2092 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Direktion: Dr. Schlauch, Ing. Müller-Werra, Charlottenburg; Betriebs-Dir. G. Knoop, Caracas. Prokurist: Franz Karrasch, Caracas. Aufsichtsrat: (5–9) Erster Vors. Ministerial-Dir. a. D. Wirkl. Geh. Ober-Reg.-Rat Jos. Hoeter, Berlin; zweiter Vors. Max Schinckel, Hamburg; Geh. Reg.-Rat Hugo Lent, Dr. jur. Ed. Mosler, Berlin; F. H. Ruete, Rud. Petersen, Hamburg. Zahlstellen: Berlin: Disconto-Ges.; Hamburg: Nordd. Bank. 0 0 0 * Vereinigte Eisenbahnbau- und Betriebs-Gesellschaft in Berlin. W. 66, Wilhelmstr. 48, mit Zweigniederlassung in Wien. Gegründet: Errichtet als Akt.-Ges. am 8./10. 1895, eingetr. 26./11. 1895. Die Ges. hat bei der Errichtung die Geschäfte u. eingeleiteten Unternehm. der in Liquid. getretenen Vereinigten Eisenbahnbau- u. Betriebs-Ges. m. b. H. übernommen. Zweck: Bau u. Betrieb von Eisenbahnen u. anderen öffentlichen Verkehrsanstalten, sowie die Ausführung von Bauten aller Art für eigene oder fremde Rechnung im In- u. Auslande; demgemäss ist die Ges. befugt: Konz. für Bahnen jeder Art nachzusuchen u. zu erwerben, Bahnen zu bauen u. in Betrieb zu nehmen oder an andere zum Bau u. Betrieb zu übergeben, dafür besondere Ges. zu begründen oder auch die erworbenen Rechte anderweitig zu ver- äussern u. zu verwerten; bestehende Bahnen u. andere öffentliche Verkehrsanstalten an- zukaufen oder zu pachten, in eigenen Betrieb zu nehmen oder den Betrieb an andere zu übertragen; Betrieb aller auf obigen Zweck hinzielenden Bank- u. Finanzgeschäfte. Die Ges. ist berechtigt, Oblig. bis zum dreifachen Betrage des jeweilig eingezahlten A.-K. aus.- zugeben. Seit 1907 ist die Ges. bei der Baufirma in Österreich der Hipolit Sliwinski Ind.- u. Bau-Ges. m. b. H., seit 1910 Firma: Galiz. Industrie- u. Bau-Ges. m. b. H. (auch Ziegel- u. Dachsteinwerk) mit M. 550 800 beteiligt (für 1907–1913 ohne Gewinn; für dieses Geschäft wurden 1907 u. 1908 M. 300 000 auf Delkr.-Kto zurückgestellt. welche inkl. weiterer M. 150 800 in 1909 auf die Anteile dieser Ges. zur Abschreib. gelangten). Per 1./1. 1914 kamen dann M. 250 000 Forderungen an diese Ges. u. eine Forderung an den Vorbesitzer M. 106 737 zur Abschreib. Die Ges. hofft in Zukunft auf bessere Erträgnisse. Eine Besserung ihrer Ver- hältnisse ist erst zu erwarten, wenn die in ihrem Besitz befindlichen Ziegeleien höhere Erträgnisse abwerfen werden. Auf dem Dachziegelwerk dieser Galiz. Ges. in Drohobycz ist eine Forder. der Berliner Ges. im Betrage von M. 633 000 hyp. eingetragen. 1911 hat die V. E.- u. B.-G. sich gemeinsam mit einer im Niederlausitzer Braunkohlenrevier seit längerer Zeit arbeitenden Firma, die sich mit Abraumarbeiten befasst, eine G. m. b H., die Iiefbau- u. Baggereibetriebsges. m. b. H., gegründet, um ein grösseres Abraumgeschäft, das sich über 5 Jahre erstreckt, gemeinsam durchzuführen. Der Verlust der Wiener Nieder- lassung erhöhte sich 1906 von K 159 493 auf K 243 949, doch konnte für 1907–1909 wieder ein Gewinn von K 27 092, 102 715, 58 899 zur Verrechnung kommen. Ende 1910 u. 1911 wurden neue Verluste von K 78 849 bezw. K 231 774 ausgewiesen, entstanden durch Mehr- ausgaben bezw. Nachforder. bei den Eisenbahnbauten Aspang-Friedberg u. Krems-Grein. Wegen der ersteren Eisenbahn schwebten Verhandlungen, betreffs Krems-Grein hat die Ges. einen Prozess angestrengt, doch kam es wegen beider Strecken zu Vergleichen. Hierdurch flossen der Ges. M. 1 000 000 zu, so dass sie in der Lage war, ihre Schulden allmählich ab- zustossen. Auch hat die Schlussabrechnung der Strecke Dittersbach-Glatz einen Verlust er- geben. 1912 resultierte bei dem Wiener Geschäft noch ein Verlust von K 203 791, der 1913 auf K 372 098 stieg. Nach Abschreib. auf Bauverluste u. Reservestellungen von zus. M. 244 253 resultierte bei dem Hauptgeschäft in Berlin für 1911 ein Bilanzverlust von M. 220 373, wovon M. 107 355 aus R.-F. Deckung fanden u. M. 113 017 Verlust vorgetragen wurde, der sich 1912 auf M. 287 703 erhöhte u. 1913 weiter um M. 1 561 428 auf M. 1.849 131 stieg infolge der ungünstigen Lage des Baugeschäftes in den Jahren 1912 u. 1913. So waren auf Bauverluste M. 854 928, auf Geräte u. Inventar M. 200 000, auf Debit. M. 356 737 Abzuschreiben. Die Ges. betreibt die in fremdem Besitz befindl. Bahnen: a) Marienborn-Beendorfer Kleinbahn; b) Polkwitz-Raudtener Kleinbahn (s. unten). Die am 31./12. 1913 im Besitze der Ges. befindl, Effekten im Gesamtbetrage v. M. 5 183 449 bestehen in den nachstehend bezeichneten Aktien deutscher u. österr.-ungar. Eisenbahn-Ges.: M. 954 000 Deutsche Eisenbahn-Vorz.-Aktien, M. 1 359 000 Deutsche Eisenbahn-Stamm-Aktien, K 2 450 800 Österr. Eisenbahn-Vorz.-Aktien, K 1 226 800 Österr. Eisenbahn-Stamm-Aktien, K 3 994 600 Ungar. Eisenbahn-Vorz.-Aktien, K 48 800 Ungar. Eisenbahn-Stamm-Aktien Die oben bezeichneten Effekten sind, soweit sie nicht einen Börsenkurs haben, mit ihrem Buchwerte in die Bilanz eingestellt worden. 1912 hat der Effektenbesitz keine nennens- werte Veränderung erfahren, doch wurde 1913 der Bestand von K 836 800 an Aktien der Stramberg–Wernsdorfer Lokalbahn u. M. 2 018 000 Prior.-Aktien der Temesvar–Lippa— Radnaer Lokaleisenbahn verkauft. Kapital: M. 5 000 000 in 4822 abgest. Vorz.- Aktien (Nr. zwischen 1–5000) u. 178 St.-Aktien (Nr. zwischen 26–4965). Die Vorz.-Aktien geniessen Vorz.-Div. (s. Gewinn-Ver- teilung) u. Vorbefriedigung im Falle einer Liquid. Urspr. A.-K. M. 5 000 000 in St.-Aktien. Die G.-V. v. 30./9. 1902 beschloss zwecks Reorganisation der Ges. auf die Aktien eine Zuzahl. von 30 % = M. 300 ohne Erhöhung des A.-K. einzufordern. (Frist 15./11. 1903.) Diejenigen Aktien, auf welche zugezahlt wurde (4598 Stück) erhielten den Charakter von Vorz.-Aktien