1948 Baumwoll-Spinnereien und-Webereien. Berlin; Jak. Bickel, Stuttgart; Dir. Gustav Gradner, Uhingen; Fabrikant Hans Wagner Ludwigsburg. Zahlstellen: Eigene Kasse; München: Deutsche Bank. Actien-Gesellschaft für Baumwoll-Industrie in Bocholt. Gegründet: 1891. Zweck: Übernahme und Betrieb der „Bocholter Färberei und Druckerei Diepenbrock & Co.“, der mech. Weberei „Wittwe Aug. Meyer“, der mech. Weberei „Bernhard Rensingé, der mech. Weberei „Gebrüder Giessing“, sämtl. zu Bocholt. In Betrieb sind ca. 8100 Spindeln u. 250 Webstühle. Das J. 1908 schloss mit M. 120 420 Unterbilanz ab; für 1909 ist eine solche von M. 118 531 ausgewiesen, die sich 1910 um M. 77 082 erhöhte u. 1911 weiter auf M. 298 675 stieg. (Sanierung s. b. Kap.) Im J. 1912 entstand ein neuer Verlust von M. 73 291, vermindert 1913 auf M. 40 640. Kapital: M. 300 000 in 300 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 565 000, erhöht lt. G.-V. v. 6./7. 1897 um M. 335 000 in 335 Aktien à M. 1000, begeben zu pari; das A.-K. betrug also v. 1897–1912 M. 900 000. Die G.-V. v. 12./2. 1912 beschloss der Ges. von je 3 Aktien 2 Stück zur Verfügung zu stellen, das A K. also auf M. 300 000 herabzusetzen. Der zur Verfüg. des Vorstandes gestellte Teil des A.-K., nämlich M. 600 000 wurden verwendet zur Entfernung der Unterbilanz (Ende 1911 M. 298 675), zu Abschreib. u. zum Ausgleich der Verluste, welche bei dem Verkaufe der Weberei u. Färbereimaschinen entstanden sind bezw. entstehen; der verbleibende Rest (M. 78 182) wurde auf Res. verbucht. Grundschuld: M. 250 000 in 4½ % Oblig. von 1900, Stücke à M. 1000 u. 500, rückzahlbar zu 102 %. Tilg. durch jährl. Auslos. von M. 10 000 im Dez. auf 1./7. (zuerst 1908). Noch in Umlauf Ende 1913 M. 190 000. Zahlst.: Bocholt: Westfäl. Bankverein (Essener Credit-Anstalt). Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 5 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant., event. Sonderrücklagen, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Grund u. Gebäude 162 644, Masch. 375 513, Bahn- anschluss 1840, Effekten 1632, Kassa 733, Waren 9865, Debit. 25 688, Verlust 40 640. – Passiva: A.-K. 300 000, Oblig. 190 000, Kredit. 128 558. Sa. M. 618 558. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk., Reparat., Steuern etc. 46 490, Zs. u. Skonti 24 469. – Kredit: Fabrikat.-Kto 30 319, Verlust 40 640. Sa. M. 70 959. Dividenden 1892–1913: 5, 6, 0, 3½, 3½, 3½, 5, 6½, 6, 0, 3, 3½, 1½, 0, 2, 2, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ferd. Wiethold. Aufsichtsrat: (4) Vors. M. von Velsen, Jos. Wiethold sen., Alex Hendrix, F. Remy. Baumwollspinnerei Rothe Erde in Bocholt. Gegründet: 21./10. 1897. Gründer s. Jahrg. 1898/99. Zweck: Errichtung und Betrieb von Spinnereien und verwandten Unternehn. aller Art, Zubereitung des Rohstoffes, Erzeugung von Garnen und Zwirnen für eigene oder fremde Rechnung, weitere Verarbeitung u. Veredelung dieser Stoffe; Spezialität: Water- u. Mulegarn. 38 000 Spindeln. Am 22./1. 1910 brannte das Hauptlager der Garne ab, der Wert von ca. M. 600 000 wurde durch Versich. gedeckt. Kapital: M. 709 000 in 709 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 25./9. 1901 beschloss zwecks Tilg. der Unterbilanz per 31./12. 1900 von M. 190 546 Herabsetzung des A.-K. um M. 500 000 durch Zus. legung von je 2 Aktien zu einer. Die G.-V. v. 15./3. 1902 hat beschlossen, das A.-K. um M. 300 000 Vorz.- Aktien zu erhöhen, durch Ausgabe von 300 Aktien à M. 1000, ab 1./1. 1902 div.-ber. begeben zu 102 %, die G.-V. v. 29./10. 1904 zur Ausführung von Erweiter.-Bauten weitere M. 200 000 Vorz.-Aktien zu 125 % auszugeben. Das Geschäftsj. 1911 schloss mit einer Unterbilanz von M. 618 140 ab, wovon M. 138 979 durch Gewinnvortrag aus 1910 u. M. 100 000 durch Entnahme aus R.-F. Deckung fanden, so dass ein Fehlbetrag von M. 379 161 verblieb, zu dessen Beseitig. bezw. zur Sanierung der Ges. überhaupt die a. o. G.-V. v. 4./5. 1912 folg. beschloss: 1. Das A.-K. wird um M. 250 000 in der Weise herabgesetzt, dass je 2 Aktien der nicht bevorrechtigten St.-Aktien zu 1 Aktie zus.gelegt werden, u. zwar dergestalt, dass die zus. gelegten St.-Aktien nunmehr mit den vorhandenen Vorz.-Aktien gleichberechtigt waren. Ein Teil des A.-K. bis zum Höchstbetrage von M. 690 000 wird durch Zuzahl. von 50 % des Nennwerts der Aktien in neue Vorz.-Aktien umgewandelt. Der Sanierungsgewinn in Folge des G.-V.-B. v. 4./5. 1912 betrug zus. 555 500, abz. M. 2164 Unk. blieb als Sanierungsgewinn M. 553 335. Das A.-K. stellte sich danach auf M. 800 000 in 617 Vorz.-Aktien u. 183 St.-Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 8./4. 1913 beschloss die Gleichstellung der jetzigen M. 183 000 St.-Aktien mit den vorhandenen Vorz.-Aktien entweder: a) durch Zuzahl. von 50 % auf jede St.-Aktie oder b) durch Zus.- legung derjenigen St.-Aktien, auf welche die Zuzahlung nicht geleistet ist, u. zwar im Ver- hältnis von 2 zu 1. Da nur auf 1 St.-Aktie Zuzahlung geleistet wurde, so wurde das A.-K. um M. 91 000 herabgesetzt, so dass es jetzt M. 709 000 in gleichber. Aktien beträgt. 1913 Verlust M. 172 884, der vorgetragen wurde.