630 Elektrotechnische Fabriken. Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 2247 eingerichtete Kraftstationen, die eine im J. 1910 erbaut, mit ca. 12 000 PS. Leistung, in Tschechnitz bei Breslau gelegen, die zweite in den J. 1911/12 erbaut in Mölke Kreis Neu- rode, gelegen, mit ca. 18 000 PS. Leistung. Die Kraftstationen Tschechnitz u. Mölke mit einer Gesamtleistung von ca. 30 000 PS. sind zur gegenseit. Unterstütz. durch eine 80 km lange 40 000 Volt-Leitung verbunden. Mit den Wegeberechtigten im Versorgungsgebiet der Ges. sind gegen angemessene Abgaben langfristige Konz.-Verträge getätigt. u. zwar mit der Provinzial-Verwalt. der Provinz Schlesien Verträge auf die Dauer von 30 Jahren, mit den Kreisen Breslau, Trebnitz, Oels, Ohlau, Brieg. Strehlen, Nimptsch, Reichenbach, Frankenstein u. Neurode ebenfalls auf 30 Jahre. Weiterhin sind Konz.-Verträge mit den im Versorgungsgebiet der Ges. liegenden Städten abgeschlossen, u. zwar auf Konzessionsdauern von 20 bis 50 Jahren. Mit den Landgemeinden sind zumeist 50jährige Konz.-Verträge geschlossen worden, Insgesamt sind zurzeit 14 Städte mit 120 000 Einwohnern u. 212 Landgemeinden mit 30 000 Einwohnern u. Genossenschaften an das Leitungsnetz angeschlossen. Die Gesamtheit der oben benannten Kreise, welche mit der Ges. Verträge über Benutz. von Kreischausseen abgeschlossen haben, hat das Recht, erstmalig zum 1./4. 1940 die gesamten Anlagen der Ges. zum Eigentum zu übernehmen. Der Erwerbspreis wird nach § 31 des Kleinbahngesetzes vom 28./7. 1892 mit der Massgabe bestimmt, dass der sich hiernach ergebende Preis um 10 % ermässigt wird. In keinem Falle soll der Erwerbs- breis unter dem jeweiligen Taxwert der Anlage liegen. Sollte die Gesamtheit der beteiligten Kreise sich über die Fortführung des Unternehmens im eigenen Betriebe nicht einigen, 8o hat erstmalig zum 1./4. 1940 jeder Kreis für sich das Recht, die Übereignung des gesamten Leitungsnetzes mit seinem Zubehör innerhalb seiner Grenzen von der Ges. zu verlangen, u. zwar zum Taxwert. Die Städte resp. Landgemeinden sind berechtigt, während der Ver- tragsdauer, u. zwar das erstemal nach Ablauf des 5. Betriebsjahres, die Niederspannungs- leitungsnetze unter Ausschluss der Hochspannungs- u. Durchgangsleitungen, sowie der Transformatoren auf eigene Rechnung zum Buchwerte oder Taxwerte zu übernehmen mit der Verpflichtung, für die Dauer der betreffenden Konz.-Verträge Strom als Grossabnehmer nach vorausbestimmten Tarifen ausschliessl. von der Ges. zu beziehen. Auf Grund einer Königl. Kabinettsorder wurde dem Elektrizitätswerk das Enteignungsrecht verliehen. Das gesamte Hochspannungsnetz hat eine Länge von ca. 925 km, von denen ca. 850 km auf Freileitungen u. 75 km auf Kabel entfallen. Aus den Kraftstationen nutzbar abgegeben 1910–1913: 3 240 514, 11 130 000, 18 440 000, 30 222 000 Kwst. An das Licht- u. Kraft-Ver- teilungsnetz waren angeschlossen am 31. Dez. 1913: 108 243 Glühlampen, 175 Bogenlampen, 3015 Motore mit 27 771 PS. Leistung, 276 sonst. Apparate. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000. Die G.-V. v. 5./5. 1912 beschloss Erhöh. um M. 4 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1912, begeben zu pari, u lt. G.-V. v. 16./9. 1913 M. 2 000 000, mit Div.-Ber. ab 1./7. 1913, begeben zu pari. Hypotheken: M. 151 500. Anleihe: M. 6 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 5./6. Juni 1913, szahlbar zu 100 %. Tilg. frühestens zum 1./7. 1918 zulässig. 4000 Stücke Lit. A à M. 1000 4000 Stücke B àa M. 500, lautend auf den Namen der Ges. für elektr. Unternehmungen u Berlin oder derem Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 18 bis spät. 1947 durch jährl. Auslos. im I. Quart. auf 1./7.; ab 1918 verstärkte Tilg. oder otalkünd. mit 3 mont. Frist vorbehalten. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht bestellt, loch darf die Ges. vor völliger Tilg. dieser Anleihe keine irgendwie bevorrechtigte Anleihe ittieren. Der Erlös der Anleihe diente zur Tilg. schwebender Schulden. Coup.-Verj.: ag (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: Breslau: Ges-Kasse, E. Heimann, Schlesischer Bankverein, Bank für Handel u. Ind. Filiale Breslau vorm. Breslauer Disconto-Bank, Eich- born & Co., G. v. Pachaly's Enkel; Berlin: Bank für Handel u. Ind., Disconto-Ges. Kurs: Zugelassen in Breslau sämtl. M. 6 000 000 im Juni 1913. Aufgelegt am 2./7. 1913 M. 4 000 000 zu 99.25 %. Kurs Ende 1913: 99.50 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., 8 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. Bilanz am 31. Dez. 1913: Aktiva: Grundstück Tschechnitz 146 330, do. Mölke 74 435, Grundstück u. Gebäude Langenbielau 83 409, do. Ludwigsdorf 35 420, Kraftstation Tschech- nitz 1 585 596, do. Mölke 1 740 615, Generalanlage Lgb.-Mölke 2 151 023, do. Deutsch Lissa 365 487, do. Nimptsch 180 172, do. Neurode 400 239, Kabel, Fernleit. u. Ortsnetze 10 416 519, Hochspannungstelephonanlage 151 944, Werkzeug u. Geräte 1, Zählereichstation 1, Auto etc. 1, Bureauutensil. 1, Waren 318 206, Debit. 663 4056, Kassa 3382, Kaut. 68 704, Avale 3000, Effekten 476, Kaut.-do. 60 933, vorausbez. Prämie 7256. – Passiva: A.-K. 10 000 000, Oblig.- Anleihe 6 000 000, R.-F. 35 000 (Rückl. 20 000), Abschreib.-F. 700 000, Kredit. 952 746, Avale 3000, Dienst- u. Installateurkaut. 60 933, Coup.-Einlös.-Kto 150 000, Hypoth. 151 500, Talon- steuer-Res. 24 000, Div. 360 000, Vortrag 19 385. Sa. M. 18 456 564. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Gehälter, Mieten 171 051, Steuern 24 941, Hypoth.-Zs. 5101, Zs. 172 461, Oblig.-Zs. 150 000, Betriebskosten 486 459, Abschreib. 8104, Talonsteuer-Res. 12 000, Abschreib.-F. 275 000, Reingewinn 399 385. – Kredit: Vortrag 18 000, Waren 56 935, Stromeinhahme 1 559 326, Zählermiete 38 409, diverse Einnahmen 20 182, Miete 6319, Zs. u. Dekort 5331. Sa. M. 1 704 505. Dividenden: 1910: 0 % (Baujahr); 1911–1913: 0, 3, 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Ing. Rich. Wolfes. *