' Akt.-Ges. beträgt M. 5 000 000; eine Div. hat diese Ges. bisher nicht verteilt. 1913 wurde die Effekten- Res. auf M. 1 250 000 erhöht. Kapital: M. 32 000 000 in 32 000 Inh.-Aktien à M. 1000. Die Aktien können auf Namen gestellt und ebenso wieder in Inh.-Aktien umgewandelt werden. Urspr. M. 750 000; Erhöhung 1886 auf M. 1 500 000, 1887 auf M. 2 000 000 1888 auf M. 3 000 000, 1889 auf M. 4 000 000; fernere