2096 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Sonderkredit mit M. 66 467, zus. M. 129 032, bleiben M. 170 832. Dagegen sind dem Fonds wieder zugeführt die den geleisteten Zuschüssen gegenüberstehenden, zufliessenden Netto- Einnahmen aus dem Vertragsverhältnis wegen der Mittel-Thurgaubahn M. 46 350, so dass ein Bestand verbleibt von M. 217 182. Die Hauptwerkstätte der Ges. in Liblar betreibt auch die Herstell. von Weichen für fremde Rechn. u. dehnt ihre Thätigkeit auch auf andere Gebiete aus. Überschuss 1910 u. 1911: 82 000, 70 600; 1912: M. 103 600; 1913: ca. M. 70 000. Die Ges. betreibt die an der Brohlthalbahn gelegenen Tuffsteinbrüche in Weibern (Eifel) mit Werkplätzen in Weibern u. Brohl, sowie den Phonolithbruch mit Auf bereitungsanlagen in Brenk (Eifel), an der Kreuznacher Kleinbahn den Porphyritbruch bei Bockenau; auch ein Sandsteinbruch bei Siegelsbach an der Nebenbahn N eckarbischofsheim-Hüffenharde wird betrieben. Zur Bewirtschaftung dieser Anlagen ist eine besondere Abteilung errichtet worden. Im J. 1913 hat die Ges. die bisher bachtweise betriebenen Anlagen der Stein- u. Ton-Industrie-Ges. „Brohlthal“ erworben. Der Kaufpreis ist in 20 Jahresraten zahlbar. Geschäftsjahre 1909– 1911: Näheres hierüber siehe Jahrg. 1910/11–1912/13 dieses Handbuches. Geschäftsjahr 1912: Der im J. 1910 gegebenen grundsätzl. Erklärung des Vorstandes u. des A.-R. entsprechend, beschränkte sich auch im J. 1912 die Tätigkeit der Ges. auf Beendigung der vor 1910 mit eigenem Risiko übernommenen Bauten, möglichste Pflege der Bahn- u. Nebenbetriebe u. diejenigen Massnahmen, welche eine den Interessen der Aktionäre entsprechende allmähliche Abwickl. der gesamten Geschäfte der Ges. herbeizu- führen bestimmt sind. Dieses Programm ist hinsichtlich der Bauten mit eigenem Risiko im Berichtsj. nahezu erfüllt worden, indem die 1911 noch schwebenden Bauten an den Bergheimer u. Dürener Kreisbahnen bis auf unwesentl. Reste, die Vollendungsarbeiten an der Nebenbahn Wil-Konstanz (Mittel-Turgaubahn) gänzlich abgeschlossen u. die Bau- rechnungen grösstenteils erledigt wurden. Auch die früher erwähnten Bauten im Kreise ülich u. in Hohenzollern, an welchen die Ges. im Auftrage Dritter gegen bestimmte Ver- güt. unter Ausschluss eigenen Risikos mitgewirkt hat, wurden im J. 1912 beendigt. Sofern nicht die inzwischen fortgesetzten Verhandl. über weitere derartige risikofreie Baugeschäfte zu greifbaren Ergebnissen führen, wird sich die Bautätigkeit der Ges. fortan nur auf die- jenigen Ausführ. an bestehenden Bahnen beschränken, die aus dringlichen Betriebs- u. Verkehrsbedürfnissen entspringen. Die Eisenbahnbetriebe hatten im ersten Viertelj. 1912 teilweise noch unter der Nachwirkung der Missernte des Vorj. zu leiden, teilweise wirkte während der letzten Monate, besonders bei den süddeutschen Linien, der fast gänzliche Stillstand der privaten Bautätigkeit auf den Güterverkehr nachteilig ein. Günstigen Ein- fluss hatte dagegen, namentlich am Niederrhein u. in Braunschweig, die gute Ernte des J. 1912 u. der lebhafte Versand der Braunkohlenwerke Der Wirkung der hervorragenden Weinernte des Vorj. ist es auch zu verdanken, dass die Moselbahn-A.-G., die — bei einer zinsfreien Bankschuld von rund M. 1 400 000 – im Vorj. noch einen Fehlbetrag von rund M. 42 000 aufwies, für 1912 einen Reinüberschuss von rund M. 33 000 erzielte. Die Mittel- Thurgaubahn, die ihr erstes volles Betriebsj. hinter sich hat, kann noch nicht mit ge- nügender Sicherheit beurteilt werden, weil wichtige Abkommen mit den Nachbarbahnen teils erst im Laufe des J. 1912, teils erst im J. 1913 getroffen werden konnten, teils noch weiterer Verhandlungen bedürfen. Immerhin entsprechen die Einnahmen nahezu den bei Einleitung des Geschäfts gehegten Erwartungen, während die Ausgaben sich infolge der scharfen Bestimmungen über die Dienst- u. Ruhezeit der Beamten usw., u. der erheblichen Steigerung der Materialpreise, der Gehälter u. Löhne, nicht unerheblich höher stellen, als ursprünglich geschätzt wurde. Mit Ausnahme der Mittel-Thurgaubahn u. der Nebenbahn Braunschweig-Schöningen haben im Berichtsj. sämtliche Bahnunternehm. ihre festen Lasten aus eigenen Erträgnissen gedeckt. Mit Ende 1912 sind die von der Ges. gepachteten Berg- heimer Kreisbahnen u,. die Nebenbahn Mödrath-Liblar-Brühl durch Verstaatlichung aus ihrem Interessenbereich ausgeschieden. Geschäftsjahr 1913: Die Tätigkeit der Ges. richtete sich auch im J. 1913 auf allmähliche Abwicklung der gesamten Geschäfte, auf welche in den letzten Geschäftsberichten wieder- holt Bezug genommen worden ist. Die in früherer Zeit mit eigenem Risiko übernommenen Bauten sowohl, wie die risikofreie Mitwirkung an Baugeschäften im Auftrage Dritter gegen bestimmte Vergütung waren, wie im vorjähr. Bericht erwähnt, schon 1912 bis auf unwesentl. Reste beendigt; neue risikofreie Baugeschäfte einzubringen, ist bisher nicht gelungen. Das Baugeschäft ruhte somit zurzeit vollständig, abgesehen von der Ausführ. kleinerer, aus dringl. Bedürfnissen des Verkehrs u. Betriebes entspringenden Ergänzungen bestehender Bahnen; daneben beschäftigt die Ges. noch der Abschluss einiger schwieriger Bau- rechnungen. Sie wird übrigens den Abschluss neuer risikofreier Baugeschäfte im Sinne der eingangs erwähnten Erklär. nach wie vor anstreben. Die Einnahmen aus Bahnbetrieben sind durch die zum 31./12. 1912 durchgeführte Verstaatlich. der Nebenbahn Mödrath-Läblar- Brühl u. der Kreis Bergheimer Nebenbahnen um so mehr beeinträchtigt worden, als dem hierdurch entstandenen Ausfall von rund M. 193 000 an Div., Überschuss über die Pacht u. Vergüt. für Betriebsoberleitung nur Zinsersparnisse aus den hereingekommenen Geldern in der Höhe von rd. M. 45 000 gegenüberstanden u. im allgemeinen die im Interessenbereich verbliebenen Bahnen gegen das Vorjahr keinen nennenswerten Fortschritt, zum Teil sogar * Rückschritte zeigten. Abgesehen von der 20,9 km langen, zurzeit ohne Mitwirkung der Ges.