Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen ete. Für die Linie Coblenz (Haupt)-Bahnhof Ehrenbréitstein ist mit der Eisenbahn- Direktion zu Köln ein vom Minister der öffentl. Arbeiten genehmigter Vertrag auf unbe- stimmte Zeit über die Mitbenutzung der dem Kgl. Preuss. Eisenbahnfiskus gehörenden Pfaffen- dorfer Rheinbrücke nebst beiderseitigen Brückenrampen abgeschlossen worden. Ausser einer angemessenen Vergütung für die Mitbenutzung des der Staatsbahn gehörenden Oberbaues, hat die Strassenbahn im allgemeinen 2 Pf. pro Person zu entrichten. Für Ermässigungs- karten-Inhaber zahlt sie 20 % der oben errechneten Summe u. für Abonnenten das übliche Brückenabonnement. Die Ges. schloss unter dem 4./5. Dez. 1912 mit dem Kreise Unter- westerwald u. unter dem 12./16. Dez. 1912 mit dem Kreise Oberwesterwald Verträge ab, nach welchen sie die Stromversorgung dieser Kreise bis 1./1. 1953 übernahm. Der Thüringer Gas-Ges. in Leipzig, die das ihr in der Gemeinde Bendorf bis 1./10. 1925, im Gemeindebezirk Sayn-Mühlhofen bis 1./10. 1939 vertraglich zustehende Recht der Strassen- benutzung für die Fortleitung elektr. Stromes an die Coblenzer Strassenbahn-Ges. abgetreten hat, sind jährl. 5 % der in diesen Gemeinden erzielten Bruttoeinnahmen aus der Strom abgabe für Lichtzwecke zu zahlen. Das Elektrizitätswerk Höhr-Grenzhausen G. m. b. H. erzeugte im J. 1911–1913: 347 378, 394 412, 372 707 Kwst. Die Anschlusszahlen des Werkes sind: 7109 Glühlampen, 40 Bogenlampen, 218 Motoren mit 631 HP Leistung. Diese Ges., an welcher die Coblenzer Strassenbahn zu 6/100 beteiligt ist, verteilte 1910–1913 je 10 %. Die Coblenzer Strassenbahn hat im Juli 1911 von den 1000 Kuxen der Gew. Alexandria Westerwälder Lignitkohlen-Bergwerk in Höhn 510 Kuxe zum Preise von M. 250 000 er- worben. Zwecks vorteilhafter Beschaffung der künftig benötigten grossen Strommenge beschloss die Ges., sich an der Errichtung eines neuen grossen Kraftwerkes auf diesem Lignitkohlen-Bergwerk zu beteiligen u. übernahm daher 1912 auch die restlichen 490 Kuxen der Gew. Alexandria für M. 250 000. Sämtliche 1000 Kuxem hat die Ges. in die neugegründete Grosskraftwerks-Ges., Elektrizitätswerk Westerwald-A.-G. (A.-K. M. 2 800 000) eingebracht; die Ges. besitzt von dem A.-K. jetzt ca M. 2 100 000. Kapital: M. 7 500 000 in 7500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 125 000, die G.-V. v. 20./4. 1900 beschloss zum Zwecke einer erheblichen Netzerweiterung u. der Einführung des elektr. Betriebes die Erhöhung des A.-K. um M. 2 375 000 in 2375 Aktien, begeben zu 103 %; nochmalige Erhöhung ilt. G.-V. v. 12./4. 1905 um M. 500 000 in 500 Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1909, begeben zu pari plus 3 % für Stempel etc. Das gesamte A.-K. befindet sich in Besitz der Ges. für elektr. Unternehm. in Berlin. Die G.-V. v. 2./5. 1908 beschloss Erhöhung um M. 1 000 000, begeben zu pari, lt. G.-V. v. 14./3. 1911 Erhöh. um M. 1 000 000, begeben 1912 zum Bau neuer Linien. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 19./9. 1913 um M. 2 500 000 (auf M. 7 500 000), begeben zu 126 %. Anleihen: I. M. 1 000 000 in 4 % Schuldverschreib. lt. G.-V. v. 22./5. 1896 und 21./4. 1903, rückzahlbar zu 105 %; aufgenommen behufs Umtausch der früheren 5 % Anleihe und zur teilweisen Bestreit. der Umwandlungs- u. Neubaukosten behufs Einführ. des elektr. Betriebes. I. Reihe, 600 Stücke (Nr. 1–600) à M. 500 lautend auf den Namen des Bankhauses Franz Kolter & Co. in Coblenz; II. Reihe, 700 Stücke (Nr. 601–1300) à M. 1000, auf den Namen des Bankhauses Born & Busse in Berlin, beide durch Indossament übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Rückzahl. mit mind. 2 % des Anleihebetrages durch Auslos. im Juni (bei Reihe I ab 1900 bis 1950, bei Reihe II ab 1904 bis 1956) auf 1./10.; verstärkte oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist zulässig. Von Reihe I, II u. III waren ult. 1913 noch M. 1 196 000 ungetilgt. Eine hypoth. Sicherheit ist nicht bestellt. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimm. Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1903–1913: 103, 103.50, 103, –, 99, 96.25, 97.50, 99.80, 103, 97.25, 93.75 %. Zugel. im Juni 1903; eingeführt durch Born & Busse, Berlin. Erster Kurs 15./6. 1903: 102.75 %. Notiert in Berlin. Die Zulass. weiterer M. 500 000 zu 4 %, Reihe III, Stücke Nr. 1301–1800 à M. 1000 erfolgte im August 1905. Tilg. ab 1906–1956, sonst alles wie bei Anleihe 1. II. M. 1 500 000 in 4½ % Schuldverschreib. lt. G.-V. v. 20./4. 1900, rückzahlbar zu 103 %; 750 Stücke (Nr. 1–750) à M. 1000 und 1500 Stücke (Nr. 751–2250) à M. 500, lautend auf den Namen der Firma Franz Kolter & Co. in Coblenz u. durch Indossament übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Rückzahl. mit mind. 2 % des Anleihebetrages durch Ausl. ab 1906 bis 1956; erste Tilg. am 1./10. 1906; ab 1906 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist zulässig. Eine hypoth. Sicherheit ist nicht bestellt. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Be- stimmungen. Zahlst. wie bei Div. Die Aufnahme dieser Anleihe erfolgte zur weiteren Deck. der durch die Einricht. des elektr. Betriebes entstandenen Kosten. In Umlauf Ende 1913: M. 1 260 000. Kurs Ende 1902–1913: 102.30, 103.80, –, –, 103.40, 101, 101, 103, 102.75, 103, 100.50, 100.25 %. Zugel. im Juli 1902 M. 1 500000; eingef. durch Born & Busse, Berlin. Erster Kurs 15./7. 1902: 102.75 %. Notiert in Berlin. III. M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 7./7, u. 25./8. 1908, rückzahlb. zu 103 %: Stücke à M. 1000 (Ser. II, Nr. 2251–3250), lautend auf den Namen der National- bank für Deutschl. in Berlin u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Rückzahlung mit mind. 2 % des Anleihebetrages durch Auslos. ab 1915; erste Tilg. am 1./10. 1915; ab 1915 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3monat. Frist zulässig. Eine hypoth. Sicherheit ist nicht bestellt. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimmungen. Zahl- stellen wie bei Div. Kurs Ende 1908–1913: 101, 103, 102.75. –, 100.50, 100.25 %. Eingeführt in Berlin Anfang Sept. 1908; erster Kurs am 12./9. 1908: 101 %. 2139