Baumwoll-Spinnereien und-Webereien. 1983 Baumwoll-Spinnerei Lerdingen in Uerdingen. Gegründet: 2./6. 1896. Gründer s. Jahrg. 1898/99. Zweck: Betrieb von Spinnereien, Zubereitung des Rohstoffes, Produktion von Garnen und Zwirnen, Verarbeitung und Veredelung dieser Stoffe. 36 000 Spindeln. Verbrauch jährl. ca. 6000 Ballen Baumwolle, Produktion: 1907–1913: 3 238 252, 3 164 927, 2 933 710, 2 469 388, 2 163 558, 2 239 549, 2 302 948 Pfd. engl. Watergarne. Die Ges. beschäftigte etwa 380 Personen. 1904/1905 Vergröss. der Anlagen mit etwa M. 500 000 Kosten. Das Jahr 1910 schloss mit M. 199 340 Unterbilanz ab, davon M. 150 000 durch Auflös. d. R.-F. gedeckt; die verbliebene Unterbilanz von M. 49 340 erhöhte sich 1911 auf M. 72 969, die aus dem Gewinn des J. 1912 getilgt werden konnte; 1913 neue Unterbilanz M. 107 808. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Die G.-V. v. 14./1. 1902 beschloss, zur Beschaffung weiterer Betriebsmittel u. Abstoss. von Bankschulden eine Zuzahl. auf die Aktien von à M. 600 einzufordern. Aktien, auf welche die Zuzahl. nicht geleistet ist, sind im Verhältnis 5: 1 zus. gelegt. Die Zuzahl. wurde auf 890 Aktien mit zus. M. 534 000 geleistet, die übrigen 110 Aktien wurden zu 15 zus.gelegt u. damit das A.-K. end- gültig, wie oben angegeben, festgesetzt. Aus dem Buchgewinn wurde die Unterbilanz per 31./12. 1901 von M. 88 478 gedeckt u. der Rest zu Abschreib. benutzt. Die G.-V. v. 22./3. 1904 beschloss zur Ausführung von Neubauten das A.-K. wieder auf M. 1 000 000 durch Ausgabe von M. 95 000 ab 1./1. 1905 div.-ber. Aktien zu erhöhen, angeboten den Aktionären zu pari, nicht bezogene Stücke anderweitig zu 120 % begeben. Zur Vergrösserung des Betriebes lt. G.-V. v. 11./5. 1906 Erhöhung des A.-K. auf M. 1 500 000 durch Ausgabe von 500 neuen, ab 1./7. 1906 div.-ber. Aktien, begeben an ein Konsortium zu 125 %, angeboten den Aktionären v. 11.–30./5. 1906 2: 1 zu 130 % u. Schlussscheinstempel, vollgezahlt seit 1./8. 1906. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie — 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. eine jährl. feste Vergütung von M. 6000), Tant. an Vorst. und Beamte, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Grundstücke 72 142, Gebäude 613 729, Arb.-Wohnhäuser 116 109, Masch. u. Utensil. 1 543 370, vorausbez. Feuervers. 28 487, Kassa 488, Wechsel 698, Debit. 296 959, Warenbestände 712 254, Verlust 107 808. – Passiva; A.-K. 1 500 000, Wohn- häuserbeleihung 37 000, R.-F. 50 000, Unterstütz.-F. 5000, unerhob. Div. 1320, Kredit. 501 074, Abschreib. 1 397 653. Sa. M. 3 492 048. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.-Kto M. 1 739 044. – Kredit: Vortrag 15 314, Warenertrag 1 615 921, Verlust 107 808. Sa. M. 1 739 044. Kurs: Die Aktien sollen in Düsseldorf u. Essen eingeführt werden. Dividenden: Aktien 1899–1901: 0 %; 1902–1913: 4, 8, 8, 8, 4, 12, 6, 12, 0, 0, 4, 0 %. Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ing. Emil Loeliger. Prokuristen: H. Köster, G. Fox. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Carl van Beers, Stellv. Komm.-Rat Frz. Schwengers, Uerdingen; Geh. Komm.-Rat Alb. Molineus, Barmen; Ernst Mever-Leverkus, Elberfeld. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Barmen: Deutsche Bank; Essen a. R.: Essener Credit-Anstalt. ― 60 * * 3 Baumwoll-Spinnerei Unterhausen in Unterhausen in Württemberg. Gegründet: 1883, aus der Firma Solivo & Fierz in Stuttgart hervorgegangen. Zweck: Betrieb der Baumwollspinnerei in den Fabriken der Gesellschaft zu Unterhausen und Honau. In den früheren Jahren wurden ausschliesslich gewöhnl. Web- garne gesponnen, während inzwischen mit einem Teil der Spinnerei auf die Anfertigung von Macogarnen u. anderen Spezialitäten übergegangen ist. Der Grundbesitz der Ges. in Unterhausen, Oberhausen u. Honau umfasst 15 ha 86 à 32 qm, von welchen 6 ha 27 a bebaut sind. An Baulichkeiten sind in Unterhausen ein Hauptfabrikgebäude mit Batteur- gebäude u. Turbinenhaus nebst Verwaltungsanbau, ein neues Maschinenhaus, ein Dampf- kesselhaus, zwei Magazingebäude, ein Wirtschaftsgebäude mit Wirtschaftsräumen u. 5 Be- amtenwohnungen, ein dreistöckiges Gebäude mit Mädchenheim u. Kleinkinderschule u. ein weiteres dreistöckiges Beamtenwohnhaus, sowie 15 Wohnhäuser für Meister u. Arb. u. in Honau ein Hauptfabrikgebäude nebst Masch. u. Kesselhaus, ein Baumwollmagazin aus Well- blech, ein Einlegereigebäude mit Bureau u. 16 Wohnhäuser für Meister u. Arb. vorhanden. 1908 weisen die Anlagen-Kti eine Erhöhung auf von M. 309 887, herrührend von: Er- stellung eines neuen Maschinenhauses in Unterhausen, Anschaffung einer neuen 1000. pferdigen Dampfmasch. nebst 3 Kesseln. In Honau wurden 4 neue Arb.-Wohnhäuser u. in Unterhausen ein neues Wohnhaus für Beamte gebaut. An Dampf.- u. Wasserkräften besitzt die Ges. in Unterhausen 3 Dampfmaschinen u. 5 Kessel mit 578 qm Heizfläche sowie eine Wasserkraft-Maximal-400 HP. Turbine, in Honau eine Dampfmaschine u. 3 Kessel mit zus. 450 qm Heizfläche sowie eine Wasserkraft von maximal 120 HP in Turbinenausbau. Die Spinn- u. Vorwerkmaschinen in Honau stammen fast durchweg aus dem Jahre 1901, während in Unterhausen die meisten Masch. im J. 1889 neu aufgestellt wurden. 30 Carden u. 12 Ringspinnmasch. wurden neuerdings bezw. im J. 1907 angeschafft. Die Spindelzahl in Unterhausen beträgt 36 752 Spindeln. in Honau 26 072 Spindeln, zus. 62 824 Spindeln. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1909–1913: M. 142 058, 211 854, 98 365, 1 288 982, 18 392, mit