2006 Verschiedene Spezial-Fabriken der Textil-Industrie. Dividenden: Aktien 1886–1913: 7, 8, 11, 13, 14, 14, 14, 12, 10, 0, 10 „ 8, 9, 10, 11, 8, 9, 11, 10, 11, 11 %. – Genussscheine 1905–1913: M. 50, 60, 70, 40, 50, 70, 60, 70, 70. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Direktion: Gustav Dux. Prokurist: Rob. Weimar. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. R. Müller, Fulda; C. Müller, G. Müller, Wiesbaden; Herm. Wahler, Fulda; Carl Finck, Frankf. a. M. Zahlstellen: Frankf. a. M.: J. L. Finck; Berlin: Disconto-Ges.; Fulda: Dresdner Bank. Hanauer Kunstseidefabrik Akt.-Ges. in Gross-Auheim. Gegründet: 30./4. 1910; eingetr. 15./8. 1910 in Hanau. Gründer s. Jahrg. 1913/14. Die Hanauer Kunstseidefabrik G. m. B. H. in Gross-Auheim brachte in die Akt.-Ges. ein, die dieser gehörige, in Gross-Auheim gelegene Fabrik mit allen nach der Aufstell. v. 23./4. 1910 ihr zu- stehenden Aktiven, insbes. den Grundstücken, Patenten u. Patentanmeld., sowie allen etwaigen Geheim- u. sonst. Verfahren, Erfahrungen u. Fabrikationsmethoden. Die Firma Gebr. Uebel in Plauen brachte in die Akt.-Ges. in Anrechn. auf das A.-K. die ihr gehörigen, in dem überreichten Verzeichnisse im einzelnen genannten Kunstseidepatente bezw. Patentanmeld. für Deutsch- land ein. Die Hanauer Kunstseidefabrik, G. m. b. H., erhielt für ihr Einbringen 280 Aktien Serie A à M. 1000 u. 470 Aktien Serie B à M. 1000. Die genannte Ges. erhielt weiter für die Auslandspatente u. Lizenzen noch die in Art. 26 des Statuts der Akt.-Ges. v. 30./4. 1910 näher bezeichnete Vergüt. von 60 %. Die Firma Gebr. Uebel erhielt für ihr Einbringen 250 Aktien Serie B à M. 1000. Zweck: Erwerb der Aktiva der Hanauer Kunstseidefabrik, G. m. b. H., in Gross-Auheim sowie Erwerb von Patenten, Erfindungen u. Verbesserungen betr. die Herstell., Bearbeit. u. Verarbeit. von Kunstseide sowie von allen anderen industriellen Erfindungen oder Verfahren; Herstell., Be- u. Verarbeit. von künstlichem Rosshaar u. Kunstseide; Erwerb oder Pachtung bestehender u. zukünftiger Fabriken, Betriebe u. Unternehm., welche ganz oder teilweise ähnliche Zwecke, insbes. die Fabrikat. von Zelluloseprodukten verfolgen, sowie die Beteilig. an solchen Fabriken, Betrieben u. Unternehm. Dritter. Mit dem Bau der Fabrik wurde Ende 1911 begonnen; auch eine eigene Zwirnerei ist zur Weiterverarbeit. des Rohproduktes errichtet. Das Werk ist ab April 1912 sukzessive in Betrieb gesetzt worden (Tagesproduktion Ende Juli 1913: 300 kg Kunstseide), stellte aber am 8./8. 1913 den Betrieb wegen Mangel an Betriebsmitteln ein. Die a. o. G.-V. v. 4./9. 1913 beschloss, eine offene Liquid. nicht eintreten zu lassen, um einen Verkauf des Unternehmens zu ermöglichen. Es sollen die Vermögens. objekte im ganzen oder im einzelnen insbes. durch Verkauf der Aktiven veräussert werden. Es sind Verhandlungen über den Verkauf des Unternehmens im Gange. Kapital: M. 1 784 000 in 1034 St.-Aktien u. 750 Vorz.-Aktien. Bis Okt. 1912: M. 2 500 000 in 1780 Aktien Serie A u. 720 Aktien Serie B à M. 1000, sämtlich von den Gründern zu pari übernommen. Die a o. G.-V. v. 17./10. 1912 beschloss zur Deckung des bis- herigen Verlustes (M. 1 822 722), zur Neuordnung der Verhältnisse der Ges., sowie zur Beschaffung neuer Mittel die Aktien A im Verhältnis von 2:1 u. die Aktien B im Verhältnis von 571 zus. zulegen (also von M. 2 500 000 auf M. 1 034 000) unter Gleichstellung der Aktien A u. B (siehe hierüber Jahrg. 1912/13), gleichzeitig wurde be- schlossen bis M. 966 000 Vorz.-Aktien zu schaffen, die den Aktionären zu 103 % angeboten wurden; gezeichnet wurden M. 750 000 Vorz.-Aktien. Für die ausgefallenen Aktien wurden den Aktionären Genussscheine verabfolgt. A.-K. also jetzt M. 1 784 000 in 1034 St.-Aktien u. 750 Vorz.-Aktien. Die Vorz.-Aktien erhalten 6 % Vorz.-Div. mit Anspruch auf Nachzahl., auch werden dieselben im Falle der Liquidation zuerst befriedigt. Diejenige Hälfte des Reingewinns, welche verbleibt, nachdem die Vorz.-Aktien die Vor-Div. von 6 % mit dem Anspruch auf Nachzahl. u. die Hälfte des dann verbleibenden Reingewinns erhalten haben, wird zur Div. für die St.-Aktionäre u. zur Auslos. von Genussscheinen in der Weise ver- wandt, dass zunächst die St.-Aktionäre bis zu 5 % Div. erhalten, während der verbleibende Überrest hälftig zu einer Super-Div. für die St.-Aktionäre u. hälftig zur Auslos. von Genussscheinen verwandt wird. Die Auslos. der Genussscheine findet in der Weise Sstatt, dass auf einen Genussschein M. 1000 zinslos gezahlt werden. Die Ges. hat Ende Nov. 1912 ein Moratorium bis 1./4. 1913 nachgesucht, da infolge des ungünstigen Standes des Geld- marktes die erforderl. Kapitalien für die am 17./10. 1912 beschlossene Sanierungsaktion vor- läufig nicht in genügendem Masse zu beschaffen waren. Im Jan. 1913 kam dann mit den Gläubigern ein Vergleich zustande, nach dem dieselben 50 % ihrer Forder. in bar erhielten u. auf den Rest verzichteten. Verlustsaldo Ende 1912 M. 356 722, erhöht infolge a. o. Ab- schreib., infolge Stillegung des Werkes bis Ende 1913 auf M. 1 335 027. Die G.-V. v. 20./6. 1914 sollte über Auflös. der Ges. beschliessen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Grundstücke 74 477, Gebäude 340 000, Masch. u. Anlagen 400 000, Werkzeuge, Geräte u. Mobil. 20 000, Kassa 2287, Wechsel 1, Postscheckkto 298, Debit. 30 975, Patente 1, Kaut. 29 970, Vorräte 500, Verlust 1 335 027. – Passiva: St.- Aktien-Kap. 1 034 000, Vorz.-Aktien 750 000, Bank-Kto 398 307, Kredit. 51 230. Sa. M. 2 233 537. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 356 722, Betriebsverlust 171 306, Gen.-Unk. 104 355, Abschreib. 1 069 391. –,. Kredit: Rechnungsnachlässe 366 748, Verlust 1 335 027. Sa. M. 1 701 776.