2156 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Plerdebahnen etc. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 92 789, Hypoth.-Zs. 9681, Dar- lehns-Zs. 1500, Zs. 302, Abschreib. auf Wertpap. 500, z. Ern.-F. 10 710, z. Amort.-F. 2785, 2. R.-F. 1710, 2. Spez.-R.-F. 171, Div. 33 780, Tant. an A.-R. 233, Vortrag 4097. – Kredit: Vortrag 5748, Betriebseinnahmen 152 485. Sa. M. 158 233. Dividenden 1897–1913: 6½ % (15 Mon.), 6, 6, 6, 4½, 4, 3¼, 3½½, 3¼, 4¼, 4, 3, 3½, 4½, 4½, 5½, 4½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Geh. Reg.-Rat Dr. Pieck, Berlin; Georg Lentz, Friedenau. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Regierungs-Rat A. Hausding, Nicolassee; Stellv. Komm.- Rat Heinr. Brüning, Handelskammer-Präs. Komm.-Rat Fritz Canthal, Hanau; Geh. See- handlungsrat a. D. Dr. Paul Schubart, Berlin. Zahlstellen: Hanau: Ges.-Kasse, Heinr. & Aug. Brüning; Berlin: Bank f. Handel u. Ind.; Magdeburg: Mitteldeutsche Privatbank. „Strassenbahn Hannover“' in Hannover, Ihmestr. 6. Gegründet: 1./1. 1892. Die Strassenbahn Hannover entstand im Jahre 1892 durch Ab- zweigung des der Tramways Company of Germany Ltd. gehörigen Hannoverschen Besitztums und Umwandlung desselben in eine selbständige Ges. Der englischen Ges. wurden 2699 Stück Aktien à M. 1000 der Strassenbahn Hannover gewährt. Auf letztere gingen ebenfalls die von der Tramway Company pachtweise betriebenen Linien der Kontinental. Pferdebahn-Ges. und zwar zunächst pachtweise über. Durch Vertrag v. 10. Febr. 1896 hat die Hannoversche Strassenbahn das gesamte, in Hannover gelegene Eigentum der genannten Ges. mit Kon- zessionen, Verträgen etc. für den Pauschalpreis von M. 1 415 000 erworben. Die Über- nahme erfolgte am 1. Okt. 1897. Der Preis verteilte sich wie folgt: M. 369 363 auf Ge- bäude, M. 485 000 auf Grundstücke, M. 560 637 für Koncessionen, welche letztere Summe über ein Erwerbskto der Linien der Kontinentalen Pferde-Eisenbahn-Ges. gebucht wurde und innerhalb der Konzessionsdauer amortisiert werden sollte. Zweck: Erwerb, Erpachtung u. Verpachtung, Bau, Ausrüstung u. Betrieb von Strassen- und Kleinbahnen, sowie Einrichtung und Betrieb von Omnibuslinien in Hannover, den Vororten und Nachbarorten, zur Beförderung von Personen u. Gütern und der Abschluss aller hierauf bezügl. Rechtsgeschäfte ingleichen Errichtung damit in Verbindung stehender wirtschaftlicher Anlagen. Soweit elektr. Kraft über den eigenen Bedarf hinans hergestellt wird, kann solche auch zu Licht- und Kraftzwecken an andere abgegeben werden. Es wurden befördert 1913 auf Einzelbillets 49 202 272 Personen, auf Abonnementskarten 12 350 962 Personen; im ganzen mehr 1 444 858 Personen als im Vorjahre. Brutto-Einnahmen aus Personenverkehr d. Strassenbahnen 1905–1913: M. 3711 067, 4 110 463, 4 567 656, 4769 439, 4 981 634, 5 375 730, 5 728 682, 6 069 584, 6 452 755, Einnahmen a. Güterverkehr: M. 326 615, 315 702, 333 350, 315 829, 376 847, 413 616, 430 515, 518 613, 454 461, do. aus Abgabe elektr. Energie: M. 369 656, 412 942, 496 146, 544 471, 602 923, 821 002, 876 664, 871 220, 1 006 536, do. aus Omnibusverkehr: M. 132 440, 134 765, 135 359, 136 742, 129 521, 137 157, 142 034, 135 007, 125 835. Linien u. Betrieb: Die Strassenbahn Hannover betreibt im Anschluss an ein voll- ständiges Netz von Strassenbahnen innerhalb der Stadtkreise Hannover-Linden noch Linien nach den in der Umgegend von Hannover belegenen Ortschaften Stöcken, Langenhagen, Burg- wedel, Misburg, Rethen, Sarstedt, Hildesheim, Pattensen, Buchholz, Limmer, Ricklingen, Gehrden, Barsinghausen, Anderten, Sehnde, Haimar. Die Gesamtbetriebslänge des Netzes beläuft sich auf ca. 160 km, die Gesamtlänge der Geleise auf ca. 292 Km; vorhanden: 284 Motor- wagen u. 269 Anhängewagen, 38 Omnibuswagen, 327 Güterwagen u. 81 div. Fuhrwerke. ferner 86 Pferde. Die Wagen werden zum Teil in der eigenen Werkstatt erbaut. Konzessioniert und im Betrieb sind folgende Linien: Hannover-Hildesheim, Rethen- Pattensen, Vahrenwald-Langenhagen, Hannover-Barsinghausen, Hannover-Haimar, Anderten- Misburg-Buchholz, Viergrenzen-Buchholz-Gr. Burgwedel. Der Betrieb geschieht elektrisch. Das Innere der Stadt Hannover wurde bis 1903 automobil in einer Länge v. 26,6 km durch Accumulatoren befahren; im übrigen erfolgte der Betrieb durch oberirdische Stromzuführung. Auch für das Innere der Stadt kam im Nov. 1903 die oberirdische Stromzuführung zur Einführ. Die Ges. erzeugt die für den Betrieb der Strassenbahnen erforderl. elektr. Energie selbst u. giebt auf Grund ihr erteilter Konz. elektr. Strom für Licht- u. Kraftzwecke 144 vor Hannover geleg. Ortschaften ab. Angeschlossen waren Ende 1913 85 259 Glühlampen, 311 Bogen- lampen u. 27 662 PS-Motoren, Zahl der Konsumenten 6692; eine Verdoppelung dieser Ziffern würde ohne wesentl. Vergrösserung der masch. Anlage möglich sein. Der elektr. Strom wird in Kraftstationen, belegen in Glocksee, Vahrenwald, Kirchrode, Buchholz u. Rethen erzeugt. Die Ges. besitzt 35 verschiedene Grundstücke in Hannover und Stationsorten. Die Konzessionen laufen in Hannover-Linden bis 1. April 1937; für die Aussenlinien enden die Konz. in den Jahren 1942–50. Die Konz. sind auf Grund des Kleinbahn-Gesetzes erteilt und gelten ausserhalb Hannover-Linden auch für Güterbeförderung. In den Städten Hannover-Linden ist der Ges. die Güterbeförderung bis morgens 10 Uhr ebenfalls gestattet. Abgaben: Die Strassenbahn hat der Stadt eine Abgabe zu zahlen, welche bei einer Brutto- Betriebseinnahme bis zu M. 1 500 000 2½ %, bis zu M. 2 000 000 3 %, bis zu M. 3 000 000 3½ % und über M. 3 000 000 4 % der ganzen unter die Steuer fallenden Einnahme beträgt; ferner hat die Ges. einen Beitrag zu den Strassenreinigungskosten zu zahlen, welcher jährl. M. 30 pr. 100 m einfaches Geleis und M. 60 pr. 100 m Doppelgeleis beträgt.