2186 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Direktion: Kreisausschuss-Sekretär Ed. Kröning, Labes. Aufsichtsrat: (7) Vors. Landrat von Normann, Labes; Stellv. Rittergutsbesitzer von Diest, Zeitlitz; Landesrat Johs. Sarnow, Landesrat Fritz Scheck, Reg.- u. Baurat Shaper, Reg.- Assessor von Detten, Stettin; Landschaftsdir. von Dewitz, Meesow. Rheinische Bahn-Gesellschaft in Düsseldorf. Gegründet: 25./3. 1896. Konz.-Dauer der Bahn Düsseldorf-Krefeld 75 Jahre, der Lokal- strecken in Düsseldorf 60 Jahre, der Strecke Oberkassel-Neuss 60 Jahre u. die Strecke Haus Meer-Uerdingen. Durch Vertrag mit der Stadt Düsseldorf hat sich die Ges. auf die Dauer von 30 Jahren die Verbindung nach dem Rhein gesichert. Zweck: a) Bau und Erwerb, Pachtung u. Verpachtung u. Betrieb von Eisenbahnen; b) Erwerb von Grundstücken, Anlagen und Gegenständen zu diesen Zwecken, sowie Er- werb, Bebauung und Veräusserung von Grundstücken und Anlegung von Strassen; c) Er- richtung und Betrieb elektr. Anlagen, sowie Anschluss der Bahnanlagen und Wasserstrassen; d) Errichtung einer stehenden Brücke bei Düsseldorf ; e) Betrieb von Fährboten. Die Brücke wurde am 12./11. 1898 und die Kleinbahn Düsseldorf-Krefeld 15./12. 1898 eröffnet; Lokal- strecken in Düsseldorf im Nov. 1899: a) Ratinger Thor-Burgplatz-Werft, b) Ratinger Thor- Haroldstrasse; ferner Oberkassel-Neuss 8 km (Eröffnung 20./12. 1901). Haus Meer-Uerdingen- Moers 12 km (Eröffnung im Juni bezw. August 1901); die Linie Uerdingen-Kaldenhausen kam am 8./12. 1909 in Betrieb. Diese sämtl. Linien werden elektr. betrieben. Bahnlänge ins- gesamt 42 km. Kraftstation in Oberkassel mit Unterstationen in Brend'amourstr., Fischeln u. Trompet; es findet auch Stromabgabe an Private statt. Die Ges. besass urspr. 352 ha 83 a 53 am Land mit einem Buchwert von ca. M. 3 600 000; wovon Ende 1913 nach verschied. Verkäufen u. Neuerwerb. vorhanden: 409 ha 89 a 21 am (hiervon ca. 301 ha Bauterrain, 43 ha Kleinbahn Düsseldorf-Krefeld u. 55 ha Vorland) zu einem Buchwert von M. 4 659 440 [Zugang 1913 M. 482 245, Abgang 316 004J. Auch 5 Wohnhäuser in Oberkassel besitzt die Ges., ebenso den Saalbau Rheinlust (verpachtet), sowie den Industriebahnhof daselbst. Ferner besitzt die Ges. 26 Häuser mit Arb.-Wohnungen. Die Ges besitzt u. betreibt eine Ringofenziegelei. Frequenz der Bahn Düsseldorf-Krefeld 1905–1913: 1 337 774, 1 564 086, 1 738 161, 1 746 589, 2 004 775, 2 486 557, 2 909 639, 3 232 448, 3 595 052 Pers. exkl. Zeit- u. Arb.-Karten. Mit diesen zus. 8 899 751 Personen. Bruttoeinnahme: M. 695 863, 809 447, 861 531, 851 751, 886 149, 1 010 945, 1 147 278, 1 213 536, 1 291 635 inkl. Güterverkehr. Die Ges. besass Ende 1913: 56 Motorwagen, 43 Anhängewagen, 10 Güterwagen etc., 4 Lokomotiven. Gepachtet ist die Linie Düsseldorf-Benrath-Hilden-Ohligs u. Hilden-Haan-Vohwinkel. Die Kraftstation erzeugte 1907–1913: 3 261 397, 3 232 080, 3 306 665, 3 821 489, 3 987 193, 3 159 868, 5 085 401 Kwstd; an- geschlossen waren Ende 1913: 114 Motoren, 80 Bogen-, 16 138 Glühlampen. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien (Nr. 1–10 000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 6 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 11. April 1900 um M. 3 000 000 (auf M. 9 000 000) in 3000 neuen Aktien à M. 1000, begeben zu 100 % plus 1 % Stempel, einzuzahlen 25 % und Stempel bei der Ausgabe, weitere je 25 % am f. Jan., I. April u. 1. Juli 1901. Die neuen Aktien erhielten bis 31. Dez. 1901 entsprechend der Höhe der Einzahlungen und p. r. t. aus dem etwaigen Reingewinn vorab eine Div. bis zu 3 %. Vom 1./1. 1902 ab sind die jungen Aktien mit den alten gleichberechtigt, haben also von da ab kein Vorrécht mehr. Von den jungen Aktien ist die Hälfte von der Dresdner Bank, die andere Hälfte von dem A.-R. und Aktionären zu 100 % plus 1 % Stempel fest übernommen. Die durch die Erhöhung des A.-K. gewonnenen Mittel fanden zur Ausdehnung des Kleinbahnnetzes, zur Erbauung von Arbeiterwohnungen, sowie zur Bestreitung der schon früher eingeleiteten Erweite- rungen des Unternehmens Verwendung. Die a. o. G.-V. v. 15./3. 1907 beschloss noch- malige Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000, also auf M. 10 000 000 in 1000, ab 1./7. 1907 div.-ber. Aktien, begeb. an ein Konsort. Dasselbe bot die jungen Aktien zu 103 % (einschl. Stempel etc.) denjenigen Aktionären 18:1 xvxom 16./3.–20./4. 1907 an, welche ihm wenigstens die Hälfte ihres Aktienbesitzes zur Übergabe an die Stadt Düsseldorf zum Kurse von 150 % anstellten. Dem Konsortium überlassene Spitzen wurden mit M. 26 pro Stück vergütet. Die weiteren 500 Aktien wurden der Stadt Düsseldorf zu 103 % zur Verfüg. gestellt. Die neuen Geldmittel dienten mit M. 600 000 zu weiteren Grundstücksankäufen, mit M. 100 000 zur Vergrösserung des Wagenparks, der teilweise schon erfolgt sei, mit M. 100 000 zur Erweiterung der Werkstätten der Wagenhallen und mit M. 200 000 zur Beschaffung von Maschinen. Die Verpflichtung der Stadt Düsseldorf, die ihr angebotenen Aktien der Rheinischen Bahngesellschaft zum Kurse von 150 % anzukaufen, erlosch mit dem 31./12. 1912. Die Stadt Düsseldorf ist bereit, diese Ankaufsverpflichtung bis zum 31./12. 1917 für jeden Aktionär zu verlängern u. die ihr bis dahin angebotenen Aktien zum Kurse von 150 % – 4 % Stück- zinsen vom Beginn des betreffenden Geschäftsj. ab anzukaufen. Dabei hat sie die Wahl, die Bezahlung in bar oder in Düsseldorfer 4 % Stadt-Oblig. vorzunehmen, welche zum je- weiligen Berliner Börsenkurse, aber nicht unter 96 % – 4 % Stückzinsen anzurechnen sind. Anleihe: M. 6 000 000 zu 3½ % und 1 % Amortisation sind bei der Landesbank der Rhein- provinz kontrahiert worden. Ende 1912 ungetilgt M. 5 534 658. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St.