0 1908 Kammgarn-Spinnereien und-Webereien. 10 000 Spinnspindeln u. 115 mechan. Webstühlen. Etwa 700 Beamte u. Arb. Die Ges. giebt aus ihrem Elektr.-Werk elektr. Strom zu Licht u. Kraftzwecken an Dritte ab. Die G.-V. v. 14./3. 1908 beschloss die Vereinig. mit der Schoellerschen Kammgarnspinnerei in Breslau mit Wirkung ab 1./1. 1908 (s. Jahrg. 1912/13) u. infolgedessen Anderung der Firma wie oben u. Verlegung des Sitzes der Ges. nach Breslau. Die Schoellersche Kammgarnspinnerei besteht aus zwel Spinnereianlagen von zus. 50 955 Spinnspindeln u. 16 350 Zwirnspindeln, Kämmerei sowie bedeutende Färberei. Die eine, die ältere Spinnerei, auf wertvollen Grundstücken unweit des Zentrums Breslaus an der Oder gelegen, dient in der Hauptsache der Her- stellung von Strickgarnen u. sonst. gröberer Gespinste, während die andere, welche in Stabelwitz bei Breslau betrieben wird, eine ausgesprochene Feingarnspinnerei moderner Art ist. Die Anlage in Breslau hat eine Gesamtgrösse von 3 ha 32 a 02 qm, die Anlage in Stabelwitz 35 ha 90 a 90 qm. Die jährl. Produktion beträgt ca. 1 Mill. KRg Kammgarn, Arb. ca. 1000. Das erste Betriebsj. der vereinigten Ges. 1908 war ein ungünstiges. Die 1908 für Neuanschaff. ausgegebenen Beträge (zus. M. 816 833) wurden in der Hauptsache für die Einricht. einer elektr. Centrale in Breslau, sowie Erweiter. der Spinnerei in Eitorf verwendet. Der Verlust-Saldo ult. 1908 im Betrage von M. 154 622 wurde dem Spez.-R.-F. abgeschrieben; seit 1909 Div. Zugänge der alten Etablissements 1909 M. 173 233, dagegen wurden Grund- stücke in Breslau, der bisher vermietete Lorenzhof, für M. 230 000 verkauft. 1910–1913 Neuanlagen u. Anschaff. in Breslau u. Eitorf zus. M. 350 355, 274 528, 257 274, 461 652. Kapital: M. 6 100 000 in 6100 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 14./3. 1908 um M. 3 600 000 in 3600 Aktien zu pari mit Div.-Ber. ab 1./1. 1908. Diese neuen Aktien wurden von den Inhabern der Schoellerschen Kammgarnspinnerei in Breslau gegen Einbringung der Vermögenswerte dieser Firma übernommen. Hypotheken: M. 368 000 auf Grundstücke in Breslau u. Stabelwitz. Anleihe: M. 1 500 000 in 5 % Oblig. v. 1909. Eine hypoth. Sicherheit wurde nicht bestellt. Aufgenommen zur Verstärkung der Betriebsmittel. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, hierauf 5 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Grundstück Breslau u. Eitorf 583 392, Gebäude do. 1 584 860, Masch. u. Utensil. 1 826 400, Kassa 25 627, Wechsel 131 280, Vorräte 6 392 483, Material. u. Farbstoffe 112 566, Effekten- u. Hypoth.-Debit. 148 809, Gespanne u. Automobile 1, Debit. 2 822 260, Avale 30 000. – Passiva: A.-K. 6 100 000, R.-F. 159 401 (Rückl. 10 795), Spez.-R.-F. 336 836, Pens.-F. 200 044, Wohlf.-F. 53 885, Hypoth.-Kredit. 368 000, Oblig. 1 500 000, Akzepte 1 141 560, Kredit. 3 516 265, Avale 30 000, Div. 244 000, do. unerhob. 50, Vortrag 7637. Sa. M. 13 657 680. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 287 752, Zs. 280 877, Gewinn 262 432. — Kredit: Vortrag 46 532, Brutto-Gewinn 784 529. Sa. M. 831 062. Kurs der Eitorfer Aktien Ende 1901–1913: In Berlin: 142, 129.80, 105.90, 89.50, 90, 100, 107.50, 95, 95.80, 91 % – In Köln: 142, 129, –, –, 91, 100, 107, 95, 94, 89 %. Ein- geführt in Berlin im Dez. 1904; erster Kurs 19./12. 1904: 138 %. In Köln wurden M. 1 250 000 Aktien 25./11. 1904 zu 135 % plus 4 % ab 1./1. 1904 aufgelegt. Lieferbar sind nur die Aktien Nr. 1–2500, lautend auf Schoeller'sche u. Eitorfer Kammgarnspinnerei. Dividenden: 1901: 6 % p. r. t. (7 Mon.); 1902–1913: 8, 8, 8, 3, 5, 0, 0, 5, 6, 4½, 5, 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Arthur Schoeller, Zürich; Dir. Georg Peisert, Dir. Rob. Schneider, Herm. Jung, Breslau; Dir. Edm. Lohse, Eitorf. Prokuristen: Gustav Löwe, Ernst John, Breslau; A. Bockemühl, Martin Rüger, E. Thier, Eitorf. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Caesar Schoeller, Zürich; Stellv. Jos. Kreuser, Ernst Michels, Justizrat Dr. Max Peusquens, Köln; Gg. Cerutti, Leipzig; Komm.-Rat Rud. Schoeller, Düren; Friedr. Arthur Schoeller, Rechtsanwalt Dr. Hans Stockar, Zürich. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Köln, Berlin u. Düsseldorf: A. Schaaffh. Bankverein. Concordia Spinnerei & Weberei in Bunzlau u. Marklissa. Gegründet: 23./6. 1888; eingetr. 4./8. 1888. Übernahme der Etabliss. der Firma Gebr. Woller in Marklissa u. Burglehn; letzteres seit 1908 nach Bunzlau eingemeindet. Die An- lagen, seiner Zeit für zus. M. 1 350 000 übernommen, erhöhten sich bis Ende 1913 durch Zu- gänge auf M. 3 904 911 u. sind durch Abschreib. auf M. 1 971 966 Buchwert reduziert. 1912/13 Aufstellung einer neuen Kraftanlage in Bunzlau, Bau eines neuen Websaales in Marklissa, sowie Erwerb einer bei Marklissa gelegenen kleinen mech. Weberei mit schöner Wasserkraft billig in der Subhastation. Das ungünstige Ergebnis für 1908 ist durch verringerten Absatz bei gedrückten Preisen, sowie durch bedeutende Abschreib. auf Bestände per ult. 1908 veranlasst worden. 1909–1912 hat sich der Umsatz wesentlich gehoben, doch trat 1913 wieder eine ungünstige Konjunktur ein. Zweck: Betrieb der mechan. Kammgarnspinnerei u. Weberei; spez. Fabrikation von Web-, Strick- u. Stickgarn, sowie von halb- u. ganzwollenen Geweben. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000.