2054 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. ab und hat die Linien der Nassauischen Kleinbahn und der Westpreuss. Kleinbahn-Akt.-Ges. in eigener Regie ausgebaut. Eine wesentliche Anderung in der Geschäftslage trat ferner durch die Aufhebung der Betriebspachtverträge ein; die Ges. hat infolgedessen 2, Z. rund 633,20 km Bahnen in Betrieb. Die Vermögensstücke an Bahnen bezw. Aktien und Anteilen solcher verteilten sich ain 31./12. 1913 auf nachfolgend genannte Bahnen etc.: I. Eigene Bahnen: 1) Dessau- Radegast (26,24 km), Cöthen-Radegast-Zörbig (17,16 km), schmalspur. – 2) Dampfstrassenbahn Eltville-Schlangenbad (8 km), schmalspur. — 3) Klein- bahn Katscher-Gross-Peterwitz (8,7 km), normalspurig. – 4) Bieberthalbahn von Giessen nach Bieber (8,7 km), schmalspur. – 5) Schmalspur. Kleinbahn Philippsheim-Binsfeld (8, 10 Km). —– HI. Beteiligungen: 1) Normalspur. badische Nebenbahn Achern-Kappellrodeck-Ottenhöfen Normalspur. Nebenbahn Möckmühl-Dörzbach (Jagstthalbahn; 39 km). Dieses Bahnenkonto stand ult. 1913 mit M. 5 047 202 zu Buche. Die zu I bezeichneten Bahnen werden von der Ges. selbst betrieben. Den Betrieb der zu II genannten Bahnen führt die Eisenbahnbau- u. Betriebs-Ges. Vering & Waechter (Berlin). III. Die Ges. ist weiter an folgenden Bahnen beteiligt: 1) Riesengebirgsbahn-Geschäfts- anteile, 2) Vorwohle-Emmerthaler Eisenbahn-A.-Aktien, 3) Nassauische Kleinbahn-A.-Aktien, 4) Breslau-Trebnitz-Prausnitzer Kleinbahn-Aktien, 5) Trachenberg-Militscher Kreisbahn- Aktien, 6) Westpreuss. Kleinbahn-Aktien, 7) Elektr. Kleinbahn im Mansfelder Bergrevier- Aktien, 8) Aschersleben- Schneidlingen Nienhagener Kleinbahn -Aktien, 9) Alt-Lands- berger Kleinbahn-A.-Aktien, 10) Niederlaus. Eisenbahn-Vorz.-Aktien, 11) Gyulafehervar. Zalatnaer Lokalbahn-Prior.-Aktien, 12) Muranythalbahn-Prior.-Aktien, 13) Tiszapolgar- Niregyhazaer, Eokalbahm-Prioritäts-Aktien, 14) Garamberzencze-Levaer Lokalbahn-Aktien, 15) Neograder Lokalbahn-Aktien. Im einzelnen ist hierzu folgendes zu bemerken: 1) Den Betrieb der unter 1 u. 3–9 bezeichneten Bahnen hat die Ges. für Rechnung der betreffenden Eisenbahn-Ges. gegen eine vertragsm. Vergüt. übernommen. Ausserdem übernahm die Ges. die Betriebsführung der Hildesheim-Peiner Kreiseisenbahn A.-G. u. der Crefelder Eisenbahn-Ges., an der sie finanziell nicht beteiligt ist. 2) Für die unter 2 bezeichneten Effekten besitzt die Ges. eine Div.-Garantie. Die Aktien bezw. Geschäftsanteile dieser Ges. standen ult. 1913 mit zus. M. 22 384 759 zu Buch. IV. Die flüssigen Mittel bezw. die Forderungen der Ges. setzen sich Ende 1913 zusammen wie folgt: 1) Effekten (Staatsp.) u. Oblig. 1 074 179, 2) Guth. bei Bahngesellschaften 2 443 629, 3) Beleihungen von Eisenbahnwerten 1 800 000, 4) Forder. der Aussendienststellen 238 520, 5) Diverse 230 002. V. Die Ges. erhielt im Jahre 1911 unter dem Namen „Charlotte 6“ ein Bergwerks- eigentum in den Gemarkungen Würflau, Merzin und Scheuder in den Kreisen Köthen und Dessau zum Abbau von Braunkohlen verliehen. Im Jahre 1913 verkaufte die Ges. die Bahneinheit Neuteich-Liessauer Kleinbahnnetz an die Westpreussische Kleinbahn-A.-G. u. erhielt als Entgelt eine 5 %, auf die Bahneinheit der Westpreuss. Kleinbahn-A.-G. auf 15 Jahre eingetragene Hypoth. von M. 200 000; in bar M. 1 800 000 u. nom. M. 1 500 000 Aktien der Westpreuss. Kleinbahn-A.- G. Die Aktien der W. K. A. G. erbrachten für 1912 eine Div. von 2.3 %. Das Unternehm. befindet sich in guter Entwicklung. Einnahmen u. Ausgaben gingen vertragsmässig schon v. 1./1. 1913 ab zu Gunsten u. zu Lasten des Käufers. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Verlängerung des zwischen der Westpreuss. Kleinbahn-A.-G. u. der Ges. bestehenden Betriebsvertrages, der mit dem Jahre 1916 abgelaufen wäre, um 20 Jahre bis zum Ende des Jahres 1936 ver- einbart. Es ist ein allg. Abschreib.-Kto im Betrage von M. 3 050 630 vorhanden, welches als Gegenposten für die unter Effekten-Kto, Kto für Aktien u. Geschäftsanteile von Bahnges. u. Bahnen-Kto in der Bilanz stehenden Werte zu gelten hat. Für das Bahnenkto ist ausser- dem ein Amort.-F., dem jährl. eine je nach Konz.-Dauer berechnete Rückl. zugeführt wird, vorhanden. Sanierung: Die im Jahre 1901 eingetretene Verschlechterung der allgemeinen Ver- hältnisse, welche eine gewinnbringende V erwertung vorhandener Vermögenswerte un- möglich machte, ferner die ungünstigen Betriebsergebnisse Verschiedener Bahnen, die sich im Besitz der Gesellschaft befanden, oder an denen sie beteiligt war, veranlassten dieselbe, im Laufe des Jahres 1901 eine Zwischenbilanz aufzustellen. Diese ergab, dass die Erträgnisse aus den Vermögenswerten zur Deckung der Zinsen für Obligationen und sonstigen Schulden nicht ausreichten. Die Ges. sah sich daher veranlasst, eine ausserord. G.-V. auf den 19./9. 1901 zu berufen u. inderselben den Antrag auf Einsetzung einer Revisions- kommission zu stellen. Auf den 5./10. 1901 wurde in Gemässheit des Gesetzes betr. die ge- meinsamen Rechte der Besitzer von Schuldverschreib. eine Versammlung der Obligations- besitzer einberufen u. in derselben der Antrag auf Wahl einer Gläubigervertretung gestellt. Die Versammlung wählte als solche die Deutsche Treuhand-Ges. u. setzte derselben einen Ausschuss zur Seite. Auf Grund der vorgenommenen Prüfung der Verhältnisse der Ges. machten Revisionskommission Gläubiger-Vertretung und Ausschuss den auf den 6.3. 1902 einberufenen Generalversammlungen der Aktionäre und der Obligationäre folg. Vorschläge