2248 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Aufsichtsrat: (3–9). Vors. Komm.-Rat Dr. jur. Georg Heimann, Breslau; Stellv. Dirn Oskar Oliven, Berlin; Dr. jur. Ed. v. Eichborn, Konsul Theod. Ehrlich, Breslau; Kgl. Bau-? rat Dir. Rud. Menckhoff, Berlin; Bankier Friedrich v. Wallenberg-Pachaly, Kgl. Landrat' Dr. jur. Ernst Wichelhaus, Bank-Dir. Dr. Max Korpulus, Bank-Dir. Jean Bucher, Breslau. Prokuristen: Walter Brase, Carl Beyer, Max Kühnert, Breslau. Zahlstellen: Breslau: Ges.-Kasse, E. Heimann. Schlesische Elektrizitäts- und Gas-Act. Ges. in Breslau, Schweidnitzerstrasse 1. Gegründet: 22./3. 1872 unter der Firma Schles. Gas-A.-Ges.; eingetr. 2./4. 1872. Lt. G.-V. v. 30./7. 1898 Firma wie gegenwärtig. Zweck: a) Erwerb, Fortführung, Erweiterung u. Veräusserung bereits bestehender, sowie Errichtung neuer Gasanstalten und Elektricitätswerke jeder Art, insbes. zu Beleuchtungs-, Kraftübertragungs- u. Transportzwecken; b) Ausbeutung neuer auf die Elektrotechnik, sowie auf die Gas- u. Lichterzeugung, spec. des elektr. Lichts, bezügl. Erfindungen, namentlich auch durch Erwerb der betr. Patente; c) Erwerb u. Betrieb aller mit der Fabrikat. von Gas, sowie mit der gewerbl. Ausnutzung der Elektrotechnik in Zusammenhang steh. Gewerbe u. Geschäfte. Die Ges. besass u. betrieb bis Ende 1912 die Gasanstalt in Glogau. Dieselbe wurde am 1./1. 1913 an die Stadt Glogau abgetreten. Die Ges. hat 5./1. 1899 mit der Allg. Elekr.-Ges. in Berlin einen Vertrag wegen Erwerbung der Oberschles. Elekrizitätswerke abgeschlossen, wonach sich die Allg. Elektr.-Ges. ver- pflichtete, alle ihr aus Konc. und Verträgen, betr. die Abgabe von Hlekrizität zu Licht- Kraft- u. sonst. Zwecken im Oberschles. Industriebezirke zustehenden Rechte u. Pflichten gegen Erstattung der ihr für deren Erlangung erwachsenen Auslagen der Schles. Elektr.- u. Gas-A.-G. abzutreten, wogegen ersterer die Ausführung der Werke mit allem Zubehör übertragen worden ist. Die Oberschles. Elekr.-Werke bezwecken, das Industriegebiet Ober- schlesiens, umfassend das Länderdreieck Beuthen, Gleiwitz, Myslowitz, mit elektr. Energie für Licht- u. Kraftzwecke zu versorgen und der Oberschles. Strassenbahn den Strom für ihre elektrisch betriebenen Linien zu liefern. Zu diesem Zwecke sind in Zaborze und Chorzow 2 Kraftstationen errichtet. Leistungsfähigkeit derselben zus. ca. 59 000 Kw. Mit den Städten Gleiwitz, Beuthen u. Kattowitz sind ab 24./12. 1897 bezw. 1./4. 1898 bezw. 21./12. 1898 Verträge auf die Dauer von 25 Jahren abgeschlossen. Die Städte Gleiwitz u. Kattowitz erhalten von der Einnahme aus der Stromlieferung eine Abgabe, welche je nach der Höhe der Gesamteinnahme verschieden ist, während die Stadt Beuthen den Strom als Grossabnehmerin zu Vorzugspreisen bezieht u. denselben ihrerseits an die Konsumenten abgibt. Mit den Städten Königshütte u. Myslowitz bestehen ähnliche Verträge wie mif Beuthen auf die Dauer von 10 bezw. 15 Jahren beginnend mit dem 1/10. 1911 bezw. 1./1. 1914. Das Leitungsnetz umfasst den eigentl. Oberschles. Industriebezirk: Gleiwitz-Tarnowitz- Myslowitz-Kattowitz-Neudorf-Gleiwitz, mit den Städten resp. Gemeinden Beuthen, Bielschowitz, Birkenhain mit Samuelsglückgrube, Biskupitz mit Borsigwerk, Bismarckhütte, Bittkow, Bobrek, Brzesowitz, Bogutschütz mit Zawodzie, Chorzow, Deutsch-Piekar, Domb mit Josefsdorf, Eichenau, Gieraltowitz, Gleiwitz, Gross Dombrowka, Hohenlinde, Hohenlohehütte, Kamin, Karf, Kattowitz, Kochlowitz, Königshütte, Kunzendorf, Lipine, Makoschau, Mathesdorf, Michalkowitz, Myslowitz, Neudorf, Neu-Heiduk, Paulsdorf, Preiswitz, Radzionkau, Rosdzin, Rossberg mit Guretzko, Ruda, Scharley, Schlesiengrube, Schönwald, Schoppinitz mit Wilhelminenhütte, Schwientochlowitz, Sosnitza, Zaborze mit Poremba, Zabrze, Zalenze zus. 46 Städte u. Ortschaften. Auch mit der Schles. Kleinbahn-A.-G. in Kattowitz ist ein Strom- lieferungsvertrag vereinbart, nach dem diese Ges. ihren ganzen Strombedarf von der Schles. Elektr.- u. Gas-A.-G. bezieht. Der Ausbau der Oberschles. Elektricitätswerke seitens der Allg. Elektr.-Ges. zu Berlin ist in drei Abteil. erfolgt. Kosten der ersten beiden Ausbaue rund M. 8 230 000, die des dritten Ausbaues stellte sich auf M. 2 253 000 (näheres hierüber s. Jahrg. 1902/1903 dieses Buches). Auch in den Jahren 1902–1913 fanden Erweiterungsbauten statt, so erhöhte sich das An- lage-Kto der Oberschles. Elektrizitätswerke Ende 1913 auf M. 31 647 067. Grundstücke für Betriebszwecke etc. sind in Zaborze, Chorzow u. Gleiwitz vorhanden. Die Summe der Belastungswerte bei den Abnehmern betrug Ende 1913 49 508 KW. gegen 45 455 KW. am Ende des J. 1912, während die Stromabgabe mit im ganzen 141 727 240 KW.-Stunden (gegen das Vorjahr mit 126 240 074 KW.-Stunden) um mehr als 15 Mill. KW.-St. zugenommen hat. Die maximale Beanspruchung beider Centralen zusammen betrug 1913 39 200 Kilowatt d. h. 79.20 % der in Summa angeschlossenen Kilowatt. Die maximale Beanspruchung im Vorjahre betrug 36 900 Kilowatt, es hat somit eine Zunahme gegen 1912 um 2300 Kilowatt oder um 6. 2 % stattgefunden. Ende 1913 waren 584 Transformatoren mit einer Gesamt- leistungsfähigkeit von zus. 69 635 Kilovoltampere in Betrieb gegen das Vorjahr mit 557 Trans- formatoren und einer Gesamtleistungsfähigkeit von zus. 62 010 Kilovoltampere. Von beiden Centralen nutzbar abgegebene Kilowattstunden: . * *