Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1625 Dividenden: 1889–1891: 6, 0, 0 (in diesen beiden Jahren war die Fabrik infolge Brandunfall Misse Betrieb); 1892=–1913: 0, 0, 5, 0, 2. 5, 6 5, 5, , 6....... Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Herm. Clemm. Prokurist: Franz Hock. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. Ad. Clemm, Mannheim; Dir. Dr. Hans Clemm. Waldhof; Dir. Otto Clemm, Mannheim; Hauptm. a. D. Carl Max Clemm, Gernsbach. Zellstofffabrik Ragnit Akt.-Ges. in Ragnit. Gegründet: 29./6. 1909; eingetr. 23./7. 1909. Gründer: Mühlenbes. Henricus van Setten, Bürgermeister Bruno Griess, Apotheker Peter van Setten, Schneidemühlenbes. Stefan Stark, Ragnit; Louis Ehrenwerth, Tilsit. Zweck: Gründung, Errichtungu. Betrieb einer Zellstofffabrik in Ragnit, welche die Herstell. von ungebleichtem u. gebleichtem Zellstoff in roher u. veredelter Form zum Gegenstande hat; Betrieb von Geschäften der Holzindustrie u. Beteilig. an gewerbl. Unternehm., die mit den vorbezeichneten Zwecken in Beziehung stehen. Der Bau der Zellstoff-Fabrik wurde Mitte 1911 vollendet u. der Betrieb im Dez. 1911 aufgenommen. Die Papierabteil. kam im April u. Mai 1912 in Betrieb. Die Ges. wird den aus russischen Hölzern selbst hergestellten, gebleichten Zellstoff unmittelbar in Elfenbeinkarton (feine geklebte Kartonpapiere) überführen, u. hier- durch eine erhebl. Verbilligung dieses Artikels erzielen. Hinzu kommt die sehr geeignete Lage am schiffbaren Memelstrom, niedrige Löhne u. reines Fabrikationswasser in beliebiger Menge. Die Anlage ist mit den modernsten u. leistungsfähigsten Masch. ausgestattet. Die vorläufige Leistungsfähigkeit der Anlage beträgt 60 000 kg Cellulose u. Papier pro Tag u. kann mit verhältnismässig geringem Kapitalaufwand späterhin nach Bedarf vergrössert werden.- Dieser Ausbau ist 1913 in Angriff genommen worden. Die aus 1912 vorgetragene Unter- bilanz von M. 252 650 erhöhte sich durch Betriebsverlust (M. 76 773) u. Abschreib. (M. 153 365) auf M. 482 796. 1913 niedrige Verkaufspreise bei Verteuerung des Rohmaterials. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 30 000. Das A.-K. sollte lt. G.-V. v. 18./5. 1910 um M. 1 970 000 erhöht werden; es wurden M. 1 521 000 zu 106 % ge- zeichnet. Die G.-V. v. 17./5. 1911 beschloss dann weitere Erhöh. um M. 449 000 in 449 Aktien, angeboten den alten Aktionären im Mai-Juni 1911 zu 106 %, anderweitig zu 110 %, die in- zwischen gezeichnet sind. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 20./1. 1912 um M. 500 000 (auf M. 2 500 000) in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1912, begeben an ein Konsort. zu 104.50 %, angeboten den alten Aktionären zu 110 %. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 25./7. 1912 um M. 1 000 000 (auf M. 3 500 000) in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1913, begeben zu 100 % franko Stück-Zs. Hypotheken: M. 1 259 920. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis ult. Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Grundstücke 352 953, Eisenbahn- u. Strassenkto 73 000, Gebäude 1 950 000, Masch. 2 218 000, Brunnenanlage 35 000, Mobil.- u. Utensil.-Kto 59 000. Neubau 166 918, Beteilig. 20 000, Inventurbestände 1 008 669, Kassa u. Wechsel 41 125, Effekten 21 200, Aussenstände, Bankguth., Vorschüsse 1 128 090, Verlust 482 796. – Passiva: A.-K. 3 500 000, Hypoth. 1 259 920, Akzepte 1 171 964, Kredit. 1 617 905, Rückstell. 6962, Sa. M. 7 556 752. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 252 650, Fabrikat.- u. Geschäftsunk., Zs., Versich. etc. 1 280 451, Abschreib. 153 365. – Kredit: Fabrikat. Kto 1 203 671, Verlust 482 796. Sa. M. 1 686 467. Dividenden 1909–1913: 0, 0, 0, 0, 0 % (davon 1909–1912: Baujahre). Direktion: Dir. Bruno Stolle, Anton Jeglitsch. Prokuristen: H. Ries, Max Labinsky. Aufsichtsrat: (9) Vors. Mühlenbes. Henricus van Setten, Ragnit; I. Stellv. Curt Staebe, Charlottenburg; II. Stellv. Dr. Max Müller, Finken; Schneidemühlenbes. Stefan Stark, Bürger- meister B. Griess, Ziegeleibes. P. van Setten, Finkenwalde; Justizrat Cohn, Stadtrat Riemann, Tilsit; Dr. Hans Hofmann. Zahlstellen: Ragnit: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Palästina-Bank; Tilsit: Vorschussverein. Papierfabrik Sebnitz, Akt.-Ges. in Sebnitz i. S. Gegründet: 13./6. 1904; eingetr. 20./6. 1904. Gründer s. Jahrg. 1907/08. Die Ges. hat das gesamte der Papierfabrik zu Sebnitz aus der Konkursmasse derselben für M. 890 900 erworben, nachdem eine dahingehende Vereinbarung von den Obligationären der in Konkurs gerat. alten Sebnitzer Papierfabrik A.-G. bereits in der gerichtlichen Vers. v. 3./6. 1904 einstimmig beschlossen war. Von dem Kaufpreis wurden M. 29 000 durch Aufrechnung beglichen, der Rest von M. 861 900 durch Übernahme des Restes der Oblig.- Schuld in dieser Höhe der alten Sebnitzer Papierfabrik. Zweck: Herstellung, Anschaffung, Bearbeitung und Verwertung aller in die Papier- u. Papierbearbeitungsindustrie einschlagenden Stoffe und Erzeugnisse. Der Betrieb wurde am 1./7. 1904 aufgenommen. Hergestellt werden hauptsächlich feine Druck- u. Schreibpapiere. Vorhanden sind 5 Papiermasch. mit zus. 80 000 kg Tagesproduktionsfähigkeit; eigene Schleiferei. Zum Antriebe dienen neben der Wasserkraft Dampfmasch. u. Dampfturbinen von zus. 8000 PS. Erweiterungsbauten u. Neuanschaffungen erforderten 1907–1913 M. 166 720, 24 242, 43 622, 534 566, 1 008 132, 941 542, 496 151. 1910/1912 Aufstell. einer neuen Kraftzentrale u. Ver- besserung der Holzschleiferei in maschineller Hinsicht, auch Aufstell. einer 5. Papiermasch. (s. Kap.) Ca. 500 Beamte u. Arbeiter.