1867 Private und öffentliche Gesellschafts-Hätser, Konzert- etc. Etablissements. 0 Heymann, alleinige Gesellschafter der Berliner Eis-Palast G. m. b. H., die gesamten Geschäfts- anteile dieser Ges. im Nennwerte von zus. M. 1 600 000 mit Gewinnberecht. ab 1./1. 1909 in die Akt.-Ges. eingebracht u. als Gegenwert zus. 1600 Aktien à M. 1000 zu pari erhalten (Berg 1540 Stück, Brass 50, Heymann 10). Die restl. 400 Stück Aktien sind zu 110 % von Fedor Berg überrommen u. bar eingezahlt worden. Die Übernahme des als Ges. m. b. H. betriebenen Unternehmens mit dem dazu gehör. Grundstück, den Gebäuden, Masch., dem Inventar, den ausstehenden Forder. u. sämtl. Schuldverbindlichkeiten erfolgte zu den Buch- werten nach dem Stande v. 31./12. 1908. Die Kosten der Errichtung der Akt.-Ges. einschl. Eintragungskosten u. Stempelgebühren sind von der Berliner Eis-Palast G. m. b. H. über- nommen. Der Aktienstempel wurde von den Gründern getragen. Der Bau des Berliner Eis-Palastes begann im Juli 1907 und wurde im August 1908 beendet; seine Eröffnung er- folgte am 1./9. 1908. Die Gesamtkosten des Etablissements betrugen M. 4 296 392. Zweck: Bau und Betrieb künstlicher und natürlicher Eisbahnen und aller damit im Zusammenhange stehenden Geschäfte, wie Betrieb von Restaurants und Cafés, Theatern, Konzerten und sonstiger Schau- und Ausstellungen, insbesondere Erwerb und Fortführung des bisher von der Firma Berliner Eis-Palast Ges. m. b. H. betriebenen Unternehmens. Das in Charlottenburg, Lutherstr. 22-24, belegene Grundstück umfasst einen Flächeninhalt von 71 a 91 qm = 507 qR u. steht mit M. 2919 für die qR. zu Buche. Die Ges. betreibt auf demselben eine künstl. Eisbahn, verbunden mit Restaurationsbetrieb. Zum Betriebe des Unternehmens ist eine Kältemasch.-Anlage, bestehend aus 3 Lokomobilien von zus. 500 P§, 1 Elevator, 20 Elektromotoren, 6 Kompressoren vorhanden, ausserdem besitzt die Ges. zu Zwecken der Beleucht. 5 Dynamomasch. von 340 KW. 1911/12 Bau einer Kunsteisfabrik in der Nordhausener Strasse in Charlottenburg, doch wurde diese bereits im Oktob. 1913 an die Firma A. Borsig in Berlin-Tegel aufgelassen; die Abstossung der Fabrik erbrachte der Ges. ca. M. 233 000 Verlust. Die Ges. litt Ende 1910 unter der Konkurrenz des im Nov. 1910 eröffneten Sportpalastes auf der Potsdamerstrasse, 1911 trat noch ein weiteres Konkurrenzunternehmen hinzu; beide beeinträchtigten die Einnahmen des Berliner Eis- palastes im J. 1911, so dass nach M. 71 328 Abschreib. ein Bilanzverlust von M. 160 184 verblieb, wovon M. 73 500 aus R.-F. Deckung fanden u. M. 86 684 vorgetragen wurden. Im Mai 1912 Eröffnung eines Varietétheaters im Eispalast, das sich aber als ein grosser Fehl- sehlag erwies, indem es der Ges. einen Verlust von mehr als M. 120 000 erbrachte. Das zeitliche Zusammentreffen misslicher Umstände bei dem Bau der Eisfabrik als auch der Misserfolg des Varietés verursachten die Steigerung des Verlustsaldos auf M. 322 806, der sich nach M. 177 193 Abschreib. auf zus. M. 500 000 erhöhte (wegen Sanierung siehe bei Kap.). Ende Juni 1913 Eröffnung eines Tattersalls bezw. eines Reitbahnbetriebs. Kapital: M. 1 500 000 in 865 Vorz.-Aktien u. 635 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2000000 in 2000 Aktien, von denen 400 Stück, die bar einzuzahlen waren, zum Kurse von 110 %, die anderen 1600 Stück, die als Gegenwert für die Sacheinlage gewährt werden (s. oben) zum Nennbetrage ausgegeben wurden. Zur Beseitigung der Unterbilanz von M. 500 000 (s. oben), sowie zur Sanierung der Ges. überhaupt, beschloss die a. o. G.-V. v. 7./1. 1913 die Herabsetzung des A.-K. von M. 2 000 000 auf M. 1 500 000 durch Zus. legung der Aktien von 4:3, ferner auch die Umwandlung der zus. gelegten Aktien in Vorz.-Aktien durch bare Zuzahl. von 30 % auf den Nennwert. Bis Ende 1913 wurde die Zuzahl, auf M. 565 000 Aktien geleistet, die Vorz.-Aktien wurden. A.-K. somit Ende 1913 M. 1 500 000 in 935 St.- Aktien u. 565 Vorz.-Aktien. Die Inhaber dieser Vorz.-Aktien erhalten ab 1./1. 1913 vorweg aus den erzielten Gewinnen bis zu 6 % Div. mit Nachzahl. Im Falle der Auflös. der Ges. sind die Vorz.-Aktien vorerst mit 130 % zu befriedigen. Auf M. 300 000 zus. gelegte Aktien wurde die Zuzahl. von 30 % des Nennwertes noch vom 1./1.–31./1. 1914 geleistet. A.-K. somit jetzt M. 1 500 000 in 635 St.-Aktien u. 865 Vorz.-Aktien. Durch die Zuzahl. flossen der Ges. zus. M. 259 500 zu. 164 Aktien wurden nicht zur Zus. legung eingereicht. Die Ver- steigerung der gegen diese Aktien ausgegebenen 123 konvertierten Aktien hat auf jede dieser 164 Aktien einen Erlös von M. 187 ergeben, welcher Betrag von der Ges.-Kasse er- hoben werden kann. Mit den Gläubigern der Ges. ist ein Vergleich zustande gekommen, wonach diejenigen, welche bis zu M. 300 zu fordern hatten, voll ausbezahlt wurden; diejenigen, welche darüber hinausgehende Forderungen hatten, sollten 15 % in bar sofort, 5 % in bar 4 Wochen nach der veröffentlichten Bilanz gezahlt erhalten; der Rest der Gläubigerforderungen von 80 % wurde den Gläubigern zum Ausgleich in Aktien zum Nennwerte übergeben. Diese Aktien wurden der Ges. zu ca. 30 % zur Verfügung gestellt. Die Restrate von 5 %, welche erst im Mai 1914 fällig werden sollte, ist zum grössten Teile schon Ende 1913, der Rest in- zwischen an die Gläubiger abgeführt worden, weil die der Ges. zur Verfügung stehenden Mittel dies zuliessen. Die Verwaltung hat einen Prozess gegen die Gründer der A.-G. eingeleitet, der über gewisse Vorgänge bei Einzahl. des Gründungs-Kap. Klarheit bringen soll. Das Prozess- objekt erreicht die Höhe von M. 440 000. Hypoth.: M. 1 700 000 I. Hypoth. auf Lutherstr.; M. 550 000 II. Hypoth., ferner eine Sicherheits-Hypoth. über M. 230 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige weitere Rücklagen, bis 6 % Div. an Vorz.-