Baumwoll-Spinnereien und -Webereien. 1951 Zweck: Betrieb u. Erweiterung des bisher von der Firma Gottschalk & Co. betriebenen Weberei-Etablissements. Im Oktober 1905 Erwerb der Fabrik von Dieterici & Lebon in Eschenstruth. Zweigniederlassungen in Eschenstruth u. München. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 10./3, 1908 um M. 200 000 zu pari u. lt. G.-V. v. 15./5. 1913 um M. 300 000 zu 105 %. Hypotheken M. 835 280. Hypothekar-Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V. v. 10./3. 1908, Stücke à M. 1000, 2000 u. 500. Zs. 1./1. u. 1./7. Rückzahlbar ab 1914. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Kassa 6114, Wechsel 106 060, Effekten 48 925, Waren 1328 337, Kohlen 9725, Grundstücke 607 185, Immobil. 655 313, Masch. 200 638, Elektro- motoren 1, Utensil. 3, Gleisanlagen 2, Inventar 3, Laboratorium 1, Brunnen-Anlage 1, Elek- trizität 1, Debit. 826 313. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypoth. 835 280, do. Zs.-Kto 4561, Delkr.-Kto 37 197, R.-F. 146 091, Spez.-R.-F. 110 000, Tant. 19 462, Talonsteuer-Res. 15 000, Wehrbeitrag-Res. 1200, unerhob. Div. 540, Kredit. 494 219, Div. 120 000, Voctrag 5075. Sa. M. 3 788 627. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Immobil. 28 887, Masch. 84 775, Delkr.-Kto 37 197, Fubrikations- u. Geschäfts-Unk. 1 131 577, Steuern 14 111, Talonstener-Res. 3000, Wehrbeitrag- Res. 1200, Res.-F. 16 059, Tant. 19 462, Reingewinn 125 075. – Kredit: Vortrag 9445. Jelkr.-Kto 18 604, Waren-Kto 1 433 297. Sa. M. 1 461 346. Dividenden 1905–1913: 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6. 6, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). Direktion: Komm.-Rat Moritz Gottschalk, Johs. Coenning. Prokuristen: M. Weiler, P. Coenning, Otto Wildenstein, Peter Höhmann, H. Berge, Jean Scheel, Albert Elbrecht, Hans Coenning. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Moritz Wertheim, Komm.-Rat Jul. Gottschalk, Justizrat Dr. Otto Bartels, Cassel. Zahlstellen: Cassel: Ges.-Kasse, S. J. Werthauer jr. Nachf. Chemnitzer Actien-Spinnerei in Chemnitz. Gegründet: 30./3. 1857. Zweck: Baumwollspinnerei. Fabrikat. von baumwoll. Garnen, insbes. von Strumpfgarnen etc. Das Etabliss. umfasst die beiden in Alt- Chemnitz neu errichteten Spinnereien (Areal ca. 86 990 qm) und die Spinnereimaschinen in dem erpachteten Spinnereigebäude am Schillerplatz in Chemnitz. Verbrauch an Baum- wolle ca. 27 000 Ballen jährl., Produktion etwa 11 000 000 engl. Pfund. Die Ges. arbeitet jetzt mit 136 000 Spindeln u. zwar mit 67 000 Spindeln in Spinnerei I, mit 65 000 Spindeln in Spinnerei 1I Altchemnitz u. mit 4000 Spindeln in der gepachteten Spinnerei in der Filiale am Schillerplatz. Der nicht selbst benutzte Teil der letzteren ist an grossindustrielle Firmen verpachtet. Der Grundbesitz zu dem auch die Mühle mit Wasserrechten gehört, ist in der Bilanz spezifiziert; die Ges. verfügt einschl. einiger für eine längere Reihe von Jahren fest vermieteter Häuser über 120 Arb.-Wohnungen. Von dem überflüssigen Arealbesitz in Altchemnitz wurde 1908 der grössere Teil verkauft. Infolge der Baumwollnot u. Erhöhung der Spesen ergab sich für 1910 nach M. 206 368 Abschreib. nur ein Überschuss von M. 1018, welcher unter Hinzuziehung von M. 43 981 aus Div.-R.-F. zur Zahlung einer Div. von 3 % verwendet wurde. Das J. 1911 schloss nach M. 209 855 Abschreib. auf Anlagen und nach M. 249 973 Minderbewertung der Vorräte mit einer Unterbilanz von M. 585 624 ab, gedeckt durch Entnahme aus R.-F. Die Ursache des ungünstigen Abschlusses lag in dem Preis- sturz der Baumwolle u. die hierdurch bedingte Abschreib. auf Vorräte. Für 1912 ergab sich nach Abschreib. (M. 285 459) u. Delkr.-Rückl. (M. 60 000) ein neuer Bilanzverlust von M. 763 738, wovon M. 396 250 aus R.-F. Deckung fanden u. M. 367 488 vorgetragen wurden. Ein neuer Verlust von ca. M. 700 000 noch bei dem Abschluss von 1913 zu ge- wärtigen war. Wegen Sanierung 1913 siehe bei Kapital. Der grosse Verlust ist zurück- zuführen auf die reichliche Überdeckung in Baumwolle zu ungünstigen Preisen u. auf die infolge der schwierigen Marktlage zu verlustbringenden Preisen getätigten Garnverkäufe, auf die hohen Zs. u. Bank-Zs. infolge der angespannten Lage, bei Ermangelung eines un- genügenden Betriebskapitals u. unbefriedigenden Fabrikationsergebnisse, insbes. auch bei Einführung von Spezialitäten, die den von dem Vorst. erhofften Gewinn nicht erbrachten. Kapital: M. 1 800 000 in 9750 Aktien I. Em. à M. 100 u. in 825 Aktien II. u. III. Em. à M. 1000 Bis 1913: M. 1 500 000 in 10 000 Aktien I. Em. à M. 100 u. in 500 Aktien II. Em. à M. 1000. Die Aktien I. Emiss. lauten urspr. auf je Tlr. 100, wurden aber lt. G.-V. v. 6./11. 1867 auf Tlr. 33 vermittelst Abstemp. herabgesetzt. Die Aktien II. Emiss. wurden 1884 zum Ankauf des Fabriketablissements der Firma Victor Nef ausgegeben. Die G.-V. v. 30./6. 1913 beschloss zur Sanierung der Ges.: Herabsetzung des A.-K. bis zu M. 300 000, wobei den Aktionären freigestellt wird, die im Verhältnis von 5:1 erfolgende Zus. legung ihrer Aktien durch Zuzahl. von 80 % oder dadurch abzuwenden, dass sie je 5 Aktien der Ges. einliefern mit der Massgabe, dass sie je 1 abgestempelte Aktie zurückerhalten, während je 4 Aktien der Ges. zur freien Verfüg. verbleiben; Erhöh. des herabgesetzten A.-K. auf M. 1 800 000; Verwertung der der Ges. zur Verfüg. gestellten Aktien u. Verwendung des sich durch die Zus. legung u. Zuzahl. ergebenden Buchgewinns. Ein kleiner Vorteil wurde den zuzahlenden Aktionären eingeräumt, u. zwar dadurch, dass sie durch 80 % Zuzahl. eine neue Aktie zum Parikurs bekamen, während die verfügbaren sonst. neuen Aktien zu 101 % begeben wurden