1764 Hotels und Restaurants. Die Auflassung des Grundstückes Jägerstr. 14 hat 1910 stattgefunden. Für das Grund- stück ist zum 31./12. 1910 eine erststellige Hypothek in Höhe von M. 550 000 mit jährlich 4 % verzinslich, bis 1920 fest abgeschlossen. Nutzen u. Lasten des Grundstücks gehen vom 1./1. 1911 ab für Rechnung der Kaiser-Keller-Akt-Ges. Des ferneren hat die Ges. die II., III. u. IV. Etage, den Boden u. einen Teil des Kellers des ihrem Grundbesitz an- grenzenden Hauses Friedrichstr. 179 bis 1924 zu Hotelzwecken fest gemietet. Sie hat für die gleiche Zeit sich verpflichtet, auf Verlangen des Eigentümers das genannte Grundstück zu einem Preise von M. 2 000 000 ein Jahr nach erfolgtem Angebot zu übernehmen, d. i. ca. M. 55 000 für die qR. bebaute Fläche. Falls auf Grund dieser Verpflichtung die Uber- nahme zu erfolgen hat, ist der Kaufpreis wie folgt zu belegen: es sind M. 200 000 bar anzu- zahlen, M. 1 100 000 an bestehenden Hypotheken zu übernehmen; der Rest von M. 700 000 wäre innerhalb eines Zeitraumes von 12 Jahren zu zahlen. Das Grundstück hat eine Grösse von 513 qm. = 36.15 qR. u. eine Frontlänge von 19.17 m in der Friedrichstr. u. 26.86 m in der Taubenstr. In den Gebäuden der Ges. befinden sich das Kaiser-Hotel, das Weinrestaurant „Der Kaiser-Keller“, das Kaiser-Kaffee, das Kaiser-Buffet u. das Bierrestaurant Weihenstephan-Palast. deren Gesamtbetrieb von der Kaiser-Keller-Akt.-Ges. ausgeübt wird, ferner betreibt die Ges. eine Weingrosshandlung. Das oben erwähnte in dem Hause Jägerstr. 14 gelegene Restaurant „Künstlerklause“ Carl Stallmann hat die Ges. mit Inventar u. Firma erworben u. führt dasselbe in eigener Bewirtschaftung weiter. Im Kaiser-Hotel sind 156 Fremdenzimmer, ferner sind 10 Restaurations- bezw. Festräume vorhanden. Seit April 1913 betreibt die Ges. in dem Friedrichstr. 180 Ecke Taubenstr. gelegenen Bavaria-Haus das Restaurant „Zur Bawvaria“, einen Spezialausschank der Akt.-Ges. Hackerbräu, München. Im Hause Jäger- strasse 15/16 sind die Parterre-Räume u. der erste Stock bis zum Jahre 1916, im Hause Friedrichstr. 176/177 ist ein Eckladen bis zum Jahre 1924 fest vermietet. Die Umsätze der Kaiser-Keller-Akt.- Ges. betrugen 1907–1910: M. 3 659 158, 3 456 428, 3 791 680, 3 910 809, später nicht veröffentlicht. Umbauten, Neuanschaff. etc. erforderten 1911–1913 M. 256 071. 161 359, 96 296. Im Herbst 1914 Eröffnung eines vornehmen Wein- u. Bierrestaurants mit Café u. Konditorei in gepachteten Räumen des Hauses Ecke Kurfürstendamm u. KRankestr. Im J. 1913 machten sich in verstärktem Masse die ungünstigen wirtschaftl. Verhältnisse geltend, welche schon Ende 1912 in Erscheinung getreten waren. Infolge dieser Verhältnisse Batte die Ges. trotz guten Besuchs ihrer Betriebe etwas niedrigere Umsätze zu verzeichnen, welche den Gewinn ungünstig beeinflussten. Kapital: M. 3 300 000 in 3300 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 750 000, erhöht zur Ver- stärk. der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 23./3. 1911 um M. 550 000 in 550 Aktien, div.-ber. für 1911 zur Hälfte, übernommen von der Commerz- u. Disconto-Bank etc. zu 117 %, angeboten den alten Aktionären 5:1 vom 24./4.–9./5. 1911 zu 122 %. Agio mit ca. M. 64 000 in R.-F. Hypotheken: M. 10 991 000 u. zwar: a) auf Friedrichstr. 176/177, Jägerstr. 15/16 (Grösse 120.34 qR.): I. M. 4 700 000 zur I. Stelle, zu 3¾ %; zu amortisieren vom 1./1. 1915 ab inner- halb 58½ Jahren, mit jährlich ½ % zuzüglich der ersp. Zs. II. M. 300 000 zu 4½ %; zu amortisieren mit vierteljährl. M. 5000. III. M. 345 000 zu 4 %; zu amortisieren mit jährlich M. 14 000; am 1./10. 1914 sind ausser der jährl. Amortisationsrate von M. 14 000 auf das Kap. M. 100 000 zurückzuzahlen. Der Rest der Hypoth. ist am 1./7. 1918 zu tilgen. b) Auf Friedrichstr. 178 u. Taubenstr. 38, 39, 40 (Grösse 111.32 qR.): M. 5 120 000 zur I. Stelle zu 4¼ %: zu amortisieren bis 1./4. 1916.mit vierteljährl. M. 10 000, das letzte Vierteljahr mit M. 15 000 bis die Hypoth. auf M. 4 855 000 ermässigt ist, von da ab mit vierteljährl. M. 6250. Ausserdem sind auf den Grundstücken Friedrichstr. 176/777 und Jägerstr. 15/16 folgende Sicherungshypotheken eingetragen: M. 800 000 nach vorstehend aufgeführten Hypotheken auf Friedrichstr. 176/177 für die Berliner Hypothekenbank, welche die vorbezeichnete Hypo- thek auf die Grundstücke Friedrichstr. 178 u. Taubenstr. 38, 39, 40 gegeben hat; M. 100 000 zugunsten des Königlich Bayerischen Staatsärars als Kaution für die Erfüllung der Ver- pflichtungen aus einem Bierlieferungsvertrage. 1910 u. 1911 amortisiert M. 74 000 bezw. M. 94 000, dagegen in 1910 Zugang auf Jägerstrasse 14 M. 600 000 zu 4 % verzisl., test bis 1920. Im J. 1912 M. 104 000 u. 1913 M. 74 000 amortisiert, somit Ende 1913 Saldo aller Hypoth. M. 10 719 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., bis 4 % Div., 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von M. 1000 pro Mitgl. u. von M. 2000 für den Vors.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Grundstücke 11 562 900, Gebäude 2 363 000, Neu- ausstattung 20 000, Inventar u. Mobiliar, Wäsche, Silberzeug, Glas u. Porzellan, Küchen- einricht., Accumulatoren u. masch. Anlagen des Kaiser-Keller, Kaiser-Kaffee, Kaiser-Hotel, Kaiser-Buffet u. Mobiliar des Weihenstephan-Palastes, sowie das Inventar der Künstler-Klause. Silber- u. Kücheneinricht. des Spezialausschankes .Zur Bavaria“ 203 219, Fuhrwerk 1500, Warenbestände 119 877, Debit. 37 979, Bankguth. 351 812, Kassa 10 759. — Passiva: A.-K. 3 300) 000, R.-F. 192 159 (Rückl. 9649), R.-F. II 10 817. Talonsteuer-Rückstell. 26 125, Hypoth. 10 719 000. Kredit. 197 970, Kaut. 13 899, Div. 165 000, Tant. an Vorst. u. Grat. 21 834, do. an A.-R. 2888, Vortrag 21 352. Sa. M. 14 671 048. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs- u. Verwaltungs-Unk. 1 128 628, Steuern u. Abgaben 80 918, Hypoth.-Zs. 431 776, Reparat.- u. Instandhaltungskosten 49 986, Abschreib. 154 446, Talonsteuer 3300, Reingewinn 220 725. – Kredit: Vortrag 27 726, Betriebsüberschüsse 2 027 240, Zs. 14 817. Sa. M. 2 069 783.